Fehlschnitte vermeiden

Gräser schneiden: Zu diesem Zeitpunkt ist es ideal

Mit einer Gartenschere werden Gräser geschnitten.
© Shutterstock/vladdon
Erfahre hier die fünf klassischen Fehler, die dir beim Gräserschneiden passieren können.

Auch das Schneiden von Gräsern will gelernt sein. Schnell können dabei Fehler passieren, die deiner Zierpflanze nachhaltig schaden. Vermeide daher diese fünf Fehler, wenn du deine Gräser wie etwa Pampasgras kürzt.

Gräser brauchen regelmäßig einen Rückschnitt. Im Vergleich zu robusten Ästen sind Gräser jedoch sehr zart – so können schnell Fehler beim Schneiden passieren. Ein regelmäßiger Rückschnitt sorgt allerdings für einen kräftigen Neuaustrieb und verhindert Krankheiten sowie Schädlingsbefall. Damit du bestens vorbereitet bist, verrät dir BILD der FRAU, was die klassischen fünf Fehler beim Gräser schneiden sind.

Die schönsten Ziergräser für deinen Garten

Gräser schneiden: Diese 5 Fehler sind fatal für deine Pflanzen

Eine von über 10.000 Arten von Gräsern wächst aktuell in deinem Garten. Vögel und andere Tiere tummeln sich wahrscheinlich auch schon rund um die Pflanzen, denn Gräser zählen zu den wichtigen Bestandteilen des Ökosystems und sind bedeutende Nahrungsquellen. Und es wird Zeit, diesen Gräsern einen Rückschnitt zu verpassen. Ein kleiner Einblick vorab: Für einen sauberen Schnitt empfehlen Expert*innen, das Gras mit einer scharfen Gartenschere etwa 5-10 cm über dem Boden zu kürzen.

Wie du andere Zierpflanzen richtig schneidest, siehst du in unserer Bildergalerie:

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Gräser zu schneiden?

Gräser müssen während ihrer Wachstumsperiode zurückgeschnitten werden, also im Frühjahr. Mit einem Rückschnitt Ende März oder im April liegst du zeitlich goldrichtig. Trotzdem kann sich die Wachstumsphase je nach Region auch verschieben. Wir raten allerdings grundsätzlich zu einem Rückschnitt im Frühjahr. Warte aber nicht zu lange. Sonst könnten bereits neue Triebe beschädigt werden, was das Wachstum hemmt.

Immergrüne Gräser wie die Segge benötigen keinen vollständigen Rückschnitt. Stattdessen entfernt man nur abgestorbene Halme und beschädigte Spitzen im Frühjahr. Generell unterscheidet man bei Ziergräsern zwischen sommergrünen und immergrünen Arten:

  • Sommergrüne Gräser, wie Chinaschilf, Lampenputzergras oder Rutenhirse, verlieren im Herbst ihre Halme und werden im Frühjahr bodennah zurückgeschnitten. Das fördert den Neuaustrieb und verhindert, dass alte Pflanzenteile Schimmel oder Krankheiten entwickeln
  • Immergrüne Gräser, wie die Segge, behalten ihre Halme das ganze Jahr über. Sie sollten nur selektiv geschnitten werden, indem abgestorbene oder beschädigte Blätter entfernt werden

Diese Unterscheidung ist wichtig, denn ein falscher Schnitt kann das Wachstum und die Gesundheit der Pflanze beeinträchtigen.

Beim Schneiden von Pampasgras sollten die Halme im Herbst zusammengebunden werden, um Feuchtigkeit im Inneren zu vermeiden. Erst im Frühjahr, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, wird das Gras etwa eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten.

Am besten schneidet man Gräser an einem trockenen Tag am späten Vormittag oder frühen Nachmittag, wenn die Halme nicht mehr feucht sind.

Diese 5 Fehler beim Schneiden von Gräsern solltest du vermeiden

Für den Rückschnitt von Gräsern empfehlen wir Schutzkleidung, da du mit scharfem Werkzeug arbeitest und Partikel herumfliegen. Zudem sollte dein Werkzeug kontrolliert werden. Ist dein Messer zu stumpf, sollte es nicht verwendet werden. Außerdem muss es sauber sein, um das Gras nicht zu schädigen. Hast du nun alles überprüft, müssen diese Fehler vermieden werden:

1. Fehler: Gräser werden zu tief geschnitten

Schneide Gräser nicht zu weit zurück. Leider sind die Pflanzen ansonsten nicht mehr in der Lage, ausreichend Nährstoff und Feuchtigkeit aufzunehmen. Letztendlich zeigt sich dies an der Grasnarbe, die schwach und braun aussieht oder ganz abstirbt. 

