Lavendel schneiden: Für den genialen Schnitt-Trick bleibt dir nicht mehr viel Zeit
Er ist ein wahrer Hingucker auf dem Balkon und im Garten: der Lavendel. Die bienenfreundliche Pflanze mit mediterranem Flair erfreut auch Schmetterlinge. Sein Duft ist sehr beliebt, hält aber auch Mücken fern. Wie du die immergrüne Pflanze richtig pflegst, erklären wir hier.
Er blüht auf dem Balkon oder auch im Garten in ganzer Pracht und ist auch im Topf eine Augenweide. Lavendel ist eine besonders schöne Pflanze, die auch noch einen wunderbaren Duft verbreitet.
Damit du auch lange etwas von der violetten Blüte hast, solltest du einen Blick auf unsere Tipps werfen, wie du Lavendel richtig schneidest und pflegst.
Lavendel schneiden: Wie du dein Strauchgewächs richtig pflegst
Es gibt in etwa 25 verschiedene Lavendel-Arten. Eigentlich ist das Strauchgewächs recht anspruchslos. Dennoch lohnt es sich, der Pflanze mit viel Liebe und Pflege zu begegnen. Denn sie zieht Bienen, Schmetterlinge und Hummeln an und vertreibt auf der anderen Seite Schädlinge – damit ist Lavendel eine der beliebtesten und nützlichsten Pflanzen überhaupt. Zudem gilt sie als Heilpflanze, duftet toll und sieht wahnsinnig hübsch aus. Lavendelsträucher können bis zu einen Meter groß werden!
Tipp 1: Ab in die Sonne
Es gibt vor allem eines, was Lavendel liebt: Sonne und Wärme. Deshalb kann er auch problemlos auf Südbalkonen gepflanzt werden, denn das Risiko, dass er austrocknet, ist gering. Du solltest den Lavendel allerdings vor Wind schützen, vor allem in den kalten Monaten.
Tipp 2: Die richtige Erde
Lavendel ist selbst für Menschen ohne den berühmten "grünen Daumen" leicht zu handhaben. Was du brauchst, ist ganz normale Blumenerde. Der Erdboden, vor allem im Garten, sollte nicht zu schwer und nass sein, sondern leicht. Zur Erde kannst du etwas Schotter oder Kies geben, um die Textur leichter zu machen.
Tipp 3: Zeitpunkt zum Pflanzen
Die Sträucher und -halbsträucher sind immergrün. Zum Einpflanzen eignet sich besonders der Zeitraum zwischen Frühjahr und Herbst. Vor allem letztere Jahreszeit ist für den Lavendel besonders gut, da er dann seine Wurzeln gut aufbauen kann und auch bei Frost und Kälte besser geschützt ist.
Lavendel gießen – ja oder nein?
Tipp 4: Topf-Lavendel braucht Wasser
Hat der Lavendel seinen Lieblingsplatz im Garten erst einmal gefunden, kannst du dich zurücklehnen. Denn sonderlich viel Wasser braucht er überhaupt nicht, und das selbst an heißen Tagen. Das gilt vor allem für Gartenlavendel, bei dem die Wurzeln tief in die Erde eindringen.
Bei Topfpflanzen sieht es dagegen etwas anders aus. Hier solltest du alle paar Tage gießen. Aber nicht zu viel! Achte darauf, dass das Wasser abfließen kann und keine Staunässe im Bereich der Wurzeln entsteht. Dies muss auch besonders im Winter beachtet werden, solltest du Pflanzen im Kübel überwintern.
Tipp 5: Finger weg vom Dünger
Sie wollen Ihrer Pflanze etwas Gutes tun und düngen? Beim Lavendel solltest du das lieber vermeiden. Denn die Substanzen machen ihn instabil und damit anfälliger, zum Beispiel für Frost. Etwas Kompost im Frühjahr reicht absolut aus. Was dir bestimmt auch noch gegen Unkraut helfen könnte, ist das Anlegen eines Kompostbeets.
