Invasion im Garten

Feuerwanzen bekämpfen? Sie erleichtern dir die Gartenarbeit mehr als du denkst

Zahlreiche rot-schwarze Feuerwanzen sammeln sich auf einem grauen Stein, umgeben von grünem Laub.
© Adobe Stock/ Peter
Feuerwanzen trifft man oft in einer großen Ansammlung an. Ist es notwendig, diese zu entfernen?

Du möchtest die vielen Feuerwanzen in deinem Garten bekämpfen? Besser nicht – denn diese geniale Funktion haben die Lästlinge inne, die bisher kaum einer kennt. Und so wichtig für dich und deinen Garten im Sommer ist...

Sobald es draußen wärmer wird, sind sie wieder an Häusern, Pflanzen, in Gärten und auf Balkonen zu sehen. Die Feuerwanzen kommen nie alleine! Die kleinen roten Tierchen bringen immer ihre "Freunde" mit.

Mit ihrer knallroten Farbe und dem schwarzen Muster erinnern sie an exotische Tiere – und wirken deshalb auch ein klein wenig bedrohlich. Sind Feuerwanzen wirklich gefährlich oder vielleicht sogar nützlich? 

Feuerwanzen: Farbenfrohe Lästlinge oder nützliche Helfer?

Feuerwanzen: Woher kommen sie eigentlich?

Die Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) ist eine einheimische Wanzenart, sie hat den Namen aufgrund ihres leuchtend roten Schildes bekommen. Die Feuerwanzen überwintern geschützt am Boden unter Steinen, Rinden oder Laub.

Feuerwanzen lieben Wärme

Wenn es Frühjahr wird und die Temperaturen erstmals steigen, kommen sie in großer Zahl aus ihren Höhlen, um auf aufgewärmten Plätzen, wie Steinen oder Baumstämmen, aus der Winterruhe zu erwachen. An warmen und sonnigen Frühlingstagen ab Mitte März kommen sie aus ihrem Winterquartier und finden sich in großen Gruppen zusammen. Die ausgewachsenen Wanzen sind 10 bis 12 Milimeter groß. Du kannst dir ja ausmalen, wie die Lage dann im Hochsommer bei extrmer Hitze ist...

Sind Feuerwanzen gefährlich oder schädlich?

Das Gute: Die Tiere sind nicht giftig oder gefährlich – und versprühen auch keine ätzende Flüssigkeit. Für Mensch und Tier stellen sie somit keine Gefahr da. Aber sie wenden einen kleinen Trick an, um nicht gefressen zu werden!

Zu ihrem eigenen Schutz können die Feuerwanzen bei Gefahr ein übelriechendes Sekret absondern. Dazu sollen sie einen sehr bitteren Geschmack haben und auch durch ihre rote Warnfarbe abschreckend für Vögel sein, die auf Futtersuche sind. Durch die Maßnahmen haben sie kaum natürliche Feinde.

Welchen Nutzen haben Feuerwanzen?

Die kleinen roten Tiere sind sehr nützlich. Das haben die "Tier- und Naturfreunde Merzen e.V." vor einiger Zeit in einem sehr süßen Facebook-Post deutlich gemacht.  Und zeigt ganz deutlich, warum wir diese kleinen Feuerwanzen lieben sollten.

Der Beitrag ist aus Sicht einer Feuerwanze geschrieben. Er beginnt mit "Hallo, ich bin eine Feuerwanze", danach werden viele Vorteile des kleinen Krabblers aufgelistet. Hier einige Beispiele:

  • Ich fresse auch keine Blätter oder sonstigen Pflanzen an. Ich lasse deinen Garten, wie er ist.
  • Ich ernähre mich von abgestorbenen Blütenresten oder toten Insekten. Also quasi Abfall.
  • Wer also gern Grillabende ohne Mücken liebt, der lässt mich in seiner Nähe wohnen. Wo ich bin, sind ungern Mücken.

Zum Schluss gibt es noch einen Tipp, falls dir die Feuerwanzen doch einmal zu viel werden. In dem Post steht: "Du möchtest mich von deiner Wohnung oder der Gartenlaube fern halten? Dann lagere einen Stapel Holz in der Nähe. Dort sind tausend kleine Ecke, und Spinnenweben, da fühle ich mich wohl."

Machen Feuerwanzen den Garten kaputt?

Nein, sie ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenen Blütenresten und herabfallenden Samen. Sie leben am Boden, steigen aber gelegentlich in die Krautschicht oder an Baumstämmen auf. Im Allgemeinen ernähren sich Feuerwanzen von Linden (Tilia) und Malvengewächse (Malvaceae), hier besonders gern Stockrosen (Alcea rosea) und den Strauch-Eibisch (Hibiscus syriacus). Feuerwanzen saugen wohl auch an Insekteneiern und toten Insekten.

Wenn sich besonders viele Tierchen auf einer Pflanze tummeln, kann es in Ausnahmefälle bei Rosengewächsen zu Fraßschäden an den Knospen kommen.

Das hilft bei Feuerwanzen

Da Feuerwanzen weder gefährlich sind, noch den Garten oder Balkon zerstören, müssen sie eigentlich nicht bekämpft werden. Sie werden daher als Lästlinge bezeichnet und nicht als Schädlinge. Wenn sie allerdings in zu großen "Horden" auftreten, können drei einfache Maßnahmen helfen.

  1. Die Insekten lassen sich mit Handbesen und Eimer einsammeln und umsiedeln
  2. Es wird dringend davon abgeraten, Feuerwanzen mit chemischen Mitteln zu bekämpfen
  3. Die effektivste Möglichkeit: Häckselgut oder Reisig der Balsam-Tanne als Mulchmaterial im Garten an den Stellen, wo die Insekten im Frühjahr üblicherweise gehäuft auftreten, zu verteilen.

Nicht ganz so "lieb" wie die Feuerwanzen sind die  Buchsbaumzünsler. Der Schädling kann tatsächlich für große Schäden am Buchsbaum sorgen.

Spinnmilben machen uns Gärtner*innen auch gern das Leben schwer. Doch einfache Hausmittel können helfen, um Spinnmilben von den Zimmerpflanzen oder unseren geliebten Balkonpflanzen zu vertreiben. Auch gegen lästige Blattläuse oder Feuerwanzen hatte Oma schon Geheimtipps parat.

Wenn alle Zierpflanzen, Stauden und Gemüsepflanzen versorgt sind, wird es natürlich auch endlich Zeit für Erholung. Ob auf dem Balkon oder im heimischen Garten, ein wenig neue Deko oder Möbel gehen immer:

 

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