Wenn jemand niest – warum man nicht mehr "Gesundheit" sagt
Niesen im Beisein anderer – weißt du eigentlich, wie man sich bei einem "Hatschi" richtig verhält, wenn es einem selbst oder auch anderen passiert?
Du triffst dich zu einem Zweier-Meeting mit deiner/deinem Chef*in. Die Besprechung für die morgige Präsentation ist in vollem Gange. Dein*e Vorgesetzte*r erklärt dir gerade, welche wichtigen Punkte du bei der neuen Aufgabe beachten musst – und plötzlich...."Hatschi", entfährt ihm/ihr ein Nieser.
Wie reagierst du? Wünschst du ihm/ihr "Gesundheit" und hältst dich damit einfach nur für höflich? Ganz sicher war das von dir höflich gemeint, aber es entspricht nicht dem gängigen Verhaltenskodex. Denn man sagt nicht mehr "Gesundheit", wenn jemand niest.
Wenn jemand niest – ab sofort solltest du nicht mehr "Gesundheit" sagen
Dein Gegenüber muss plötzlich niesen. Wenn du nicht die Floskel hervorbringen sollst, die du sonst all die Jahre genutzt hast, was sagst du dann?
Auf diese Frage hat Linda Kaiser, Stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Knigge-Gesellschaft, BILD der FRAU eine Antwort gegeben: "Selbstverständlich dürfen Sie 'Gesundheit' sagen, wenn jemand niest. Stilvoller ist es jedoch, die laut präsentierte Körperfunktion des Gegenübers schweigend zu ignorieren. Die niesende Person steht mit dem gut vernehmlichen 'Hatschi' bereits genug im Vordergrund. Bieten Sie stattdessen lieber diskret ein Papiertaschentuch an, falls nicht ohnehin bereits eines im Einsatz ist."
Ach, so ist das also: Wir können es theoretisch noch sagen, aber machen damit nur eben keinen besonders vornehmen Eindruck. Wie wäre es dann, das "Gesundheit"-Sagen noch im privaten Umfeld beizubehalten und nur bei eben jenen Situationen wie oben beschrieben, beispielsweise im Beisein des Chefs bzw. der Chefin, zu unterlassen?
Wenn ich selbst niese – ist eine Entschuldigung nötig?
Und wie verfahren wir, wenn wir selbst einmal ein Kribbeln in der Nase verspüren und der Nieser unbedingt hinaus muss? Müssen wir danach um Verzeihung bitten? Laut Kaiser nein. Denn um diese natürliche Körperregung sollte, wie schon angesprochen, nicht viel Aufhebens gemacht werden.
Und stell dir einmal vor, wie es nerven würde, wenn du mehrfach niest oder gar nicht mehr aufhören kannst, weil du Allergiker*in bist. Du würdest jedes Mal eine Entschuldigung murmeln – wie lästig. Daher reicht es also vollkommen aus, wenn du es höchstens einmal ansprichst.
Es nicht anzusprechen, ist also die Devise. Und wie sollten wir uns im Zusammenhang mit dem Niesen noch verhalten? Niese in ein Taschentuch. Schaffst du es nicht rechtzeitig, eines zu zücken, so rät Kaiser dazu, sich abzuwenden und so leise wie möglich in die linke Armbeuge zu niesen.
Wer Maske trägt, hat weniger zu tun, "dann geht der Nieser in eben jene. Maske lösen und Nase putzen: Das erledigt man dann bitte im Waschraum und reinigt danach gleich auch noch die Hände."
Es ist interessant, was wir so alles im täglichen Umgang miteinander falsch machen können bei den Benimmregeln. Auch beim Wünschen eines frohen neuen Jahres – wie lang sollte man das eigtnlich tun?
Auch gut zu wissen: Blut beim Naseputzen, aber kein Nasenbluten? Daran liegt es!