Krabbel-Alarm in den vier Wänden 

Brennholz-Schock: Diese Ungeziefer kommen mit dem Kaminholz ins Haus

Ein leuchtend roter Rothaarbock-Käfer krabbelt auf einem moosbedeckten Ast vor unscharfem, grünlichem Hintergrund.
© AdobeStock/Jademacro
Vorsicht, Kaminfans: Der Rothaarbock und andere Insekten tummeln sich in deinem Brennholz.

Immer mehr Menschen heizen ihre Wohnung oder das Haus mit einem Kaminofen. Kein Wunder, wenn man an die gestiegenen Öl- und Gaspreise denkt. Allerdings holst du dir so nicht nur angenehme Wärme in die eigenen vier Wände, sondern auch jede Menge Ungeziefer. Welche Insekten vielleicht bald durch dein Wohnzimmer krabbeln, weiß BILD der FRAU.

Liebst du es auch im Herbst oder Winter vor einem brennendem Kaminofen zu sitzen und das Feuer zu beobachten? Oft wird das benötigte Brennholz in einem schicken Kaminholz-Regal direkt daneben gelagert. Allerdings kann genau das dafür sorgen, dass sich bald jede Menge Insekten in deinem Wohnzimmer tummeln. Welches Ungeziefer du dir mit Kaminholz in die Wohnung oder ins Haus holst und wie du den Insekten-Befall vermeiden kannst, liest du hier. 

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Achtung: Dieses Ungeziefer bringst du mit Brennholz ins Haus

Frischholzinsekten sind Insekten, die besonders auf lebendes oder frisch gefälltes Holz abfahren. Sie kommen daher nicht nur in stehenden Bäumen im Wald vor, sondern auch in gestapeltem Brennholz. Allerdings legen diese Insekten ihre Eier nur in Holz, das noch Rinde hat. Hat das Holz hingegen keine Rinde mehr oder ist getrocknet, können sich Frischholzinsekten nicht weiter ausbreiten. Ihren Entwicklungszyklus können sie jedoch immer noch beenden. Je nachdem, welche Frischholzinsektenart es sich in deinem Kaminholz gemütlich gemacht hat, dauert dieser Prozess von einem Ei bis zum ausgewachsenen Insekt ein bis mehrere Jahre.

Gerade, wenn du dein Brennholz in den eigenen vier Wänden lagerst, kann es passieren, dass die Insekten aufgrund der Wärme schlüpfen. Der Grund dafür ist einfach: Dein Kaminholz wurde in der Regel etwa zwei Jahre draußen getrocknet. In deinem Haus oder der Wohnung sind die Temperaturen aber viel wärmer. Dadurch werden die Insekten zum Schlüpfen angeregt. 

Du musst aber keine Angst um deine Holzmöbel, das Parkett oder Holzbalken haben. Die werden von Frischholzinsekten nicht befallen und sind vor dem Ungeziefer sicher. 

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Insekten im Brennholz: Diese Arten warten darauf, bei dir zu schlüpfen

Zu den Frischholzinsekten zählen beispielsweise Käferarten wie der Veränderliche Scheibenbock oder der Rothaarbock.

Der Veränderliche Scheibenbock (Phymatodes testaceus) ist ein 8 bis 17 Millimeter großer Bockkäfer, der in Laubwäldern, insbesondere an Eichen, Buchen und Obstbäumen vorkommt. Seine Färbung variiert von gelbrot bis blauschwarz. Die Larven, die etwa 10 bis 13 Millimeter groß und weißlich sind, entwickeln sich in totem Holz von Laubbäumen und hinterlassen scharfrandige Fraßgänge unter der Rinde.

Vom Ei bis zum Käfer brauchen die Insekten ein bis zwei Jahre. Die erwachsenen Käfer sind hauptsächlich von Juni bis Juli zu sehen, jedoch meist in den Abendstunden aktiv. Tagsüber verstecken sie sich in Spalten oder unter der Rinde.

Der Rothaarbock (Pyrrhodium sanguineum) ist ein 8 bis 12 Millimeter großer Bockkäfer mit gelbroten bis gelbbraunen Flügeldecken und roter Behaarung. Weibchen sind größer als Männchen. Die Käfer legen ihre Eier bevorzugt auf Laubbäumen wie Eichen, Buchen und Obstbäumen ab. Die Larven entwickeln sich innerhalb von ein bis zwei Jahren. Nach der Verpuppung im Holz schlüpfen die Käfer und leben auf den Bäumen, wo sie von April bis Juni zu finden sind.

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Brennholz im Wohnzimmer? So bleibt dein Kaminholz insektenfrei

Wenn du feststellen solltest, dass dein Brennholz für den Kaminofen mit Frischholzinsekten befallen ist, musst du nicht zur Chemiekeule greifen und die Käfer mit einem Insektizide bekämpfen. Es reicht, die Krabbeltiere einzusammeln und nach draußen zu setzen oder sie fliegen zu lassen. Damit sich aber erst gar kein Ungeziefer in deiner Wohnung oder im Haus tummelt, kannst du diese hilfreichen Tipps befolgen: 

  1. Lager dein Brennholz an einem trockenen, gut belüfteten Ort, geschützt vor Niederschlägen. Achte darauf, das Holz nicht länger als drei Jahre zu lagern, da sonst der Insektenbefall zunimmt und der Heizwert des Holzes abnimmt.
  2. Da die Raumtemperatur in deiner Wohnung oder im Haus höher ist als draußen, kann dies das Schlüpfen von Frischholzinsekten im gelagerten Holz fördern. Lager also am besten nur die Brennholzmenge im Haus, die du innerhalb von ein bis zwei Tagen verbrauchen wirst. So lässt sich ein unerwünschter Schädlingsbefall vermeiden.
  3. Brennholz, das aus gesunden Bäumen stammt und außerhalb der Saftzeit (November bis Februar) geschlagen sowie verarbeitet wurde, ist in der Regel weniger anfällig für Schädlingsbefall. Diese Bedingungen minimieren das Risiko, da viele Insekten während dieser Zeit weniger aktiv sind.
Quellen:
umweltbundesamt.de, lksh.de
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