Anzuchterde schimmelt: Mit dem Backofen-Trick vermeidest du den größten Fehler bei der Aussaat
Schimmel im Anzuchttopf ist ein Albtraum für Hobbygärtner*innen – doch das muss nicht sein! Der geniale Backofen-Trick sterilisiert deine Erde, während Essigwasser alte Anzuchttöpfe keimfrei macht. Erfahre hier, wie du deine Keimlinge effektiv vor Schimmel schützt und gesunde, kräftige Jungpflanzen heranziehst.
Schon im Januar beginnt die neue Anzuchtssaison. Für Hobbygärtner*innen wird es jetzt langsam Zeit mit der Anzucht einiger Kulturen zu beginnen. Wer mag, kann nun Chili, Paprika und Jalapeno vorziehen. Aber auch andere Gemüsesorten wie Rettich, Radieschen und Kohlrabi können im Januar vorgezogen werden.
Einen Monat später geht es mit Fenchel, Rote Bete, Rotkohl und Weißkohl weiter. Ab März sind dann Tomaten, Gurken, Auberginen, Melonen, Kopfsalate, Kürbis, Blumenkohl und Brokkoli dran.
Hilfe, meine Anzuchttöpfe schimmeln! Das sind die häufigsten Ursachen
Allerdings kann es dabei auch zu unschönen Überraschunen kommen: Immer dann, wenn Hobbygärtner*innen plötzlich einen weißen Schimmelbelag auf den Anzuchtstöpfen entdecken. Viele fragen sich dann: Warum schimmeln meine Anzuchttöpfe und wie lässt sich das vermeiden?
Praktische Tipps, um gesunde und starke Pflanzen ohne Schimmelbildung in deinen Anzuchttöpfen zu ziehen, bekommst du von BILD der FRAU.
Darum wächst Schimmel auf deinen Anzuchttöpfen – und so stoppst du ihn
Du hast Schimmel in der Aufzuchterde oder an deinen Anzuchttöpfen entdeckt? Schuld an dem weißen Flaum könnten unterschiedliche Pflegefehler sein. Welche, erfährst du hier.
Schimmel durch Staunässe? So rettest du deine Anzucht vor Feuchtigkeitsfallen
Besonders oft sorgt zu viel Feuchtigkeit dafür, dass deine Aufzuchterde und Anzuchttöpfe anfangen zu schimmeln. Staunässe entsteht, wenn die Erde dauerhaft nass bleibt und nicht ausreichend belüftet wird. Dies bietet ideale Bedingungen für Schimmelpilze.
Um die Schimmelbildung zu vermeiden, gibt es ein paar hilfreiche Tipps.
- Du musst die Samen, die zu vorziehst, zum Beispiel nicht sofort mit einer Gießkanne wässern, wenn du sie in die Aufzuchterde gepflanzt hast.
- Um Staunässe zu vermeiden, ist es besser, die Aufzuchterde vorsichtig mit einem Zerstäuber zu besprühen.
- Die Aufzuchterde sollte idealerweise in einer Tiefe von zwei bis drei Zentimetern zwar feucht, aber nicht nass sein. Das kannst du ganz einfach mit deinem Zeigefinger überprüfen. Zudem sollte die Aufzuchterde auf keinen Fall austrocken, muss aber nicht täglich mit Wasser besprüht werden.
- Sobald die Samen deiner Gemüse- oder Obstpflanzen keimen, brauchen sie mehr Feuchtigkeit. Ab jetzt kannst du öfter zur Gießkanne greifen. Achte aber darauf, dass die Anzuchterde nicht zu nass wird, damit erst gar keine Staunässe entsteht.
Hygrometer-Trick: So kontrollierst du die Luftfeuchtigkeit in deinen Anzuchttöpfen
Die Luftfeuchtigkeit in Gewächshäusern oder Anzuchtschalen mit Abdeckhauben kann sehr hoch sein. Ohne ausreichende Belüftung entsteht schnell ein feuchtes Mikroklima, das für Schimmel optimal ist. Um eine Schimmelbildung zu vermeiden, helfen diese praktischen Tipps:
- Um die Luftfeuchtigkeit jederzeit problemlos überprüfen zu können, kannst du ein Hygrometer verwenden. Platziere das Gerät einfach in der Nähe deiner Pflanzen.
