Schritt-für-Schritt-Anleitung

Kartoffeln pflanzen: So gelingt der Anbau im Beet & Topf

Zwei Hände in grünen Gartenhandschuhen setzen Kartoffeln mit Keimen in eine Erdgrube, daneben eine Holzkiste mit weiteren Kartoffeln.
© Viktor Sergeevich
Wann und wie kann ich meine Kartoffeln pflanzen?

Kartoffeln kannst du ganz einfach auch im eigenen Beet oder Kübel anpflanzen. Wann du die ersten Knollen setzen kannst und wie du Schritt für Schritt vorgehen solltest, erkläre ich dir hier.

Kartoffeln aus dem eigenen Anbau sind besonders lecker. Deshalb gehört das Pflanzen der beliebten Knolle zu meinen liebsten Gartenprojekten – und das Beste daran: Mit ein paar Tipps gelingt es wirklich jedem.

Als ich das erste Mal Kartoffeln gepflanzt habe, war ich überrascht, dass das eigentlich gar nicht so kompliziert ist – und wie viel Spaß es macht. Schon bald danach konnte ich meine erste eigene Ernte aus der Erde holen. Mit meinen Tipps wird das auch für dich ganz einfach sein.

Kann ich Kartoffeln mit schwarzen Stellen noch essen?

Kartoffeln pflanzen: Wann ist der beste Zeitpunkt?

Beginnt bei dir die Gartensaison auch erst so richtig, wenn endlich Pflanzen in die Erde kommen. Wann genau das passiert, hängt ein bisschen vom Wetter ab. Generell orientiere ich mich am Boden. Ist er frostfrei und angenehm warm, ist es Zeit, die Knollen zu setzen. Bei mir ist das meist irgendwann im April, aber je nach Region und Wetterlage kann das auch früher oder später sein. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn die Bodentemperatur mindestens 7 °C beträgt.

Um ganz sicherzugehen, lege ich Gartenvlies* über meinen Kübel, damit meine Kartoffeln geschützt sind. Beete können damit auch abgedeckt werden. So wird die Wärme im Boden besser gespeichert.

Optional: Wenn du früher ernten möchtest, kannst du Kartoffeln ab Ende Februar vorkeimen lassen. Dafür legst du sie in eine Kiste mit Erde oder Eierkartons und stellst sie an einen kühlen, hellen Ort.

Wann kann man Kartoffeln spätestens pflanzen?

Ich würde dir empfehlen, bis spätestens Ende Juni Kartoffeln zu pflanzen. Zumindest habe ich mir das so angewöhnt. Dann haben deine Knollen noch genügend Zeit, um bis zum ersten Frost im Herbst auszuwachsen. Ab Juli würde ich darauf verzichten, Kartoffeln noch zu pflanzen.

Wie tief soll ich Kartoffeln in Topf und Beet pflanzen?

Merke dir: Kartoffeln kommen mit dem Austrieb nach oben gerichtet etwa 10 bis 15 cm tief in die Erde. Das gilt auch für vorgekeimte Kartoffeln. Grabe erst Pflanzlöcher in einem Abstand von 30 bis 35 cm und setze danach deine Kartoffeln entsprechend tief in die Erde. Zwischen den Reihen sollte ein Abstand von 70 bis 80 cm eingehalten werden, damit die Pflanzen genug Platz zum Wachsen haben.

Vor allem, wenn du Kartoffeln ohne Anhäufeln pflanzt, solltest du die Knollen generell eher tiefer setzen. Das schützt die Kartoffeln davor, grün zu werden, wenn sie Licht abbekommen. Das Anhäufeln, also das regelmäßige Aufschichten von Erde um die Pflanzen, wird dabei ausgelassen. Ich habe das ehrlich gesagt auch schon ausprobiert – und es klappt sehr gut, solange du die Pflanztiefe beachtest.

Ideale Begleitpflanzen für Kartoffeln sind:

  • Spinat
  • Buschbohnen
  • Kohlarten 

Nicht neben Tomaten pflanzen, da sie beide anfällig für die Kraut- und Braunfäule sind.

