Kompost anlegen: So entsteht aus Abfällen Dünger für deinen Garten
Wer Kompost anlegt, kann sich den Biodünger und die Biotonne sparen. Küchenabfälle und Gartenreste können fortan dort entsorgt werden. Nach einer gewissen Zeit verwandeln sich die Abfälle in wertvollen Humus für deinen Boden. Und deine Pflanzen profitieren von Kompost als Dünger. Ich erkläre dir, wie du Kompost richtig anlegst.
Ich nutze sehr gern Kompost als Dünger. Viele Pflanzen profitieren von dem organischen Düngemittel. So kann es sogar von Vorteil sein, im Garten selbst Kompost anzulegen. Deine Küchenabfälle reduzieren sich und mit dem Humus förderst du die Bodengesundheit. Für Hobbygärtner*innen ist Kompostieren also eigentlich unerlässlich.
Hast du denn genügend Abfälle für den Kompost und anschließend auch Verwendung für den entstandenen Humus? Großartig, dann erkläre ich dir jetzt, wann du Kompost anlegen solltest, was auf den Kompost gehört und was nicht, und wie du Schritt für Schritt vorgehen solltest. Viele Hobbygärtner*innen machen nämlich typische Fehler beim Kompostieren: Der Kompost steht am falschen Ort, das Material ist schlecht gemischt oder trocknet aus. Damit das alles bei dir funktioniert, erkläre ich dir alles Schritt für Schritt.
Wann ist die beste Zeit, um Kompost anzulegen?
Ich empfehle dir, deinen Kompost im Winter anzulegen. In dieser ruhigen Jahreszeit kann das dein Winterprojekt werden, um die Zeit bis zum Frühling zu überbrücken. In wenigen Monaten entsteht so der wertvolle Dünger für deine Pflanzen, um üppig zu blühen.
Dir wird auffallen, dass im Winter noch nicht so viel passiert. Das liegt daran, dass die Mikroorganismen während der Kälte noch nicht so aktiv sind. Der Zersetzungsprozess verläuft sehr langsam. Das ändert sich dann ab dem Frühling.
Was darf auf den Kompost?
- alte Erde aus deinem eigenen Garten
- trockener Rasenschnitt
- Strauch- und Baumschnitt
- Laub
- Kaffeesatz
- Kaffeefiltertüten
- Teebeutel
- Gemüse- und Obstreste
- Eierschalen
- Stroh
- Streu
- Rinde
Was darf nicht auf den Kompost?
- Essensreste
- Brot
- erkrankte Pflanzenteile
- Pflanzen mit Schädlingsbefall
- Katzenstreu
- Metall
- Leder
- mineralische Abfälle (z. B. Keramikscherben)
- behandeltes Holz
- beschichtetes Papier
- Asche
- Zitrusfrüchte
Es ist wirklich wichtig, dass du darauf achtest, dass nichts Falsches auf dem Kompost landet. Fleisch- und Brotreste locken nämlich Ratten an, während offener Kompost ohne Bodengitter ein Paradies für Wühlmäuse sein kann. Ein engmaschiges Drahtgitter unter dem Komposthaufen schützt davor.
Kompost anlegen: Der richtige Platz
Humus ist ideal, um die Qualität des Bodens zu optimieren. Die Abfälle werden vorher von Milliarden Kleinstlebewesen aufbereitet. Aber zunächst solltest du den richtigen Platz für den Kompost auswählen. Dieser sollte gut zugänglich und gegen Sonne und Regen halbwegs geschützt sein. Wer nicht so viel Platz hat, sollte auf Behälter zurückgreifen.
Geschlossen oder offen? In geschlossenen Behältern ist das sich zersetzende Material zwar vollständig versteckt und stört das Auge nicht, allerdings ist die Kompostierung dann etwas schwieriger zu lenken.
Ideal ist ein offener Kompostbehälter, der eventuell von Bäumen geschützt stehen kann. Das Kompostmaterial sollte nicht zu schnell austrocknen und bis auf den Kern gut durchlüftet sein. Bewährt hat sich hier eine Trapezform mit einer Höhe von 1 m und einer Breite von 1,50 m. Ein idealer Kompostplatz ist halbschattig, windgeschützt und auf direktem Erdkontakt, damit Mikroorganismen einwandern können. Vermeide Standorte in praller Sonne oder an Orten mit schlechter Drainage.
Kompost anlegen: So geht's
Bevor du deinen Kompost richtig schichtest, solltest du das jeweilige Material vorbehandeln. Hier ein paar allgemeine Tipps:
- Zerkleinere größere Pflanzenteile auf 5–10 cm Länge. Du musst Holz häckseln, damit es verrottet. Hebe einige Äste auf, denn große Holzteile sind eine perfekte Unterlage, damit der Kompostkern von unten belüftet wird
- Die Mischung macht's: Gib Mist oder andere stickstoffhaltigen Stoffe hinzu, wenn du überwiegend Stroh zu kompostieren hast, damit die einseitige Materialzusammensetzung ausgeglichen wird
- Decke den Kompost anschließend gegen Frost ab, damit die Verrottung auch im Winter vorangeht
So schichtest du deinen Kompost richtig
Wichtig ist, dass dein Kompost aus verschiedenen Schichten besteht. Es erfordert die richtige Mischung aus groben und feinen Materialien. Beachtest du das nicht und schmeißt ungemischt nur ein Material auf den Kompost, kann es stattdessen anfangen, zu faulen. Die Faustregel: Je feiner das Material, desto rascher kann es rotten.