- Keimlinge lieben eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 70 Prozent.
- Die Luftfeuchtigkeit ist zu niedrig? Dann kannst du deine Anzuchttöpfe einfach mit einer durchsichtigen Plastikhaube verschließen. Achte aber darauf, dass sie Löcher hat, um eine Luftzirkulation gewährleisten zu können.
- Zudem ist es wichtig, dass du die Anzuchttöpfe jeden Tag für ein paar Stunden von ihrer Plastikhaube befreist, damit sich kein weißer Flaum bilden kann.
- Achte auch unbedingt darauf, dass die Anzuchttöpfe nicht zu nah beieinander stehen, damit die Luft zwischen deinen Pflanzen zirkulieren kann.
Anzuchttöpfe reinigen leicht gemacht: Essig und heißes Wasser gegen Schimmel
Schimmelsporen sind überall in der Umwelt zu finden, aber verunreinigte, alte Anzuchttöpfe, Werkzeuge oder Anzuchterde können die Bildung von Schimmel erheblich begünstigen. Diese Tipps können dabei helfen, dass sich der weiße Flaum erst gar nicht ausbreitet:
- Wenn du Anzuchterde im Gartencenter oder Baumarkt kaufst, solltest du darauf achten, das sie nicht draußen gelagert wird. Feuchtigkeit kann in die Säcke eindringen und dafür sorgen, dass sich ungewollt Schimmelsporen entwickeln.
- Wenn du Anzuchterde kaufst, können sich bereits Schimmelsporen und Keime darin befinden. Der geniale Backofen-Trick sorgt dafür, dass die benötigte Erde wieder keimfrei wird. Dazu kannst die Aufzuchterde ganz einfach für 45 Minuten bei 120 Grad im Backofen erhitzen.
- Du hast alte Anzuchttöpfe zu Hause? Die solltest du auf jeden Fall gut reinigen, bevor du sie wieder verwendest. Eine Mischung aus heißem Wasser und Essig ist perfekt, um sie wieder sauber zu kriegen und Keime und Schimmelsporen abzutöten.
Übrigens kannst du deine Anzuchttöpfe ganz einfach selbt basteln. Mit alten Klopapierrollen zum Beispiel:
Jungpflanzen in Gefahr: Was du bei Schimmel in den Anzuchttöpfen tun kannst
Wenn aus deinen Samen langsam Jungpflanzen werden, solltest du sie unbedingt vor Schimmel schützen! Schimmelsporen können bei den Pflänzchen Krankheiten auslösen und dafür sorgen, dass Keimlinge sogar absterben. Genau das sieht kein*e Hobbygärtner*in gerne. Aber was kannst du tun, wenn sich bereits eine weiße Schimmelschicht auf der Anzuchterde ausbreitet? Die besten Tipps, um deine Jungpflanzen zu retten, findest du hier:
- Wenn du in deinem Anzuchttopf Schimmel gefunden hast, solltest du unbedingt deine Jungpflanze vorsichtig aus dem Topf entfernen und neu einpflanzen.
- Dazu schüttelst du die Jungpflanze leicht, sodass die Erde abfällt und spülst die Wurzeln vorsichtig mit Wasser ab.
- Setze deine Pflanze nun vorsichtig in einen neuen Anzuchttopf ein.
- Sind deine Pflanzen noch zu klein, um sie aus der schimmeligen Anzuchterde zu befreien, kannst du mit einer kleinen Schaufel versuchen, die obere Erdschicht abzutragen.
- Da sich Schimmelsporen über die Luft verteilen können, solltest du auch alle Anzuchttöpfe in der näheren Umgebung auf einen Schimmelbefall überprüfen.