Heizung richtig entlüften: Dieser einfache Trick spart 15 Prozent deiner Heizkosten ein
Wer zum ersten Mal nach der Sommerpause die Heizung in Betrieb nehmen möchte, könnte böse überrascht werden: Sie funktioniert nicht. Was hilft? Die Heizung zu entlüften! Wie das selbst ohne Entlüftungsschlüssel funktioniert, erklärt dir BILD der FRAU hier.
Im Herbst startet die Heizperiode. Wenn es draußen kälter wird, gibt es nichts Schöneres als eine gut funktionierende Heizung, die die eigenen vier Wände gemütlich warm hält. Doch manchmal bleibt der Heizkörper nach der Sommerpause kalt oder gibt gluckernde Geräusche von sich – ein Zeichen dafür, dass Luft im Heiz-System ist. Wie du deine Heizung entlüftest, auch ohne Entlüftungsschlüssel, erklärt der BILD der FRAU. So sparst du Energie, senkst deine Heizkosten um 15 Prozent und sorgst dafür, dass es schnell wieder warm wird!
Warum ist das Entlüften der Heizung wichtig?
Sobald Luft in den Heizkreislauf gelangt, kann die Leistung deiner Heizungsanlage beeinträchtigt werden. Deine Heizung arbeitet dann zwar auf Hochtouren, aber die Heizkörper werden nicht richtig warm. Schuld daran ist Luft im Heizkörper. Die verhindert, dass die Wärmeenergie optimal an die Umgebungsluft abgegeben werden kann. Daher ist es wichtig, dass du deine Heizung regelmäßig entlüftest. So schonst du nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.
Wann sollte ich meine Heizung entlüften?
Die beste Zeit zum Entlüften der Heizung ist zu Beginn der Heizperiode im Herbst. Wenn du nach der Sommerpause das Thermostat aufdrehst und die Heizung gluckert oder nicht richtig warm wird, ist dies ein Zeichen dafür, dass sich Luft im System befindet. Aber auch im laufenden Betrieb kann es notwendig sein, die Heizung zu entlüften, besonders wenn sich in den oberen Etagen oder Heizkörpern Luft angesammelt hat.
So entlüftest du deine Heizung – sogar ohne Entlüftungsschlüssel
Die Heizung zu entlüften ist gar nicht so schwer, wie du vielleicht denkst. In der Regel dauert diese Arbeit auch nicht länger als 5 Minuten. Zudem benötigst du nur zwei Dinge: einen Vierkant- oder Entlüftungsschlüssel und einen Behälter, um das austretende Wasser aufzufangen. Die genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung gibt es hier:
- Schalte zuerst die Umwälzpumpe aus. Diese findest du am Heizkessel.
- Stelle das Thermostat deiner Heizung auf die höchste Stufe.
- Warte etwa 30 bis 60 Minuten.
- Stelle einen Auffangbehälter oder Eimer unter das Entlüftungsventil der Heizung. Das Ventil befindet sich meistens seitlich an der Heizung, auf der gegenüberliegenden Seite des Thermostats. Je nach Heizkörper-Modell kann die genaue Position jedoch variieren.
- Drehe das Entlüftungsventil mit dem Vierkantschlüssel auf.
- Nun kann die Luft aus deiner Heizung entweichen – das erkennst du an einem zischenden Geräusch. Sobald die Luft austritt, brauchst du das Ventil nicht weiter zu öffnen.
- Drehe das Ventil vorsichtig wieder zu, sobald nur noch Wasser und keine Luft mehr austritt. Fange dabei das Wasser mit dem Behälter auf.
- Schalte die Umwälzpumpe wieder ein und prüfe den Wasserdruck. Ist der Druck gesunken, solltest du Heizwasser nachfüllen.
Du traust dich nicht so recht, die Heizung selbst zu entlüften? Kein Problem! Wenn du dir unsicher bist, kannst du auch einen Heizungsfachmann damit beauftragen.
Heizung entlüften – so kannst du es auch ohne Schlüssel probieren!
Falls du keinen Entlüftungsschlüssel zur Hand hast, gibt es auch andere Möglichkeiten, die Heizung zu entlüften:
- Schraubendreher: Viele Entlüftungsventile lassen sich mit einem einfachen Schlitzschraubendreher öffnen.
- Zwei kleine Schraubenzieher: Falls das Ventil keinen Schlitz hat, kannst du es mit zwei kleinen Schraubenziehern fassen und öffnen.
- Pinzette: Auch mit einer stabilen Pinzette lässt sich das Ventil manchmal öffnen – vorausgesetzt, es ist nicht zu fest angezogen.
Wenn keine dieser Methoden funktioniert, frag am besten Nachbar*innen oder Freund*innen, ob sie einen Entlüftungsschlüssel haben, bevor du einen neuen kaufst.
Heizung entlüften: Diese Fehler solltest du vermeiden
Auch beim Heizung-entlüften können ein paar Dinge schiefgehen. Die häufigsten Fehlerquellen hat dir BILD der FRAU zusammen gestellt.
- Wenn du das Heizungsventil öffnen willst, solltest du sehr behutsam und langsam vorgehen. Drehst du es zu schnell auf, tritt eventuell zu viel Wasser aus der Heizung heraus.
- Du solltest unbedingt einen Auffangbehälter halten oder Eimer bereithalten, um das Wasser, das aus der Heizung tritt, aufzufangen. Schließlich willst du deinen Boden oder deinen Teppich nicht ruinieren und stundenlang sauber machen.
- Vergiss auf keinen Fall, die Umwälzpumpe auszuschalten. Läuft die Pumpe beim Heizung-entlüften weiter, zirkuliert das Wasser im Heizsystem weiter und die Luft kann nicht herausgepresst werden.
Was tun, wenn die Heizung nach dem Entlüften kalt bleibt?
Du hast deine Heizung entlüftet und trotzdem bleiben die Heizkörper kalt? Dann könnte ein Problem mit dem Thermostatventil vorliegen.
Ein kleiner Metallstift am Thermostat reguliert den Wasserfluss. Ab und zu kann der sich verklemmen. Daher macht es Sinn, das Thermostat abzuschrauben und den Metallstift vorsichtig hin und her zu bewegen.
Bleibt deine Heizung nach diesem Schritt immer noch kalt, solltest du eine*n Expert*in anrufen, um mögliche Defekte an deiner Heizungsanlage auszuschließen.