Lavendel pflanzen: Ein simpler Anfängerfehler lässt ihn sofort eingehen

Jeden Morgen laufe ich an einem Vorgarten vorbei, in dem lauter Lavendel (Lavandula) wächst. Da bekommt man doch Lust, den Halbstrauch selbst auf dem Balkon zu pflanzen. Genau das habe ich letzten Sommer getan. Doch glattgelaufen ist es nicht: Wurzelfäule war das Problem. Prompt ist meine Pflanze eingegangen. Warum das passiert ist und wie du alles richtig machst beim Pflanzen deines Lavendels, verrate ich dir hier.

Lavendel pflanzen: Die besten Tipps

Kaum eine Pflanze versprüht so viel Sommerflair wie der Lavendel. Kein Wunder, dass man den Halbstrauch immer wieder zwischen Stauden und Kräutern in Gärten entdeckt. Und auch als Balkonpflanze ist er beliebt. Im Sommer hält er Wespen, Mücken und Feuerwanzen fern. 

Das Positive zuerst: Lavendel zählt zu den pflegeleichten Pflanzen. Ist der Halbstrauch richtig eingepflanzt, kann eigentlich nicht mehr viel passieren. Sogar im trockenen Zustand macht der Lavendel noch etwas her. Dagegen können beim Einpflanzen ein paar Fehler passieren, die zu Wurzelfäule führen können. Das große Problem ist Staunässe. Weiter unten erkläre ich dir, wie du dieses Problem umgehst.

Kann man Lavendel schon im März pflanzen?

Ja, so früh im Jahr ist aber ein Frostschutz nötig. Vielleicht hast du noch Tanne aus dem Winter übrig, die du über die Wurzeln legen kannst. Alternativ kannst du auch Mulchmaterial nutzen. Größere Lavendelpflanzen kommen meist besser mit den Witterungsbedingungen im März zurecht. 

Ich persönlich würde aber die Eisheiligen abwarten und erst danach den Lavendel einpflanzen. Warum? Mitte Mai sind keine Fröste mehr zu erwarten. Wenn du etwas spät dran sein solltest, kannst du deinen Lavendel sogar noch im Sommer pflanzen. Stelle nur sicher, dass dein Halbstrauch genügend Wasser bekommt. Staunässe darf trotzdem nicht entstehen.

Ab Herbst solltest du auf diese Gartenarbeit lieber verzichten. Sonst hat dein Lavendel nicht mehr genügend Zeit, um vor dem Winter anzuwachsen.

Wann Lavendel pflanzen: Zusammenfassung

• Ende März: vorzugsweise große Lavendelpflanzen, für Frostschutz sorgen
• Mitte Mai: ideal für Lavendel
• Sommer: ideal, regelmäßig gießen
• ab Herbst: nicht mehr Lavendel pflanzen

Standort für Lavendel: Diese Plätze im Garten sind ideal

Lavendel liebt es vollsonnig. Wenn du auf deinem Balkon eine sonnigere Seite hast, dann pflanze deinen Halbstrauch unbedingt dort ein. In deinem Garten kannst du deinen Lavendel ganz oben auf einer Kräuterspirale, zwischen anderen sonnenliebenden Pflanzen oder auf der Sonnenterrasse im Kübel einpflanzen.

Lavendel pflanzen: Anleitung

Als ich meine neuen Balkonkübel aus Kunststoff mit Lavendel bepflanzt habe, war ich total begeistert – endlich duftende Blumen auf dem Balkon! Ich habe Erde eingefüllt, die Lavendel eingesetzt und regelmäßig gegossen. Dabei habe ich leider völlig vergessen, Abflusslöcher in die Plastikübertöpfe zu stechen. Das war sehr ärgerlich, denn die Wurzeln meines Lavendels standen irgendwann im Wasser. Mein Lavendel ging natürlich ein, weil sich Staunässe gebildet hatte. Ein klassischer Anfängerfehler, den ich definitiv nie wieder machen werde!

Aber nicht nur das kann Staunässe begünstigen, sondern auch undurchlässiges Substrat (z. B. tonige Erde). Zunächst musst du deshalb prüfen, ob deine Erde für Lavendel geeignet ist. Sie sollte nährstoffarm und kalkhaltig sein. Nasse Böden sind überhaupt nicht geeignet und tonige Böden müssen an der Stelle, an der der Lavendel eingepflanzt wird, durch durchlässiges Substrat ausgetauscht werden. Schwere Böden können durch Sand und Steine zur Drainage aufgelockert werden. Wenn das geschafft ist, kannst du deinen Lavendel einpflanzen.

Lavendel einpflanzen: So geht's

1. Hebe ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß ist wie der Wurzelballen deines Lavendels.
2. Platziere den Lavendel mittig im Pflanzloch.
3. Fülle das Pflanzloch danach mit Erde auf.

Pflanze einen weiteren Lavendel mit einem Abstand von 30 bis 40 cm ein, falls du mehrere Pflanzen gekauft hast.

Was darf man nicht neben Lavendel pflanzen?

Lavendel ist als Sonnenanbeter eigentlich pflegeleicht, aber was seine Beet-Nachbarn betrifft, kann er wählerisch sein. Es ist immer gut, wenn du andere mediterrane Kräuter wie Thymian oder Rosmarin dazu setzt. 

Andere Pflanzen solltest du lieber nicht direkt daneben pflanzen. Dazu gehören auch Rosen. Rosen lieben ebenfalls Sonne, sind aber Starkzehrer. Das heißt, sie bevorzugen einen nährstoffreichen Boden. Lavendel mag aber nährstoffarmen Boden. 

Weitere Pflanzen, die du nicht neben Lavendel einpflanzen solltest:

• Hortensien: lieben feuchte Erde
• Hosta (Funkien): Schattenliebhaber
• Prachtstauden wie Rittersporn oder Phlox: brauchen viel Wasser und Nährstoffe
• Minze: lieben feuchten, nährstoffreichen Boden

Lavendel pflanzen: Häufig gestellte Fragen

1. Kann ich Lavendel in Blumenerde pflanzen?
Ja, solange die Blumenerde gut durchlässig ist.

2. Warum vertrocknet mein Lavendel im Topf?
Wahrscheinlich hast du deinen Lavendel zu viel gegossen, sodass sich Staunässe gebildet hat. Staunässe lässt die Wurzeln faulen und im schlimmsten Fall geht dein Halbstrauch ein.

3. Was ist die beste Erde für Lavendel?
Nimm am besten spezielle Erde für Lavendel aus dem Gartenmarkt, wie z. B. die Lavendel-Erde* von Pflanzen Kölle.

4. Wann ist die Blütezeit von Lavendel?
Juni bis August

5. Wie tief soll man Lavendel einpflanzen?
Lavendel sollte so tief eingepflanzt werden, dass der Wurzelballen leicht bedeckt mit der Bodenoberfläche abschließt.

Lavendel wird eine schöne, duftende Bereicherung für deinen Garten sein, da bin ich mir sicher. Und wenn man seine Bedürfnisse kennt, ist der Halbstrauch auch recht pflegeleicht. Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Gartenarbeit!

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