Kirschbaum schneiden: Mit dieser einfachen Gartenarbeit verdoppelst du die Ernte
Wer den Kirschbaum im Garten jedes Jahr schneidet, kann sich über eine reiche Ernte freuen. Allerdings gibt es bei dieser Gartenarbeit am Obstbaum einiges zu beachten. Wann der richtige Zeitpunkt ist und warum auch das Wetter mitspielen muss, erfährst du hier.
Hobbygärtner*innen lieben ihre Kirschbäume. Kein Wunder: Die Obstbäume beeindrucken mit einem kräftigen Wachstum und einer reichen Ernte. Gerade Süßkirschen zeigen ein beeindruckendes Wachstum und können bis zu 30 Meter erreichen. Sauerkirschen wachsen etwas schwächer, benötigen aber ebenso einen regelmäßigen Schnitt, damit du dich über gesunde, süße Früchte freuen kannst.
Auch wir haben eine Süßkirsche und eine Sauerkirsche in unserem Garten. Allerdings haben wir schnell gemerkt, dass wir uns nur über eine reiche Ernte freuen können, wenn wir unsere Kirschbäume richtig pflegen. Welches Werkzeug du dafür brauchst und eine genaue Anleitung, wie du deinen Kirschbaum schneidest, kriegst du von mir.
Auch spannend: Hast du schon mal ein gelbes Band an einem Obstbaum gesehen? Das Ganze hat einen ernsten Hintergrund. Welchen, erfährst du im Video:
Kirschbaum schneiden: So sicherst du dir eine reiche Ernte
Egal, ob bei dir eine Süß- oder Sauerkirsche im Garten wächst: Der beste Zeitpunkt, um deine Kirschbäume zu schneiden ist im Sommer, direkt nach der Kirsch-Ernte.
Der Rückschnitt während der Vegetationszeit hat für deine Obstbäume gleich mehrere Vorteile. Der Sommerschnitt bremst die Triebkraft des Kirschbaumes und verhindert, dass er sich zu stark ausdehnt. Zudem wachsen durch den Kirschbaum-Schnitt längere und junge Fruchttriebe, die im nächsten Jahr für eine reiche Kirsch-Ernte sorgen.
Ein weiterer wichtiger Vorteil beim Kirschbaum schneiden im Sommer liegt darin, dass sich die Schnittwunden leichter schließen und die Gefahr von einem Pilz- und Bakterienbefall minimiert wird.
Gerade dickere Kirschbaum-Äste solltest du daher mit einer Baumsäge oder Astschere nur im Sommer entfernen. Dünnere Zweige hingegen kannst du auch im späten Winter mit einer Gartenschere kürzen.
Auch spannend: Kirschfruchtfliegen zerstören mitunter ganze Ernten. Was du gegen die Insekten und Madenbefall tun kannst, erfährst du hier.
Süßkirschen schneiden: So verhinderst du kahle Äste und mickrige Ernte
Süßkirschen tragen ihre Blüten vor allem an zwei- bis dreijährigen Trieben. Wenn du deinen Obstbaum also nicht regelmäßig schneidest, verlagert sich der Fruchtbehang immer weiter an den äußeren Rand der Krone, während das Innere verkahlt. Die Früchte bekommen so kaum Sonne und Wind ab. Wie du das am besten verhinderst, erkläre ich dir hier:
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Entferne vorsichtig alle Seitentriebe, die ins Kroneninnere deiner Süßkirsche wachsen.
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Überaltertes Fruchtholz sollte oberhalb eines jungen Seitentriebs abgeschnitten werden, der dann als neuer Fruchtast fungiert.
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Besonders wichtig ist es, dass du die Buketttriebe der Süßkirsche erhältst. Diese kurzen Seitenzweige sind besonders fruchtbar und sollten nur entfernt werden, wenn sie steil nach oben wachsen und zu Konkurrenztrieben werden.
Wie man einen Kirschbaum richtig schneidet, siehst du auch nochmal in diesem Video:
Auch spannend: Schneide deinen Pflaumenbaum richtig: Tipps für den besten Ertrag und gesunden Wuchs nach der Ernte.
Sauerkirsche richtig schneiden: So wächst dein Baum perfekt nach
Du willst deine Sauerkirsche schneiden? Dann musst du wissen, zu welchen der zwei Haupttypen dein Obstbaum gehört: Entweder zur Schattenmorelle oder zur Weichselkirsche.
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Schattenmorellen-Typ: Diese Sorten tragen ihre Früchte nur an den einjährigen Trieben. Deshalb solltest du abgeerntete Schattenmorellen-Triebe am besten sofort kürzen oder ganz entfernen. Ansonsten entstehen lange, herabhängende Peitschentriebe, die kaum Kirschen tragen.
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Weichselkirschen-Typ: Sie ähneln in ihrem Wuchsverhalten den Süßkirschen und bilden ihre Fruchtansätze an zwei- bis dreijährigen Zweigen. Daher erfolgt der Schnitt nach dem gleichen Prinzip wie bei Süßkirschen: Auslichten, überaltertes Fruchtholz entfernen und für eine lockere Krone sorgen.
Riesiger Kirschbaum, kaum Früchte?So verjüngst du deinen Obstbaum richtig
Hast du den Fehler gemacht und deinen Kirschbaum jahrelang nicht geschnitten, wächst er zu einem riesigen Obstbaum mit schwer erreichbaren Früchten heran. Nun kann nur noch eine radikale Verjüngung helfen.
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Leitäste stark zurückschneiden: Kappe große Kirschbaum-Äste oberhalb eines flach stehenden Seitentriebs ab.
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Krone auslichten: Ein lichter Kronenaufbau sorgt für besser belichtete Früchte und erleichtert die Ernte.
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Platz für neue Triebe schaffen: Wenn du alte Äste aus deinem Kirschbaum entfernst, kann dein Obstbaum leichter neue Fruchttriebe bilden.
Kirschbaum schneiden? Diese 4 Regeln musst du unbedingt beachten!
Bevor du deinen Kirschbaum im Sommer beschneidest, solltest du unbedingt ein paar wichtige Hinweise beachten:
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Nur bei trockenem Wetter schneiden: Feuchtigkeit erhöht das Risiko von Pilzinfektionen.
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Einmal jährlich schneiden: Optimal ist ein Schnitt nach der Ernte, zwischen August und September.
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Junge Seitentriebe beachten: Der Schnitt sollte immer oberhalb eines jungen, vitalen Seitentriebs erfolgen.
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Wenige, aber gezielte Schnitte setzen: Lieber ganze Äste entfernen, als viele kleine Wunden zu hinterlassen.
Wenn du all diese Tipps befolgst, kannst du dich im nächsten Jahr über einen gesunden Kirschbaum mit einer reichen Ernte freuen. Bei uns haben die hilfreichen Hinweise geholfen und wir konnten jede Menge Kirschen verputzen.
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