Tipp 6: Umgang mit Unkraut
Rindenmulch dient dazu, Unkraut zu verhindern. Doch hier ist beim Lavendel Vorsicht geboten. Ist der Mulch zu stark verrottet, kann Schimmel- oder Pilzbefall die Folge sein: Gerade für Grauschimmel und Hallimasch ist der Lavendel anfällig. Also lieber Hände weg vom Mulch.
Lavendel schneiden: Wann und wie viel?
Tipp 7: Lavendel zweimal im Jahr schneiden
Ein ordentlich geschnittener Lavendel verlängert seine Lebensdauer erheblich. Gerade die verholzenden Teile der Sträucher sollten zurückgeschnitten werden, am besten zwei bis drei Zentimeter. Optimaler Zeitpunkt für den ersten Schnitt: im Frühjahr! Und zwar genau vor dem neuen Austrieb, aber nach dem letzten Frost.
Dabei solltest du alle Blütentriebe aus dem Vorjahr zurückschneiden, am besten ein Stück oberhalb des Austriebs. Einen entscheidenden Fehler, den viele dabei machen: zu stark zurückzuschneiden. Du solltest nie mehr als zwei Drittel der gesamten Pflanze zurückschneiden.
Eine Faustregel besagt, dass Ende März bis Anfang April der beste Zeitpunkt für den Lavendelschnitt ist. Kommt es im April oder Mai doch nochmal zu frostigen Nächten, hilft ein Frostschutz, etwa eine Filzabdeckung. Topfpflanzen lassen sich vor frostigen Nächten in nicht ganz so kalte Gefilde räumen. Vermeide aber zu starke Temperaturschwankungen. Aus der kalten Nacht in die warm geheizte Wohnung könnte der Pflanze zu viel zumuten.
Der zweite Schnitt sollte im Spätsommer zwischen Ende Juli und Mitte August erfolgen – genau dann, wenn der Lavendel verblüht ist. Auch der Rückschnitt von Erdbeerpflanzen ist gar nicht so einfach, jedoch trifft es sich wunderbar, dass der zweite Rückschnitt auch im Spätsommer erfolgen sollte. So musst du nur einmal ran an die Pflanzen.
Dann solltest du die Stiele der Blüten um etwa ein Drittel zurückschneiden. Stehen lassen solltest du die unteren jungen Triebe und die noch grünen Blätter!
Ist der Sommer mild und die Pflanze blüht noch länger, kannst du mit dem zweiten Schnitt auch noch ein paar Wochen warten. Besser aber nicht bis zum Herbst, denn die nachkommenden Lavendeltriebe könnten den Frost nicht überstehen. Auch wenn der Lavendel schon länger verblüht ist, belasse es für das restliche Jahr und schneide die Pflanze lieber nicht weiter zurück.
Pro-Tipp: Ist die Pflanze schon älter? Dann lieber weniger zurückschneiden. Bei jungen Sträuchern kannst du die Gartenschere dagegen ordentlich ranlassen.
Tipp 8: Vermehren mit Stecklingen
Du willst mehr von der violetten Blütenpracht? Dann vermehre den Lavendel doch einfach durch Stecklinge. Dabei schneidest du im Frühsommer einige Zweige, etwa sieben bis zehn Zentimeter lang, von der Mutterpflanze ab, am besten ohne Blüten. Alle Blättchen müssen am unteren Ende entfernt werden, nun in ein Beet mit Anzuchterde setzen und an einen warmen Ort stellen, lüften und gelegentlich gießen. Du kannst im Frühling auch Lavendelsamen in Aussaatgefäßen aussäen.
Extratipp: Geschnittene Lavendelzweige als Deko oder Duftmittel nutzen
Vor allem der Lavendelschnitt im Spätsommer ist eine tolle Möglichkeit, die Blütenzweige noch weiter zu nutzen. Denn auch wenn die Blüte ihre Pracht verliert, der Duft bleibt. Binde die geschnittenen Zweige einfach am Schnittende zusammen und hänge die Bündel mit den Blüten nach unten zum Trocknen auf.
Später kannst du die Blüten in ein Säckchen bröseln und dieses in den Kleiderschrank als natürlichen Mottenschreck hängen. Aber auch optisch machen getrocknete Lavendelsträuße einiges her. Und du kannst die getrockneten Blüten sogar essen! Probiere sie doch mal im Salat!