- Lege den Kompost schichtweise an.
- Die erste Lage sollte ca. 30 cm hoch sein. Sie sollte kleingeschnittene Gartenabfälle, Rasenschnitt, Zweige etc. enthalten.
- Die zweite Schicht ist 5–10 cm hoch und besteht aus Gartenerde, damit dem Kompost alle notwendigen Mikroorganismen zugeführt werden.
- Tipp: Damit die Kleinstlebewesen genügend Sauerstoff bekommen, ist es sinnvoll, der zweiten Schicht kleingeschnittenes Astwerk beizumengen.
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"Schließe" den Kompost, wenn er eine Höhe von ca. 1,20 m erreicht hat, damit Insekten von dort keine Fäulnisbakterien mitnehmen und auf die Nutzpflanzen aufbringen können. Zum Schließen eignet sich Rasenschnitt. Eine schöne Alternative sind Gurken- oder Kürbispflanzen, die du mit etwas Gartenerde verankerst. Die großen Blätter decken den Kompost ab.
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Wichtig: Bei Trockenheit sollte der Komposthaufen regelmäßig gegossen werden. Stecke einfach einen Stock hinein, um den Bedarf zu prüfen.
Jetzt braucht dein Kompost Zeit. Du wirst sehen, deine Geduld wird belohnt und dann kannst du reifen Kompost im Garten nutzen. Ein gesunder Kompost fühlt sich an wie ein ausgedrückter Schwamm – feucht, aber nicht tropfnass. Ist er zu trocken, gieße ihn mit Regenwasser. Ist er zu nass, mische trockenes Material wie Holzhäcksel oder Stroh unter.
Kompost schichten: Zusammenfassung
- Unterste Schicht: Grobes Astwerk für Belüftung
- Zweite Schicht: Eine Mischung aus Gartenabfällen und Rasenschnitt
- Dritte Schicht: Gartenerde mit Mikroorganismen
- Vierte Schicht: Küchenabfälle und feine Materialien
- Letzte Schicht: Eine dünne Schicht Rasenschnitt oder Erde zum Abdecken
Wann darf ich den Kompost umsetzen?
Nach etwa drei Monaten kannst du dich wieder deinem Kompost widmen. Setze die zersetzten Abfälle um. Dabei kannst du den Kompost entweder innerhalb des gleichen Behälters neu schichten oder in einen zweiten Behälter umfüllen. Das Umsetzen verbessert die Belüftung des Komposthaufens und reduziert sein Volumen erheblich. Nach durchschnittlich sieben Monaten ist der umgesetzte Kompost reif.
Die häufigsten Fehler beim Kompostieren und wie du sie vermeidest
- ❌ Du stellt den Kompost in die pralle Sonne → ✅ Stelle ihn halbschattig auf
- ❌ Zu viel Rasenschnitt → ✅ Mische den Kompost mit trockenen Zweigen
- ❌ Falsche Zutaten wie Brot oder Zitrusfrüchte → ✅ Nur geeignete Materialien verwenden
FAQ: Häufige Fragen zum Kompost anlegen
- Wie lange dauert die Kompostierung?
Etwa 6–12 Monate, abhängig von Material und Witterung. Durch regelmäßiges Umsetzen kann der Prozess beschleunigt werden.
- Kann ich Unkraut auf den Kompost geben?
Grundsätzlich nicht. Nur, wenn das Unkraut noch keine Samen gebildet hat. Von Quecke oder Giersch lässt du lieber ganz ab, da dieses Unkraut sich im Kompost erneut ausbreiten könnte.
- Wie erkenne ich reifen Kompost?
Rieche dran. Bemerkst du den Geruch von Walderde, hat dein Kompost eine krümelige Struktur und enthält keine erkennbaren Abfälle mehr, dann ist er reif.
- Warum riecht mein Kompost faulig?
Das deutet auf zu viel Nässe und schlechte Belüftung hin. Dem kannst du ganz einfach entgegensteuern, indem du trockenes Material (Holzhäcksel, Stroh) untermischst und den Haufen auflockerst.
- Sollte ich meinen Kompost im Sommer wässern?
Ja, wenn er zu trocken wird. Der Kompost sollte die Feuchtigkeit eines ausgedrückten Schwamms haben. Gieße bei Bedarf mit Regenwasser nach.
Nun kannst du ein Kompostbeet anlegen, den Boden mit dem Humus verbessern oder deine Pflanzen düngen. Viel Erfolg!