Ohne Chemie und Kratzen

Autoscheiben enteisen: So einfach geht’s!

Blick aus dem Inneren durch die Frontscheibe eines Autor, während eine Frau den Schnee entfernt.
© iStock/trendobjects
Autoscheiben enteisen – darum würden wir uns manchmal am liebsten drücken.

Der Griff zum Eiskratzer ist die gängigste Methode, um die Autoscheibe zu enteisen, allerdings auch die aufwändigste und nervigste. Diese Alternativen gibt es.

In den kalten Monaten des Jahres gehört das morgendliche Scheiben freikratzen für Autofahrer zum täglichen Übel. Aber das muss nicht sein, denn die Autoscheiben enteisen kann man ganz ohne kalte Hände und Chemie. Wir geben Tipps und verraten, von welchen Enteisungskniffen du besser die Hände lässt.

 

  • Schutzfolie verwenden: Um die Scheibe vor dem Vereisen zu schützen, genügt in der Regel ein altes Stück Wellpappe oder ein großer Müllbeutel. Wichtig ist, dass der  Untergrund, also die Scheibe, trocken ist, bevor Du das Dämmmaterial anbringst. Mit dieser Methode kannst du die Autoscheibe vor leichtem Frost und Reif schützen, überfrierende Nässe oder Eisregen machen sie aber leider zunichte.
  • Socken für die Seitenspiegel: Um die Seitenspiegel vor Eis zu schützen, kannst du zu einem zugegebenermaßen wenig dekorativen, aber sehr effektiven Trick greifen. Ziehe den Spiegeln über Nacht einfach ein Paar alte Socken über.

Frost loswerden mit Enteiser-Spray

Die Chemiekeule aus der Sprühflasche ist seit einiger Zeit ein beliebtes Enteisungsmittel. Allerdings ist es teuer und kann Gesundheit und Umwelt beeinträchtigen. Flüssigen Enteiser kann man aber preiswert und einfach selbst herstellen.

Was du dazu brauchst, findest du in deiner Küche: 

  • Am besten hat sich ein Essig-Wasser-Gemisch im Verhältnis von 3 zu 1 bewährt. Wer es bereits am Vorabend aufträgt, verhindert die Bildung von Eis aufgrund leichten Frosts. Bei heftigeren Minusgraden wiederholstdu die Prozedur am nächsten Morgen.
  • Auch Spiritus oder hochprozentiger Reinigungsalkohol gemischt mit Wasser sind eine gute Alternative. Dazu mischst du sie im Verhältnis 1 zu 1 und sprühst das Gemisch direkt auf die Scheibe.

Standheizung gegen vereiste Autoscheiben

Eine Standheizung und elektrische Heizdrähte in der Windschutzscheibe mögen bequem und effektiv sein, sind aber auch teuer und vor allem sehr energieintensiv. Daher sollte man die Anschaffung gut überlegen, da auch das Nachrüsten und Instandhalten teuer sind, lohnt sich diese Methode – wenn überhaupt – nur in Regionen mit sehr kalten und langen Wintern.

Ein No-Go! Motor warmlaufen lassen

Den Motor anzuwerfen, um die Scheiben durch die Motorwärme zu enteisen, ist übrigens nicht nur aus ökologischer (unnötige Abgas- und Lärm-Emissionen) und ökonomischer Sicht (Benzinverbrauch) absoluter Unsinn, es ist auch nicht effizient. Der frostkalte Motor eines Wagens, der die Nacht in Eiseskälte draußen verbracht hat, heizt viel zu wenig auf, um eine eingefrorene Frontscheibe flott aufzutauen.

Autoscheibe enteisen mit warmem Wasser ist nicht die beste Idee

Es klingt logisch, dass warmes oder heißes Wasser ein probates Mittel zur Enteisung der Autoscheibe ist. Wenn der Temperaturunterschied allerdings extrem groß ist, kann durch die einseitige Erhitzung die Autoscheibe springen – vor allem wenn sie bereits unbemerkt beschädigt war. Verwende also stattdessen kühles oder maximal lauwarmes Wasser und trockne danach unverzüglich die Scheibe ab, bevor das Wasser ebenfalls gefriert.

Autoscheibe enteisen mit Wärmflasche

Kennst du den Trick mit der Wärmflasche? Lege dazu einige Zeit vor Fahrtantritt eine gefüllte Wärmflasche mit einem Wärmeschutz darunter auf das Armaturenbrett, damit das Brett keinen Schaden nimmt. Dieser Trick funktioniert aber nur partiell, da durch die Wärmeabgabe nur der Umgebungsbereich der Wärmflasche enteist wird.

eiben von Innen enteisen

Sind die Autoscheiben auch von innen gefroren, liegt das an der Luftfeuchte im Wagen. Sicher kann man auch hier zum Eiskratzer greifen – und es im Auto schneien lassen. Besser ist aber wieder die Vorsorge.

Achte auf regelmäßiges Lüften, trage nicht zu viel Schnee und Nässe ins Auto und lege Silicagelkissen auf die Armatur bzw. an die Fenster – die kleinen Kissen sind ungiftig und saugen die überschüssige Feuchtigkeit auf. Eine weitere tolle Alternative: Etwas Holzkohle oder Kaffee in einen Behälter füllen und offen im Auto lagern. Diese Hausmittel entziehen der Luft ebenso die Feuchtigkeit.

Auf gar keinen Fall solltest du Enteiserspray im Inneren des Wagens verwenden, da das nicht nur unangenehm riecht, sondern in einem kleinen, geschlossenen Raum auch stark gesundheitsgefährdend ist.

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