Zudem sind Gräser anfälliger für Pflanzenkrankheiten und stärker von Schädlingen betroffen. Zu den neuen Stressfaktoren zählen auch Hitze, Dürre sowie Kälte. Darüber hinaus kann das Wurzelsystem beschädigt werden.

Ein zu tiefer Schnitt kann die Entwicklung des Wurzelsystems hemmen, und das aus einem ganz bestimmten Grund: Die Gräser können nicht mehr ausreichend Fotosynthese betreiben. Damit fehlt die Energie für das Wachstum der Wurzeln.

2. Fehler: Gräser werden zu selten geschnitten

Erfolgt der Schnitt deiner Gräser zu selten, hast du schlussendlich unterschiedlich lange Halme im Garten. Das kann bei fehlendem Schnitt schnell zu einer Überwucherung ausarten. Schon sieht dein Garten weniger gepflegt aus.

Mitunter kann das Gras auch zu dick werden, sodass Unkraut ein leichtes Spiel hat und sich schnell in deinem Garten verbreitet. Des Weiteren leiden die Spitzen deiner Gräser. Diese können schneller abbiegen, die Pflanze wird schwächer – und auch an dieser Stelle haben es Krankheiten und Schädlinge leicht.

3. Fehler: Gräser im nassen Zustand schneiden

Ein gleichmäßiger Schnitt bei nassen Gräsern ist äußerst schwierig und sollte daher vermieden werden. Wenn die Grashalme durch die Nässe erst einmal zusammenkleben, ist es kaum möglich, die Halme parallel auf eine Länge zu schneiden. Es bedarf im Nachhinein einer zeitaufwendigen Korrektur.

Bleiben deine Gräser anschließend weiterhin nass, musst du mit Schimmelbildung rechnen. Zudem kann dein Mähmesser verstopfen und verkleben.

4. Fehler: Gräser werden zu schnell geschnitten

Hektik ist während der Gartenarbeit nie ratsam. Schnell werden ein paar Gräser übersehen – und schon sind die Grashalme unterschiedlich lang. Hinzu kommt der Stressfaktor, dem du deine Gräser aussetzt. Auch das macht deine Gräser schwach und anfälliger für Schädlinge und Krankheiten.

Nicht zuletzt können die Gräser den Wuchs von Unkraut nicht mehr hemmen. Moos, Löwenzahn und Co breiten sich dann über deinen Rasen aus.

5. Fehler: Gräser werden mit stumpfem Werkzeug geschnitten

Schneidest du deine Gräser wie Pampasgras mit stumpfem Werkzeug, werden die Halme im Zweifel unsauber gekürzt. Letztlich führt auch das zu Schädlingsbefall oder Erkrankungen der Pflanzen.

Tipp: Für Gräser mit dicken Halmen wie Chinaschilf ist eine elektrische Heckenschere ideal, während feinere Ziergräser am besten mit einer scharfen Gartenschere geschnitten werden.

Beachte bitte, dass beim Schneiden von scharfkantigen Gräsern wie Pampasgras Handschuhe und langärmelige Kleidung unerlässlich sind, um Schnittverletzungen zu vermeiden.

6. Fehler: Gräser werden nicht geteilt

Einige Ziergräser profitieren von einer Teilung im Frühjahr. Wer sie jedoch zu selten teilt, riskiert einen kümmerlichen Wuchs. Wie du Ziergräser teilst, kannst du bei BILD der FRAU nachlesen.

FAQ: Häufige Fragen zum Gräser schneiden

Kann man Gräser auch im Herbst schneiden?

Das kommt auf die Gräserart an:

  • Sommergrüne Gräser: Rückschnitt im Frühjahr
  • Immergrüne Gräser: Rückschnitt ganzjährig selektiv möglich (abgestorbene Halme entfernen)

Wie tief sollte man Ziergräser schneiden?

In der Regel schneidet man auf 5–10 cm über dem Boden zurück.

Was passiert, wenn ich Gräser zu spät schneide?

Dann besteht die Gefahr, dass bereits neue Triebe beschädigt werden. Das kann das Wachstum beeinträchtigen und die Pflanze schwächen.

Quellen:
gardenersworld.com, gardeningknowhow.com, bhg.com
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