Keine Mäuse!

Plötzlich kleine Löcher im Boden? Das steckt wirklich dahinter

Mehrere kleine Erdlöcher in dunkler, feuchter Erde, umgeben von grünen, niedrigen Pflanzen mit ovalen Blättern.
© Shutterstock/EvaAfia
Kleine Löcher im Rasen? Es könnte Erdwespen sein.

Du hast kleine Löcher im Boden entdeckt? Erdwespen könnten dahinter stecken. Erdwespen sind Wespenarten, die ihre Nester bevorzugt im Boden anlegen. In Deutschland sind vor allem die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe verbreitet. Da die Insekten unter Naturschutz stehen, solltest du sie auf keinen Fall aggressiv bekämpfen. Wie gut, dass es eine sanfte Methode gibt, um Erdwespen zu vertreiben.

Wie gefährlich sind Erdwespen? Und wie wird man sie los? Das sind Fragen, die du dir jetzt bestimmt stellst, wenn du die Insekten in deinem Garten entdeckt hast. Häufig nisten sie in Mäuselöchern und Nischen. Mit einer sanften Methode gelingt es dir, die Erdwespen zu vertreiben.

Wespen vertreiben: Die wirksamsten Hausmittel

Erdwespen im Garten

Im Spätsommer haben wir es ganz besonders stark mit Wespen zu tun. Einige Arten lassen sich sogar im Garten nieder. Diese Wespen bauen ihre Nester in der Erde. Beim gemeinsamen Grillabend kann das ganz schön nervig werden. Da Erdwespen gemäß § 39 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) unter Naturschutz stehen, darf man sie nur sanft und friedlich vertreiben.

Die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe sind in Deutschland weit verbreitet. Beide Arten nisten im Boden, oft in Mäuselöchern, und sind an die Umgebung von Menschen gewohnt. Typische Nistplätze sind schattige Blumenbeete, ungenutzte Erdflächen oder Bereiche mit natürlichem Schutz, wie unter Terrassen oder Hecken. 

Bis zum Herbst bleiben die Insekten aktiv und verteidigen ihren Bau natürlich vehement, wenn wir ihm im Garten zu nahe kommen. Erdwespen sind zwischen Frühjahr und Herbst aktiv, wobei die Nester im Boden meist zwischen April und Juni gebaut werden. Im Herbst sterben die meisten Wespen. Nur die befruchteten Jungköniginnen überleben den Winter und gründen im Frühjahr neue Nester.

Eine Wespe krabbelt in ein Erdloch, umgeben von grünem Klee auf feuchtem, braunem Boden. | © Shutterstock/Pacotoscano
Foto: Shutterstock/Pacotoscano
Mit diesem Trick vertreibst du Erdwespen sanft und friedlich.

Sind Erdwespen nützlich?

Erdwespen haben aber für deine Obsternte einen großen Nutzen. Sie bestäuben nämlich die Blüten von Obstbäumen und -sträuchern. Während der Brutzeit jagen sie Spinnen, Mücken, Fliegen, Raupen und Blattläuse, weil ihre Brut tierisches Eiweiß benötigt. Ein Wespenvolk kann täglich mehrere hundert Insekten fangen, was zur natürlichen Schädlingsbekämpfung beiträgt. Erdwespen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Artenvielfalt. Solltest du das missachten, indem du sie fängst oder gar tötest, riskierst du ein hohes Bußgeld.

Auch lesenWarum kommen Wespen im Spätsommer – und was futtern sie uns am liebsten weg?

Wie gefährlich sind Erdwespen für Menschen und Haustiere?

Es summt und summt, eine Wespe fliegt gefährlich nah um dich herum ... dann fühlst du den schmerzhaften Stich. Für dieses aggressive Verhalten gibt es aber meistens einen Grund. In vielen Fällen hat sich die Erdwespe wahrscheinlich bedroht gefühlt. Bei der Gartenarbeit bist du ihrem Bau vielleicht zu nah gekommen oder du bist versehentlich auf eine Erdwespe getreten. In der Regel reagieren Wespen dann umgehend. 

Im Spätsommer wird das Verhalten der Wespen oft als aggressiver wahrgenommen, da die Kolonien dann auf ihre maximale Größe anwachsen und die Nahrungsreserven für die Brut schwinden.

Für einen gesunden Erwachsenen ist das Gift eines einzelnen Stichs glücklicherweise ungefährlich. Bei Kleinkindern und Menschen mit Allergien kann der Stich gefährlicher sein. Besonders gefährlich sind allerdings Stiche im Hals- oder Mundbereich, da diese zu Atemnot führen können. Allergische Reaktionen auf Erdwespenstiche äußern sich durch Herzrasen, Schwindel, Atemnot oder großflächige Schwellungen. In solchen Fällen sollte sofort ein Arzt oder eine Ärztin kontaktiert werden.

Auch lesen: Wespennest entfernen: Bloß nicht gegen die Schädlinge sprühen!

Wie kann man Erdwespen umweltfreundlich vertreiben?

Klassische Maßnahmen gegen Erdwespen sind Pflanzen, die die Insekten vom Nestbau abhalten. Bestimmte Kräuter wie Basilikum schrecken die Insekten ab. Auch Lavendel, Tomatenpflanzen, Minze und Weihrauch sind natürliche Abschreckungsmittel gegen Erdwespen. Welche Pflanzen außerdem gegen Erdwespen helfen, kannst du bei BILD der FRAU ganz einfach nachlesen:

Im Herbst hast du noch mehr Möglichkeiten. Ab September/Oktober kannst du nämlich Vorsorge treffen, damit sich Erdwespen im nächsten Jahr nicht bei dir im Garten niederlassen. Entferne ganz einfach verlassene Erdwespennester.

So geht's:

  1. Finde das Erdwespennest in deinem Garten. Erdwespennester erkennt man an kleinen, runden Löchern im Boden, aus denen regelmäßig Wespen heraus- und hineinfliegen.
  2. Schütte das Erdwespennest mit Erde zu.
  3. Tritt die Erde anschließend fest.

Im Spätsommer hast du noch die Möglichkeit, die Erdwespen wegzulocken. Im Herbst sterben nämlich die meisten Wespen, nur die Jungköniginnen überwintern und gründen im Frühjahr neue Nester. Daher ist Vorsorge im Herbst besonders wichtig. Dafür brauchst du nur den richtigen Köder ...

So geht's:

  1. Finde das Erdwespennest in deinem Garten.
  2. Nimm dir anschließend leicht vergorenes Obst oder Zuckerwasser.
  3. Platziere den Köder maximal 10 m vom Erdwespennest entfernt in deinem Garten.

Nach und nach lockst du damit die Erdwespen an einen Ort deines Gartens, an dem die Insekten im besten Fall niemanden stören. Köder helfen, Erdwespen an weniger störende Orte zu locken, schaden ihnen aber nicht. Probiere es einfach mal aus.

Kann man Erdwespen mit Wasser vertreiben?

Ja, kann man. Mit Wasser vertreibst du die Erdwespen jedoch nicht langfristig. Eine Sprühflasche kann griffbereit beim Grillabend Sinn ergeben. Nähert sich die Erdwespe deinem Essen, kannst du kurz Wasser in die Luft sprühen. Erdwespen werden denken, dass es regnet – und das können sie gar nicht ausstehen.

Falls ein Nest direkt an einer viel genutzten Stelle liegt, können Expert*innen wie Imker*innen oder Naturschutzorganisationen bei der Umsiedlung helfen.

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Quellen:
obi.de, utopia.de, dm.de
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