Profi Sammel-Tipps

Endlich wieder Steinpilze: Hier findest du die besten Sammelstellen im Wald

Steinpilze: Gruppe von Steinpilzen auf Waldboden.
© shutterstock/ Adrian_am13
Steinpilze leben in Wurzelsymbiose mit Fichten und anderen Bäumen.

Gute Nachrichten für alle Pilzsammler: Auch dieses Jahr ist ein pilzfreundliches Jahr und die köstlichen Steinpilze können endlich aus dem Wald in die Pfanne wandern. Doch wie erkennst du den Leckerbissen? Steinpilze sind sicherlich die schmackhaftesten unter den Speisepilzen. Doch die Diven mit ihren braunen Kappen sind wählerisch in puncto Standort. Erfahre, wo und wie du den Steinpilz aufspürst.

Ab in die Pilze! Dieses Jahr ist ein gutes Pilzjahr, denn sommerliche Temperaturen und Regenfälle haben sich in diesem Sommer pilzfreundlich abgewechselt. Sollte der Altweibersommer ebenfalls mit Sonnenschein glänzen, verspricht es eine gute Saison für Steinpilze zu werden. Die meisten Pilzsammler*innen haben den Steinpilz sicherlich zu ihrem Lieblingspilz auserkoren und schwören auf seinen köstlichen Geschmack.

Doch wo findet man Steinpilze eigentlich? Geübte Sammler*innen, die oft in die Pilze gehen, erkennen den aromatischen Steinpilz meist schon von Weitem. Allen, die nicht so erfahren sind, verrät BILD der FRAU die ultimativen Tipps, um vom Pilze sammeln mit einem vollen Korb heimzukehren.

Pilzsammler aufgepasst: Wo und wie du Steinpilze im Herbst findest

Steinpilze werden botanisch als "Boletus edulis" bezeichnet. So nennt sie aber natürlich keiner. Weitere Begrifflichkeiten sind "Herrenpilze" oder "Dobernickel", die jedoch nur in einigen ausgewählten Regionen für den Speisepilz benutzt werden.

Die Steinpilze sind selbst für Laien leicht erkennbar. Besonders die halbrunde Kappe, die hell- bis kastanienbraun gefärbt ist und einen weißen Rand besitzt, sticht hervor. An der Unterseite der Kappe zeigen sich dicht aneinanderliegende Röhren anstatt Lamellen. Ist der Pilz noch jung, sehen die Röhren weiß aus. Bei älteren Exemplaren färbt sich die Unterseite dann grünlich. Ein weiteres Merkmal, um den Steinpilz zu identifizieren, ist der bauchige, weiß oder hellbraune Stiel mit der typischen Netzzeichnung.

Steinpilz-Hotspots: Hier wirst du fündig

Steinpilze gehen mit einigen Bäumen eine Symbiose über die Wurzeln ein. Besonders an einem lichten Standort oder am Waldrand mit vielen Fichten sind Steinpilze nicht weit. Und auch mit Moos bedeckte Stellen erhöhen die Chance, auf Steinpilze zu stoßen. In Wäldern, wo vorwiegend Kiefern oder Buchen wachsen, wirst du sie allerdings kaum finden. Und auch an Stellen mit hohem Gras oder mit Farnen gedeihen Steinpilze nicht gut.

Der Profi-Tipp: Steinpilze wachsen zwischen Juli und Anfang Oktober in Schüben. Gehe also am besten zeitig am Tag in die Pilze. Einen frischen Schub erkennst du an noch kleinen, makellosen Fruchtkörpern. Bereits zwei Tage später könnte dieselbe Pilzgruppe von Schnecken angeknabbert worden und faulig sein. Dann bitte Finger weg!

Steinpilze richtig ernten: Drehen oder Schneiden?

Ob behutsames Herausdrehen oder Abschneiden – beides ist möglich. Was gemeinhin als Pilz bezeichnet wird, ist nur der sichtbare Fruchtkörper. Den weitaus größeren Teil bildet das feine Wurzelwerk im Boden, das auch als Pilzmyzel benannt wird. Das nimmt keinen Schaden, solange du beim Sammeln nicht rabiat rupfst oder reißt.

Nach erfolgreicher Ernte putzt du den gröbsten Dreck gleich vor Ort mit einem kleinen Messer ab. Danach ist der optimale Aufbewahrungsort ein luftiges Körbchen.

Übrigens bleiben sowohl Schnitt- wie Druckstellen beim Echten Steinpilz immer weiß und laufen nicht blau an. Falls doch, handelt es sich wahrscheinlich um den ebenfalls essbaren Maronenröhrling.

Wo sollte ich lieber keine Pilze sammeln?

An viel befahrenen Straßen oder in Industriegebieten lässt du Pilze besser links liegen. Vorsicht ist auch auf Wiesen geboten, die mit Klärschlamm gedüngt wurden. Warum diese Pilze besser stehen gelassen werden? Noch viel effektiver als grüne Pflanzen nehmen Pilze Schadstoffe auf. Giftige Schwermetalle wie Blei, Kadmium oder Quecksilber reichern sich dann in den Fruchtkörpern an.

Wild wachsende Pilze können zudem mit radioaktivem Cäsium belastet sein, das ein Erbe der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl aus dem Jahr 1986 ist. Besonders betroffen vom radioaktiven Fallout ist der Süden Deutschlands – vor allem Südbayern und der Bayerische Wald, aber auch Teile Oberschwabens.

Steinpilze sind in der Regel zwar weniger belastet als andere Wildpilze. Dennoch solltest du Pilze aus Regionen mit erhöhter Strahlenbelastung nur in Maßen verzehren.

Wo du verlässliche Infos über Pilze findest

Beim Pilzesammeln solltest du immer vorsichtig sein. Lass dich lieber von Profis beraten, wenn du unsicher bist. So gibt beispielsweise die "Deutsche Gesellschaft für Mykologie" nützliche Tipps rund ums Pilzesammeln. Auf der Website des eingetragenen Vereins kannst du außerdem Kontakt zu Pilzsachverständigen aufnehmen.

Du brauchst nochTipps für die Rasenpflege? BILD der FRAU hilft natürlich weiter:

Quellen:
bfr.bund.de; bfs.de; dgfm-ev.de
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