Gesunder Wuchs & üppige Blüte

Gartenarbeit: So schneidest du deine Forsythie für üppige Blütenpracht im Frühling

Üppig blühender gelber Forsythienstrauch in voller Pracht, umgeben von kahlen Bäumen vor blauem Frühlingshimmel.
© Shutterstock/Vlad_art
Wie und wann schneidet man eine Forsythie?

Forsythien sind beliebte Frühblüher, die regelmäßig zurückgeschnitten werden müssen, um sie gesund zu halten und die Blütenpracht zu fördern. Ich erkläre dir, wann und wie du den Strauch richtig schneidest.

Jedes Jahr freue ich mich auf den Moment, wenn die Forsythie (Forsythia) im Garten meiner Familie ihre strahlend gelben Blüten zeigt. Der Frühling sagt sozusagen Mitte März "Hallo". Doch dafür ist die richtige Pflege wichtig, damit die Forsythie üppig blüht – und dazu gehört vor allem der Rückschnitt. Wann und wie du deinen Blütenstrauch richtig schneidest, erkläre ich dir hier.

Insektenfreundliche Sträucher

Forsythie schneiden: Warum ein regelmäßiger Rückschnitt wichtig ist

Nach ein paar Jahren mit einer Forsythie im Garten habe ich schnell bemerkt, dass der Blütenstrauch dazu neigt, im oberen Bereich immer dichter zu werden und mit der Zeit zu überhängen. Unten hingegen wird der Strauch zunehmend kahl, und die älteren Triebe verlieren nach ein paar Jahren ihre Blühkraft. 

Das hat mich natürlich sehr geärgert. Diese Entwicklung liegt aber an ihrem sogenannten mesotonen Wuchsverhalten: Neue Triebe bilden sich vor allem in der Mitte der älteren Zweige. Um dem entgegenzuwirken und die Blütenpracht zu erhalten, schneide ich deshalb meine Forsythie regelmäßig zurück – eine Maßnahme, die ich nur empfehlen kann!

Wann sollte ich meine Forsythie schneiden?

Damit deine Forsythie üppig blüht, kommt es darauf an, wann du den Rückschnitt angehst. Der richtige Zeitpunkt für diese Gartenarbeit ist entscheidend. In der Regel wartet man mit dem Rückschnitt, bis die Forsythie verwelkt ist.

Schneidet man den Blütenstrauch stattdessen schon im zeitigen Frühjahr, läuft man Gefahr, einen großen Teil der Blütentriebe, bevor sich ihre Knospen öffnen, zu entfernen. Entsprechend schwach fällt dann die Blüte ab Mitte März aus. 

Oft ist die Forsythie ab Mitte April verwelkt. Dann solltest du auch zeitnah den Rückschnitt durchführen, gerne auch radikal. Prüfe davor, ob Tiere im Blütenstrauch nisten.

Wann du andere Bäume und Sträucher schneiden solltest, siehst du in unserer Bildergalerie:

Kann man Forsythie auch im Herbst schneiden?

Ja, das kannst du. Beachte unbedingt, dass im Herbst nur alte und abgestorbene Zweige entfernt werden dürfen. Schneide niemals neue Triebe ab! Die Konsequenz zeigt sich sonst im Frühling, wenn die Blütenpracht ausbleibt.

Wichtig: Aus Gründen des Tierschutzes ist ein radikaler Rückschnitt ab dem 01. März bis zum 30. September nicht erlaubt. Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG: §39 Abs. 5) macht klare Vorgaben darüber, wann du deine Bäume und Sträucher radikal zurückschneiden darfst und wann nicht. Wenn du trotzdem entgegen dieser Vorgaben handelst, riskierst du ein hohes Bußgeld bis zu 100.000 Euro. Zuständige Gemeinden können aber Ausnahmegenehmigungen erteilen.

Wie schneidet man eine Forsythie?

Ziel ist es, deine Forsythie mit einem regelmäßigen Rückschnitt auf Dauer gesund zu halten und eine üppige Blüte zu unterstützen.

Das brauchst du dafür:

  • Gartenhandschuhe
  • Astschere

So gehst du Schritt für Schritt vor:

  1. Beginne mit den ältesten, verholzten Trieben deiner Forsythie. Diese schneidest du direkt über dem Boden ab.

  2. Widme dich danach allen verzweigten Ästen und schneide sie zurück. Das heißt, diese Triebe leitest du auf einen jungen, nach oben wachsenden Trieb ab. Ableiten bedeutet, einen Ast so zu kürzen, dass ein jüngerer, nach oben oder außen wachsender Seitentrieb die Wuchsrichtung übernimmt. Dadurch wird der alte Ast verkürzt, aber der Strauch bleibt trotzdem vital und kann an den jungen Trieben weiter wachsen.

  3. Reduziere danach alle Grundtriebe. Das solltest du alle 2–3 Jahre machen. Entferne etwa ein Viertel bis ein Drittel der alten Grundtriebe, um den Austrieb neuer Triebe zu fördern.

  4. Kürze anschließend alle überhängenden Äste und zu lange Zweige oberhalb einer kräftigen Knospe oder eines aufrecht wachsenden Seitentriebs. Achte darauf, Triebe immer sauber und dicht am Ansatz abzuschneiden, um unerwünschte Austriebe zu vermeiden.

  5. Kürze zum Schluss verblühte, nach innen wachsende oder störende Zweige auf darunterliegende Seitentriebe zurück.

Seit ich meine Forsythie regelmäßig nach der Blüte schneide, zeigt sie sich jedes Frühjahr in voller Blütenpracht und mit ein wenig Übung und Geduld wird der Schnitt schnell zur Routine. Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!

Weitere Rückschnitt-Tipps findest du hier:

Quellen:
hauert.com, mein-schoener-garten.de, plantura.garden
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