Hobbygärtner*innen aufgepasst!

Eisheilige: Droht uns jetzt noch Spätfrost im Garten?

Eine prächtige rote Rose, bedeckt mit frostigen Eiskristallen, im sanften Morgenlicht.
© GettyImages/hsvrs
Wird es bald wieder frostig?

 

Eisheilige – Bei diesem Wort werden Hobbygärtner*innen besorgt. Denn vom 11. bis 15. Mai kehren häufig eiskalte Nächte zurück. Aber erwartet uns 2024 wirklich wieder Frost? Oder können wir kälteempfindliche Stauden und Pflanzen beruhigt einpflanzen? 

Laut einer uralten Bauernregel sollten Hobbygärtner*innen mit dem Begrünen von Garten und Balkon abwarten, bis die sogenannten Eisheiligen vorübergezogen sind. Denn diese 5 Tage, in der Regel Mitte Mai, bringen in vielen Regionen noch einmal Spätfrost. Aber gilt die Bauernregel auch noch in Zeiten zunehmender Klimaerwärmung?

Eisheilige: Droht uns jetzt noch Spätfrost im Garten?

Eisheilige: Sind die kalten Tage nur ein Mythos?

In diesem Jahr eher nicht. In vielen Teilen Deutschlands zeigt sich ein unbeständiges Wetter. Frostige Temperaturen drohen vielerorts nicht einmal in der Nacht. 

Dafür wird es tagsüber immer wärmer, bis 25 Grad.  Die Wetterexperten weisen allerdings darauf hin, dass es auch später im Mai nochmal frischer werden kann. Im Augenblick spricht der Wettertrend allerdings nicht dafür.

Bedeutet: Es bleibt in den nächsten Tagen mild bis warm. In vielen Regionen Deutschlands kann es jedoch regnen. Darüber freut sich zumindest die Natur. 

Wer waren eigentlich die Eisheiligen?

Die fünf kalten Tage im Mai werden traditionell nach christlichem Glauben verschiedenen Märtyrern zugeordnet:

  • 11. Mai: Mamertus

Der erste unter den fünf Eisheiligen wird vor allem in Norddeutschland verehrt. Mamertus wirkte im 5. Jahrhundert als Bischof bei Lyon und wird von Gläubigen etwa zum Schutz vor großer Dürre oder Feuersbrünste angerufen.

 Er ist vor allem dafür bekannt, das Dreitagesgebet, eine Form des Bittgebets zur Abwehr von Katastrophen, eingeführt zu haben. Sein Gedenktag ist der 11. Mai, der als Beginn der Periode der Eisheiligen gilt, einer Zeit, in der noch Spätfröste auftreten können, die junge Pflanzen gefährden

  • 12. Mai: Pankratius

290 n. Chr. wurde der heilige Pankratius geboren. Schon im Alter von 14 Jahren soll er unter Kaiser Diokletian in Rom den Märtyrertod gestorben sein. Der "Besiegende" so die griechische Bedeutung des Namens, gilt als Patron der jungen Saat und der Pflanzenblüte.

Sein Leben und sein Martyrium werden oft als Beispiel für Mut und Treue zu den christlichen Überzeugungen auch unter schwierigsten Umständen hervorgehoben

  • 13. Mai: Servatius

Servatius war der erste Bischof der belgischen Stadt Tongern. Der Legende nach erschien ihm auf seiner Pilgerreise nach Rom der heilige Petrus, der ihn vor einem drohenden Angriff der Hunnen warnte. Als einer der Eisheiligen wird Servatius um Schutz vor Frostschäden und Rattenplagen gebeten. Ein Gebet an ihn soll zudem bei Rheuma und Fußleiden Linderung bringen.

  • 14. Mai: Bonifatius

Bonifatius von Tarsus, der im 4. Jahrhundert im heutigen Gebiet der Türkei starb, war ursprünglich kein Christ. Erst später ließ er sich taufen und wurde schließlich in heißem Pech hingerichtet. Eine alte Bauernregel besagt: "Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost."

  • 15. Mai: Kalte Sophie

An diesem Tag wird der Märtyrerin Sophia von Rom gedacht, die vermutlich im Jahr 304 während der Verfolgungen unter Kaiser Diokletian getötet wurde. Sie gilt als Schutzpatronin gegen Spätfrost und wird auch um eine reiche Fruchternte angerufen. Zusätzlich wird sie als Helferin bei landwirtschaftlichen Ernten und als Schutzheilige für Gärtner und Bauern verehrt.

Quellen:
Lexikon der Biologie, ARD, Spektrum der Wissenschaft
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