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Haselnuss-Sträucher: Das ist die wichtigste Gartenarbeit für mehr Ernte

Zwei grüne Haselnüsse hängen an einem Zweig mit großen, strukturierten Blättern vor dichtem, grünem Hintergrund.
© Shutterstock/Oli S photography
Schritt für Schritt: So schneidest du deinen Haselnuss-Strauch.

Hast du einen Haselnuss-Strauch im Garten? Perfekt. Eine bestimmte Gartenarbeit ist wichtig, damit dein Gehölz weiterhin gute Erträge erbringt. Was jetzt im Garten zu tun ist, liest du bei BILD der FRAU.

Was denkst du? Welche Gartenarbeit ist so wichtig, damit die Erträge deines Haselnuss-Strauchs mit der Zeit nicht immer mehr abnehmen? Genau, es ist ein regelmäßiger Rückschnitt. Ein Rückschnitt sorgt bei Bäumen und Sträuchern in der Regel für einen guten Ernteertrag und bei Zierpflanzen für eine üppige Blüte. Wie du deinen Haselnuss-Strauch schneiden solltest, verraten wir dir.

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Haselnuss schneiden: Gartenarbeit für eine reiche Ernte

Dein Haselnuss-Strauch ist ein echter Gewinn im Garten. Er zählt zu den ältesten heimischen Obstarten und seine Früchte sind wertvolle Energiespender. Zu 60 Prozent bestehen die Früchte aus pflanzlichen Fetten und Ölen. Außerdem enthalten die Haselnüsse verschiedene B-Vitamine, Vitamin E sowie Mineralien und Spurenelemente. Großartig, oder?

Damit dein Haselnuss-Strauch auch weiterhin viel Ertrag liefert, sollte er alle zwei bis vier Jahre zurückgeschnitten werden. Beachte dabei bitte, dass zwei Haselnuss-Arten unterschieden werden: die Zellernuss (Corylus avellana) und die Lambertsnuss (Corylus maxima).

Die Zellernuss erkennst du an ihren offenen Hüllblättern. Die Nuss ist also nur teilweise von den Hüllblättern umschlossen. Bei der Lambertsnuss ist das anders. Dort sind die Nüsse komplett von den Hüllblättern umschlossen. Beide Haselnuss-Arten haben unterschiedliche Eigenschaften und Pflegeansprüche, was beim Rückschnitt nicht unbeachtet bleiben sollte. Die Zellernuss verträgt kräftigere Rückschnitte, während bei der Lambertsnuss der Fokus auf sanftem Auslichten liegt, um eine gesunde Entwicklung der größeren Früchte zu fördern.

Zellernuss (Corylus avellana)

  • Wuchs: breit aufrecht, gut verzweigt
  • Wuchshöhe: 3 bis 6 m
  • Blütezeit: März bis April
  • Frucht (Genussreif): September bis Oktober
  • Besonderheiten: robust, winterhart, pflegeleicht

Lambertsnuss (Corylus maxima)

  • Wuchs: straff aufrecht, später schirmförmig
  • Wuchshöhe: 2 bis 2,5 m
  • Blütezeit: Ende Februar bis April
  • Frucht (Genussreif): September bis Oktober
  • Besonderheiten: sommergrün, winterhart

Wann sollte man eine Haselnuss-Hecke schneiden?

Der Winter ist der ideale Zeitraum, um Haselnuss-Hecken und -Sträucher zu schneiden. Warte nicht zu lang, denn deine Haselnuss zählt zu den frühesten Gehölzen, die aktiv werden. Ende Februar sollte die Gartenarbeit also abgeschlossen sein. Bedeckte Tage mit Temperaturen über 0 Grad sind besonders geeignet.

Beachte: Ein radikaler Rückschnitt bis bodennah ist laut Bundesnaturschutzgesetz nur von Oktober bis Ende Februar erlaubt, um brütende Vögel zu schützen. Informiere dich am besten auch über die weiteren Gartenarbeiten, für die ein Bußgeld fällig werden kann.

Kann man einen Haselnuss-Strauch auch im Frühjahr schneiden?

Ja, den Formschnitt kannst du dir im März vornehmen. Dabei kürzt du die Zweige deines Haselnuss-Strauchs um 30 bis 50 cm. Versuche den Charakter des Strauchs beizubehalten und keine Hecke daraus zu machen. Mit dem Formschnitt soll dein Haselnuss-Strauch nur kompakt gehalten werden, damit er nicht unbegrenzt wächst.

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Wann soll man eine Korkenzieher-Haselnuss schneiden?

Deine Korkenzieher-Haselnuss schneidest du am besten im frühen Frühjahr vor dem Austrieb zurück. Der genaue Zeitpunkt des Austriebs hängt von den Wetterbedingungen und der Region ab. Pi mal Daumen kannst du aber davon ausgehen, dass deine Korkenzieher-Haselnuss im März austreibt. Den Rückschnitt solltest du also im Februar gemacht haben. 

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Haselnuss schneiden: Schritt für Schritt

Haselnuss-Sträucher sind schnittverträglich und treiben in der Regel danach problemlos wieder aus. Um den Ernteertrag deines Haselnuss-Strauchs zu unterstützen, solltest du wissen, dass deine Pflanze hauptsächlich an den waagerechten Zweigen Früchte bildet. Alle steil nach oben wachsenden Triebe stehen deiner Ernte im Weg. Diese solltest du kürzen. 

So wird's gemacht:

  1. Suche alle steil nach oben wachsenden Triebe an deinem Haselnuss-Strauch.
  2. Schneide diese Triebe bodennah ab, um deine Haselnuss zu verjüngen und Platz für waagerechte Triebe zu schaffen.
  3. Lichte deinen Haselnuss-Strauch im nächsten Schritt aus.
  4. Suche also alle quer ins Strauchinnere wachsenden Triebe und entferne sie. 
  5. Entferne danach auch alle Äste, die krank, beschädigt oder abgestorben sind. Schneide sie bodennah zurück.
  6. Alle paar Jahre solltest du auch den ein oder anderen alten und dicken Haupttrieb bodennah zurückschneiden. So haben neue Triebe eine Chance, die besonders fruchtbar sind.

Wir hoffen, die Tipps helfen dir, um eine reiche Haselnuss-Ernte zu fördern. Wenn du weitere Rückschnitt-Tipps suchst, wirst du hier passende Artikel finden:

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Quellen:
de-de.bakker.com, schnittzeiten.de, lubera.com, mein-schoener-garten.de
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