Walpurgisnacht 2024: Woher kommt der Name und was wird bei der Hexennacht gefeiert?
Eine Nacht voller Bräuche – die Walpurgisnacht. Doch woher kommen das Fest und seine Rituale? BILD der FRAU unternimmt mit dir eine Reise durch die Geschichte der Hexennacht.
Hast du schon Pläne für die Walpurgisnacht? Die meisten werden sich verkleiden oder ein Feuer machen und tanzen. Doch woher kommen diese Bräuche? BILD der FRAU macht mit dir eine Reise durch die Geschichte der Walpurgisnacht und erinnert mit 5 Fakten an die Anfänge des Festes.
1. Fakt zur Geschichte der Walpurgisnacht: Der historische Ursprung
Wusstest du, weshalb wir die Walpurgisnacht feiern? Das Fest, welches ursprünglich nur in Nord- und Mitteleuropa gefeiert wurde, ist schon seit ca. 2000 bis 3000 Jahren fester Bestandteil der Kultur. Das Ziel ist, den Winter zu vertreiben, sodass der Frühling Einzug halten kann. Das Fest wurde durch Opfergaben an den germanischen Gott Wodan, weiter im Norden Odin, und einem großen Feuer gefeiert.
2. Fakt: Der Name des Festes
Doch warum heißt dieses Fest "Walpurgisnacht"? Bereits im Jahr 300 n. Chr. begann die allmähliche Christianisierung Europas, doch bis ca. 1000 n. Chr. existierten Heidentum und Christentum nebeneinander. Erst mit der Regentschaft Karl des Großen von 768 bis 814 n. Chr. begann die kollektive Christianisierung der heutigen deutschen Gebiete.
Um den "Volksheiligen" ein Gegengewicht zu geben, wurde der Tag der Heiligsprechung der adligen angelsächsischen Äbtissin Walburga genommen und dem Volk als Feiertag präsentiert. Dieser Tag passte zeitlich gut in die des "heidnischen Frühlingsfestes", da sie am 1. Mai heiliggesprochen wurde. Das Fest begann am 30. April mit einer Gebets- und Fastennacht, die beim Tageswechsel auf den 01. Mai in ein ausgelassenes Fest mit einem großen Feuer und Tanz überging. Daher kommt auch unser heutiger "Tanz in den Mai".
3. Fakt: Die Verbindung mit Hexenden
Im Mittelalter gab es eine gesteigerte Angst um den angeblichen "Kult der Hexen", da alles Neue, Unheimliche und Krankheitsbringende mit dunkler Magie assoziiert wurde. Da der Mai ein besonders fruchtbarer Monat ist, sollen sich die Hexen auf einer landschaftlichen Erhöhung wie dem Harzer Brocken getroffen haben, um sich mit dem Teufel zu paaren. So wären noch mehr Hexer und Hexen entstanden und hätten Unglück auf die abergläubische Bevölkerung gebracht. Um dem entgegenzuwirken, entstanden Bräuche und Rituale, die teilweise heute noch praktiziert werden.
4. Fakt: Bräuche zum Vertreiben zaubernder Personen
Auch hier ist ein großes Feuer Teil des Rituals, da dies die hexenden Personen abschrecken sollte. Zur weiteren Warnung wurde oftmals eine symbolische Hexe aus Holz in dem Feuer verbrannt. Um sich vor böser Magie im eigenen Heim zu schützen, streute man Salz auf die Türschwelle oder dekorierte mit Walpurgiskraut, der Gundelrebe.
Zudem stellte man die Besen mit der Kehrseite nach oben, denn so sollte verhindert werden, dass die Hexen zu einer Anhöhe fliegen können. Der Brauch, sich als hexende Person zu verkleiden, kam erst mit der ersten für Touristen organisierte Feier 1896 auf.
5. Fakt: Weitere Rituale, um den Frühling zu begrüßen
Es gibt aber auch andere Rituale, die nicht maßgeblich die Intention hatten, böse Geister zu vertreiben, die mit der Walpurgisnacht assoziiert werden:
- In der Zeit des Mittelalters gingen Krankheiten wie die Pest, Keuchhusten und Syphilis um, weshalb sich viele Menschen Gesundheit nach dem langen Winter wünschten. Ein Sprung über das Mai-Feuer sollte den Segen der heiligen Walburga einholen, denn diese ist die Schutzheilige gegen Pest, Tollwut und Husten.
- Wenn der Frühling kommt, steigen auch die Frühlingsgefühle. Für Verliebte war es üblich, sich ein reich geschmücktes Maibäumchen zu schenken. Dies galt als Zeichen einer Verlobung. Geschmückt wurde der Baum mit Eiern und Bändern, was ein Zeichen für Fruchtbarkeit und neues Leben ist.