Es wuchert so schnell...

Giersch bekämpfen: Mit diesem Abfallprodukt machst du dem Unkraut den Garaus

Üppiges Feld mit weißem Giersch, umgeben von grünem Laub.
© Shutterstock/olko1975
Was hilft dauerhaft gegen Giersch?

Giersch ist eine Pflanze mit zwei Seiten: für die einen aromatisches Wildkraut, für die anderen ein fieses Unkraut, das immer wieder nachwächst. Was du gegen den meist ungewollten Wildwuchs tun kannst.

Giersch – schon der Name lässt bei vielen Hobbygärtner*innen alle Alarmglocken schrillen. Denn hat sich das Un- oder Wildkraut im Garten angesiedelt, wird man es nur schwer wieder los. Was Giersch so hartnäckig macht, sind die langen Wurzelausläufer, die bis zu einem halben Meter tief in den Boden reichen können. Was hilft dann gegen das Unkraut?

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Unkraut: Was hilft gegen Giersch?

Giersch, auch Geißfuss oder Zipperleinskraut genannt, ist in ganz Europa beheimatet. Die bis zu einem Meter hoch wachsende Staude sieht mit den kleinen weißen Blüten in großen Dolden auf den ersten Blick sogar ganz hübsch aus. Das wird jedoch schnell zu einem ausgewachsenen Problem: Giersch wuchert rasant und verdrängt andere Pflanzen im Garten. Das Kraut findet sich überall, vor allem in Auenwäldern, auf Ackerfeldern, unter Hecken und in schattigen, feuchten Ecken im Garten.

BILD der FRAU verrät Tipps und Tricks, wie du dem lästigen Plagegeist an den Kragen gehst.

Wann Giersch bekämpfen?

Ganz wichtig: Sobald sich die ersten Triebe zeigen, solltest du beherzt zugreifen und den Giersch mitsamt der Wurzeln aus der Erde ausgraben. Je länger du wartest, desto schwieriger wirst du die ungebetenen Plagegeister wieder los.

Ein guter Zeitpunkt zum Entfernen von Unkräutern ist übrigens nach einem Regenguss, die noch feuchte Erde ist dann aufgelockert. Zu feste Erde lockerst du zudem mit einer Grabegabel auf. Verwende bloß keinen Spaten. Die scharfe Kante würde die Wurzeln schnell durchtrennen, mit der Folge, dass der Giersch erneut austreibt.

Jäten ist die beste Waffe im Kampf gegen Giersch und Co

Es ist zwar mühsam, aber effektiv: Durch regelmäßiges Jäten machst du dem Giersch das Leben schwer. Jäte die Erde am besten mithilfe einer Hacke oder eines Handgrubbers. Die gute Nachricht: Gartenarbeit, richtig ausgeführt, stärkt deinen Rücken!

Guten Schutz vor Giersch und Co bietet zudem eine Mulchschicht, etwa aus Rasenschnitt oder Rindenmulch. Du kannst die betroffene Stelle auch abdecken, zum Beispiel mit lichtundurchlässiger Folie, Pappe oder Vlies. Beschwere die Abdeckung anschließend mit Rindenmulch oder mit Steinen. Auf diese Weise hungerst du den Giersch geradezu aus, da ihm Licht, Luft und Wasser fehlen. Der Wermutstropfen: Die Methode dauert rund ein bis zwei Jahre.

Giersch durch andere Pflanzen verdrängen

Im Kampf gegen Giersch haben sich einige schnell wachsende Pflanzen und Bodendecker bewährt, etwa

Im Gemüsebeet halten Kartoffeln oder Bohnen die Plagegeister in Schach.

Auf die chemische Keule sollten Hobbygärtner*innen besser verzichten. Herbizide helfen nur bedingt gegen Giersch, greifen jedoch auch nützliche Pflanzen an und machen vielen Insekten schwer zu schaffen.

Welcher Bodendecker lässt kein Unkraut durch?

Bodendecker, wie der Name es schon vermuten lässt, bedeckt den Boden. Um gegen Unkraut mit Bodendeckern etwas zu erreichen, brauchst du am besten dicht blühende Arten. Unkraut hat nach der Pflanzung des Bodendeckers bestenfalls keine Chance mehr. Außerdem schützt die Pflanze den Boden vor der Sonne, wie praktisch!

Folgende Bodendecker eignen sich grundsätzlich zur Unterdrückung von Unkraut:

  • Elfenblume (Epimedium)
  • Golderdbeere (Waldsteinia fragarioides)
  • Ysander (Pachysandra)

Wohin mit ausgerissenem Giersch?

Entsorge Giersch niemals auf dem Kompost. Denn der ist quasi das Einfallstor für den Garten. Giersch gehört nicht einmal in die Bio-Tonne, sondern in den Restmüll.

Ohne viel Aufwand kannst du aus Giersch zudem einen Flüssigdünger ansetzen. Die ausgegrabenen Pflanzenreste in einem Eimer mit Wasser auffüllen. Abgedeckt rund drei Wochen gären lassen. Dabei alle paar Tage die Brühe umrühren (Achtung: Nase zuhalten). Gib den Flüssigdünger im Verhältnis 1:10 mit Gießwasser an deine Balkon- und Gartenblumen.

Giersch kann man auch einfach essen

Was für die einen nur ein nerviges Unkraut ist, ist für andere ein würziges Wildkraut, dem sogar eine heilsame Wirkung gegen Gicht nachgesagt wird. Roh, gekocht oder gebraten: Die Blätter lassen sich vielseitig verarbeiten.

Allerdings solltest du dir wirklich sicher sein, es mit Giersch zu tun zu haben. Die Verwechselungsgefahr ist groß, sich giftige Doppelgänger auf den Teller zu holen, etwa Schierling, jungen Holunder oder Hundspetersilie.

  

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Autor: Christian Glass

Quellen:
ARD.de, Lexikon der Biologie, Nabu.de, Marie-Luise-Kreuter: Der Bio-Garten (ISBN N 3-405-13505-2)
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