Kartoffeln zählen übrigens zu den Starkzehrern, genauso wie Gurken und Kürbisse. Starkzehrer benötigen meist eine Düngung. In unserer Bildergalerie siehst du, welche Dünger direkt aus der Küche verwendet werden können:

Kartoffeln pflanzen: Schritt für Schritt

Kartoffeln selbst anzubauen, ist einfacher, als viele denken. Wichtig ist, dass du den Boden richtig vorbereitest, die Pflanzlöcher ausreichend tief gräbst und deine Knollen danach pflegst. Hier zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du deine eigenen Kartoffeln pflanzen kannst:

  1. Verwende am besten Pflanzkartoffeln* aus dem Gartencenter, da diese garantiert keimfähig sind. Normale Speisekartoffeln sind oft mit Keimhemmungsmitteln behandelt, wodurch sie schlechter oder gar nicht austreiben.
  2. Zuerst lockerst du den Boden im Beet gründlich mit einem Spaten* auf und entfernst Steine und Unkraut. So haben deine Kartoffeln in dem lockeren Boden genügend Platz zum Wachsen.
  3. Grabe danach mit einem Pflanzholz* Löcher für deine Kartoffeln. Wenn du sogar einen Kartoffelhäufler* zur Hand hast, kannst du mit dem Gartenwerkzeug gleichmäßige Reihen ziehen.
  4. Jetzt nimmst du dir die erste Pflanzkartoffel und legst sie mit den Keimen nach oben in die vorbereiteten Löcher. Falls du noch keine Keime siehst, ist das nicht schlimm – sie treiben auch in der Erde aus. 
  5. Bedecke die Kartoffeln vollständig mit Erde. Kein Licht sollte an die Knollen kommen, da sie sonst grün und ungenießbar werden.
  6. Wässere deine Kartoffeln danach ausreichend und regelmäßig. Staunässe solltest du aber vermeiden.
  7. Halte das Beet unbedingt unkrautfrei.
  8. Wenn du möchtest, kannst du bei Bedarf die Erde rund um die Pflanzen etwas anhäufeln, um den Knollen mehr Schutz zu geben.

Etwa drei Monate nach der Pflanzung kannst du deine Kartoffeln ernten. Ernte deine Kartoffeln, wenn das Laub gelblich und trocken ist. Zum Test kannst du eine Knolle ausgraben: Lässt sich die Schale leicht abreiben, warte noch etwas.

Tipp für zukünftige Pflanzungen: Pflanze Kartoffeln nur alle vier Jahre am selben Ort, um Krankheiten und Ertragsverluste zu vermeiden.

Was kann man nach Kartoffeln pflanzen?

Diese Frage solltest du dir stellen, sobald du deine Kartoffeln geerntet hast, da die Knolle mit ihrem großen Wurzelsystem den Boden auflockert und eine nährstoffreiche Grundlage hinterlässt. Das ist ideal für die nächste Pflanzsaison. Wenn du z. B. schwere Böden hast, ist die Kartoffel eine hervorragende Vorfrucht.

Nach der Ernte mittelzehrende Wurzelgemüse pflanzen:

  • Karotten
  • Pastinaken
  • Schwarzwurzeln
  • Rote Bete
  • Steckrüben

Diese Pflanzen profitieren vom gelockerten Boden und den verbleibenden Nährstoffen.

Im folgenden Jahr solltest du dort schwachzehrende Pflanzen setzen, da sie weniger Nährstoffe brauchen:

  • Salate
  • Radieschen
  • Erbsen
  • Spinat

Ich hoffe, meine Tipps helfen dir in der nächsten Gartensaison mit deinem Kartoffelanbau. Ob im Garten oder auf dem Balkon – bei mir hat die Pflanzung immer sehr gut funktioniert. Und das Beste: Der erste Bissen aus deiner eigenen Kartoffelernte schmeckt einfach unschlagbar. Viel Erfolg!

*Der Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links. Die verlinkten Angebote stammen nicht vom Verlag. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, erhält die FUNKE National Brands Digital GmbH eine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für dich als Nutzer*in verändert sich der Preis nicht, es entstehen dir hierdurch keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, dir hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenfrei anbieten zu können.

Quellen:
ndr.de, plantura.garden, meine-ernte.de
Zählbild
Mehr zum Thema
Inhalte durchsuchen: