Zierstrauch in der Kritik

Kein Schmetterlingsflieder kaufen: Warum der Experte Buddleja nie im Garten pflanzen würde

Schmetterling sitzt auf Schmetterlingsflieder
© Getty Images/NurPhoto / Kontributor

Fast so schlimm wie Kischlorbeer wird der Schmetterlingsflieder gehandelt. Warum du das Einpflanzen von Sommerflieder oder Schmetterlingsstrauch lieber vermeiden solltest? Das erklären wir dir hier! 

Ich bin seit einigen Monaten stolze Gartenbesitzerin und mein Projekt für den Frühling ist, den derzeit noch sehr tristen Garten in ein Blütenmeer zu verwandeln. Auf meiner Pflanzen-Einkaufsliste steht der Schmetterlingsflieder ganz weit oben.

Mit ihm möchte ich mehr Insekten wie Bienen, Schwärmer und Schmetterlinge in den Garten locken. Außerdem gilt er als pflegeleicht und schnell wachsend. Perfekt für mich als Garten-Anfängerin.

Schmetterlingsflieder: Insektenfreundlich oder Mogelpackung?

Stolz erzählte ich meinem Kollegen Matthias Nemeth von Landidee.de von meinen Plänen. Er ist erfahrener Hobby-Gärtner und Experte für insektenfreundliche Gärten.

Seine Reaktion: "Du weißt schon, dass Schmetterlingsflieder eine invasive Art ist?" Inva... was?

Darum steht Schmetterlingsflieder in der Kritik

Kurze Erklärung: Eine invasive Pflanzenart ist eine Art, die außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets eingeführt wurde und sich aggressiv ausbreitet.

Und das geschieht leider oft auf Kosten der heimischen Artenvielfalt und Ökosysteme. Invasive Pflanzen vermehren sich meist schnell und verdrängen nicht selten Pflanzen, die hier zuhause sind.

Ein solcher "Eindringling" ist leider auch der beliebte Schmetterlingsstrauch. Er stammt ursprünglich aus dem Hochland des südwestlichen China und Tibet. Allerdings fühlt er sich in unseren Gefilden so wohl, dass er sich rasant und fast unaufhaltsam ausbreitet.

Was Hobby-Gärtner*innen erfreut, ruft Naturschützer*innen auf den Plan. So ist der Schmetterlingsstrauch in der Schweiz sogar auf der Liste der verbotenen Pflanzenarten und darf dort zukünftig nicht mehr verkauft werden. 

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Wie schädlich ist Schmetterlingsflieder wirklich?

Schmetterlingsflieder lockt Schmetterlinge, Schwärmer und andere Insekten an. Doch das heißt nicht, dass er auch automatisch insektenfreundlich ist.

Wegen seines Nektars ist er zwar eine ergiebige Futterquelle für die Fluginsekten, doch die Tiere scheuen die Pflanze, wenn es darum geht, ihre Eier darauf abzulegen. Und das ist ein wichtiger Aspekt, wenn es um die Insektenfreundlichkeit einer Pflanze geht. 

Auf den Blättern des Schmetterlingsflieders finden sich kaum Larven oder Raupen. Da die wiederrum anderen Insekten und Vögeln als Nahrung dienen, ist der Schmetterlingsstrauch, was seine Insekten- und Vogelfreundlichkeit angeht, eher eine Mogelpackung. 

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Tipp für Schmetterlingsstrauch-Fans

Trotz seiner negativen Eigenschaften gehört der Schmetterlingsflieder zu den Bestsellern unter den Ziersträuchern und bevölkert zu tausendfach deutsche Gärten. Er ist einfach zu schön!

Wenn auch deinen Garten die lila-, weiß- oder purpurblühenden Büsche zieren, dann hat Gartenexperte Matthias Nemeth zum Schluss noch einen tollen Tipp für dich: "Pflanze unter dem Schmetterlingsflieder Brennnessel-Arten, Wiesenschaumkraut und Knoblauchrauke. Hier können Schmetterlinge dann ihre Eier ablegen."

Welche Pflanzen statt Schmetterlingsflieder?

Wer den Buddleja lieber gänzlich in seinem Garten ersetzen möchte, dem stehen tolle, heimische Alternativen zur Verfügung. 

In der Größe fast identisch und ebenfalls mit Blütenrispen bestückt: der Edelflieder, auch Gewöhnlicher oder Gemeiner Flieder genannt. Seine bis zu 20 Zentimeter langen vielblümigen Rispen sind ein Paradies für Insekten und Bienen.

Für den Garten und an Wegen eignet sich auch das Gewöhnliche Leimkraut. Die weißen Blüten mit aufgeblasenen Kelchröhren sind wie gemacht für Schmetterlinge und ein regelrechter Magnet unter den Pflanzen. 

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