Gartenarbeit im Februar: Diese Bäume und Sträucher solltest du jetzt noch zurückschneiden
Bäume und Sträucher müssen regelmäßig zurückgeschnitten werden, damit du dich möglichst lange an ihren Blüten und Früchten erfreuen kannst. Das sollte möglichst noch im Februar passieren. Nutze also die letzten Februarstunden!
Der Spätwinter ist besonders gut zum Zurückschneiden von Bäumen und Sträuchern geeignet, da sich die Pflanzen zu diesem Zeitpunkt noch in der Winterruhe befinden, sich aber gleichzeitig schon auf die bevorstehende Wachstumsphase vorbereiten. In diesem Zeitraum verkraften die Gehölze den Formschnitt besonders gut, da die Wundheilung schnell einsetzt. Außerdem ist der Frost jetzt endlich weg. Wir verraten dir, welche Bäume und Sträucher du im Februar zurückschneiden solltest und wie du dabei am besten vorgehst.
Bäume und Sträucher im Februar zurückschneiden: jetzt aber schnell!
Der Spätwinter hat sich als Zeitpunkt zum Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern bewährt, da es die Schnittplanung erleichtert, wenn keine Blätter das Gerüst der Zweige verdecken. Außerdem gibt das Bundesnaturschutzgesetz vor, dass zum Schutz der Vögel zwischen dem 1. März und 30. September Gehölze und Hecken nicht beschnitten werden dürfen. Andernfalls droht ein Bußgeld für diese Gartenarbeit. Also: Ran an die Gartenschere, solange wir noch Februar haben!
Während man Frühjahrsblüher wie Forsythien, Mandelbäumchen und Brautspieren erst nach der Blüte schneidet, stutzt man folgende Sommerblüher am besten bereits im Februar:
Diese Gehölze müssen im Februar noch zurückgeschnitten werden
1. Obstbäume
Obstbäume können in der Regel zwischen Januar und Februar geschnitten werden. Eine Ausnahme bilden Pfirsich und Süßkirsche: Sie bekommen im Sommer direkt nach der Ernte einen neuen Astschnitt verpasst.
Apfelbäume sollten die Form einer Pyramide haben: Unten breit und nach oben hin immer schmaler werdend. Birnenbäume wachsen in der Regel eher säulenförmig. Lichte die Baumkrone aus, damit ausreichend Raum für Luft und Sonne geschaffen und die Fruchtbildung gefördert wird.
Schneide nach innen wachsende, sich überkreuzende, steil nach oben wachsende, alte, tote und angeknabberte Äste ab. Gekürzt wird immer etwa fünf Millimeter über einer nach außen weisenden Knospe. Wer den Ast komplett entfernen möchte, sollte die Schere ganz eng am Stamm beziehungsweise an der Verzweigung ansetzen.
2. Kugelbäume
Kugelbäume wachsen in der Regel nicht sehr stark in die Höhe, dafür können sie sich im Alter ganz schön breit machen. Damit die Bäume ihre namensgebende Form behalten und keine flache "Pfannkuchenkrone" ausbilden, muss das Gehölz regelmäßig zurückgeschnitten werden.
Schneide im Spätwinter alle Hauptäste auf etwa 15 bis 20 Zentimeter lange Stümpfe zurück. Achte darauf, die Schere etwas über der Austriebstelle des neuen Astes, dem schlafenden Auge, anzusetzen. Entferne altes Holz und lichte die Krone etwas aus.
Der Kugelahorn muss in der Regel nicht so häufig und ausgiebig zurückgeschnitten werden, wie andere Baumarten. Wenn dir die typisch runde Krone jedoch zu groß wird, kannst du den Wuchs wieder etwas in Form bringen – ein radikaler Rückschnitt ist jedoch nur bei Pilzbefall zu empfehlen. Achte auch darauf, keine Äste zu kappen, die mehr als daumendick sind. Die Schnittwunden bluten sehr stark und sehen unschön aus. Beim Schneiden von Wurzeln der Orchidee gibt es dafür übrigens einen Trick – und der hat mit Zimt zu tun.
3. Kopfweiden
Kopfweiden bezeichnet eine besonders kompakte Schnittform von Bäumen, wie der Silberweide, Korbweide oder Purpurweide.
Um die typisch kugelige Form beizubehalten, kannst du ruhig etwas beherzter mit der Schere umgehen. Schneide die Bäume jedes Jahr bis auf den Aststummel zurück.
Wusstest du, dass du Kopfweiden auch ganz einfach selbst anpflanzen kannst? Entferne hierfür einen geraden, verholzten Ast und stelle ihn in ein mit Wasser gefülltes Glas. Wenn du alle paar Tage das Wasser auswechseln und etwas Geduld hast, fangen schon bald an, kleine Wurzeln zu wachsen. Wenn diese lang genug sind, kannst du den Weidensteckling herausnehmen und in einen geeigneten Boden einpflanzen.
4. Sommerblühende Sträucher
Sommerblüher, wie der Sommerflieder, die Bartblume, die Rispen-Hortensie oder Blauraute, sollten so früh wie möglich zurückgeschnitten werden. Je früher du schneidest, desto schneller entwickeln sich neue Knospen und Blütentriebe.
Schneide die Triebe aus dem Vorjahr großzügig zurück, sodass von jedem nur ein kurzer Stummel mit maximal zwei Knospen übrig bleibt. Wenn der Strauch zu dicht wächst, kannst du alte und schwache Äste komplett entfernen.
Immergrüne Sträucher und diese, die ausschließlich an den Endknospen der Zweige weiterwachsen, kommen auch ohne einen Schnitt gut aus. Dazu gehören beispielsweise der Zierahorn, der Maiglöckchenstrauch, der Spindelstrauch, die Glockenhasel oder die Magnolie.
Das richtige Werkzeug
Gutes, scharfes und sauberes Werkzeug ist für den Rückschnitt und ein gesundes Wachstum unabdingbar! Welche Schere ist für welchen Schnitt geeignet?
- Gartenschere: Zweige bis 1,5 Zentimeter Dicke
- Astschere mit Teleskopverlängerung: Schneidet Äste in bis zu drei Metern Höhe – ganz ohne Leiter
- Klapp-/ Stich und/oder Bügelsäge: Dickere Äste und Stämme
Reinige dein Werkzeug nach der Benutzung und schütze die Schneiden mit etwas Öl gegen Flugrost. So bleibt es möglichst lange scharf und funktionsfähig. Auch im Sommer bis in den September hinein ist ein scharfes Werkzeug Gold wert, beispielsweise wird das Schneiden von Erdbeerpflanzen dann recht einfach.
Was tun mit dem Schnittgut?
Abgeschnittene Äste und Zweige können zum Recyclinghof gebracht werden oder wahlweise auch selbst mit einem Gartenhäcksler zerkleinert werden. Die Späne landen dann auf dem Kompost, werden zu Mulch oder können als Wegbelag dienen.
Einzelne Äste können als Rankhilfe für andere Gartenpflanzen verwendet werden. Der Abfall größerer Schnittarbeiten kann von einem Gartenbaubetrieb übernommen werden. Und wenn du das erledigt hast, kann es mit der Aussaat im Februar weitergehen.