Bedürfnisse oft missachtet

So hart war die Kindererziehung damals!

Ein blondes Mädchen in einem weißen Shirt und rosa Leggings malt konzentriert mit einem rosa Stift und der linken Hand auf dem Boden.
© Getty Images/BanksPhotos
Erziehungsmethoden von damals können heute ziemlich skurril anmuten. Beispielsweise sollten Kinder damals den Stift nur in der rechten Hand halten. Man sollte keine Linkshänder*innen heranziehen. Heute ist das anders.

Früher gab es einige befremdlich wirkende Erziehungsmethoden. Was Kinder in der Vergangenheit durchmachen mussten und heute glücklicherweise nicht mehr:

Kinder müssen so viel lernen – beispielsweise die Uhr zu lesen, beim Überqueren der Straße nach links und rechts zu gucken und Mitmenschen höflich und respektvoll zu begegnen. Das sind alles wichtige Fähigkeiten, die sie sich aneignen müssen – und diese lernten Kinder früher genauso wie heute.

Doch es gibt aber auch ein paar seltsame Dinge, die Kinder von früher erlernen mussten, unsere Kleinen heutzutage zum Glück nicht mehr. Denn manche Erziehungsmethoden sind einfach überholt. Schaue mal, welche das sind.

Doch wirf doch gern mal zuerst noch einen Blick in unser Video. Das zeigt dir, was Kinder immer können sollten:

Was Kinder immer können sollten

Wie sich die damalige Kindererziehung von der heutigen unterscheidet

Die Kindererziehung läuft meist von Familie zu Familie anders ab. Während die einen eine strenge Hand walten lassen, Leistungen fordern und dem Nachwuchs Disziplin beibringen, setzen andere Eltern auf Selbstfindung, viele Freiheiten und lehren das Kind, nicht immer gewinnen zu müssen.

Wo auch immer du dich als Elternteil jetzt wiederfindest: Die folgenden Kindererziehungsmethoden von früher wendest du sicher auch nicht mehr an – zumindest nicht in diesem Ausmaß, wie es damals gang und gäbe war.

Siezen der Eltern: Heute ist das Ansprechen mit "Herr Vater" oder "Frau Mutter" nahezu unvorstellbar. Leider herrscht heutzutage manchmal aber sogar schon das Gegenteil – man hört den Nachwuchs beispielsweise den Vater mit "Ey Alter" ansprechen. Was es damals für diese Ansprache für Prügel gehagelt hätte, will man sich gar nicht ausmalen. Bis ins 20. Jahrhundert war es doch tatsächlich in Deutschland normal, die Eltern zu siezen. Für heute wohl keine Option mehr, aber manchmal würde man sich doch schon wieder etwas mehr Respekt und Freundlichkeit den Eltern gegenüber wünschen.

Still sitzenbleiben: Klar, zappelnde Kinder können einem ganz schön auf die Nerven gehen. Aber trotzdem drillen wir sie heute nicht mehr so extrem zum ruhigen Sitzen wie damals. Früher mussten die Kleinen beispielsweise in der Schule oder der Kirche absolut still sitzen. Sie wurden darauf getrimmt, keinen Mucks von sich zu geben. Heute kippeln die Schüler*innen, wackeln mit den Beinen – und auch während des Gottesdienstes kann ein Kind schon mal mehr unter den Kirchenbänken zu finden sein als auf seinem Platz.

Teller leer essen: Früher musste das Essen, das dem Kind auf den Teller gehäuft wurde, restlos aufgegessen werden. Schmeckte etwas nicht, sollte es trotzdem gegessen werden. Schließlich war es gesund, das Motto lautete: "Gegessen wird das, was auf den Tisch kommt". Heute wird zwar darauf geachtet, dass das Kind genug isst, aber wenn es eben keinen Hunger mehr hat, ist es zulässig, auch mal etwas übrigzulassen. Auch auf die Essenswünsche und den Geschmack der Kleinen gehen Eltern heute oftmals mehr ein.

Hauswirtschaftslehre: Früher mussten Kinder in der Schule noch lernen, wie man kocht und die Wohnung reinigt. Heute haben viele Schüler*innen von diesem Unterrichtsfach noch nie etwas gehört. Zu Recht, denken sich vielleicht manche jetzt. Denn heute ist eh alles viel einfacher. Es gibt Spülmaschinen, Saugroboter, Rasenmähroboter und überall preiswerte Lieferdienste, die uns fast zu jeder Tageszeit versorgen. Obwohl es vielleicht schön wäre, wenn Kinder auch heutzutage lernen würden, wie man ein Spiegelei zubereitet oder kleinere handwerkliche Arbeiten im Haushalt erledigt, beispielsweise einen Glühbirnenwechsel.

Heute: Bessere Betreuung der Kleinen und größere Akzeptanz ihrer Charaktereigenschaften

Alleine bleiben: In vergangenen Zeiten waren Kinder schon früh auf sich alleine gestellt. Sie mussten sich nach der Schule selbst Essen zubereiten, am besten noch die kleineren Geschwister mitversorgen – und dann ging es ans Hausaufgabenmachen, ohne dass Eltern das überwachten. Anschließend streiften sie mit Gleichaltrigen durch die Straßen. Am Abendbrottisch sahen sie die Eltern dann endlich wieder. Heute sind die Eltern entweder mehr für die Kinder da und überlassen ihnen erst ab einem gewissen Alter bestimmte Aufgaben. Oder aber die Ganztagesbetreuung, die immer mehr zugenommen hat, ist für das Beaufsichtigen der Kleinen da.

Mitmenschen per Hand begrüßen: Den Nachbar*innen, dem Onkel, den man Jahre nicht gesehen hat, oder sogar der Verkäuferin des Ladens um die Ecke musste man früher zur Begrüßung die Hand reichen. War ein Kind schüchtern, wurde von ihm gefordert, dass es sich dazu überwindet. Höflichkeit und Anstand gingen vor. Heute darf sich ein scheues Kind auch mal hinter der Mama verstecken und keine*r regt sich darüber besonders auf. Und seit der Corona-Pandemie ist Händeschütteln sowieso nicht mehr groß angesagt.

Sauberkeitserziehung: Früher war ungefähr der 1. Geburtstag der Zeitpunkt, an dem man die Kleinen sauberbekommen wollte. Es glich einer Art Dressur, um die Kinder mit aller Macht von den Windeln loszubekommen. Heute ist es völlig in Ordnung, wenn Kinder länger noch nicht bereit sind, sich zu melden, wenn sie ihr Geschäft verrichten müssen. Meist wird es als in Ordnung angesehen, wenn das Kind bis zum Alter von 3 Jahren noch nicht ganz "trocken" ist.

Erziehung zu Rechtshänder*innen: Linkshänder*innen hatten es bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts schwer: Eltern versuchten, ihren Nachwuchs zu Rechtshänder*innen zu erziehen. Denn manche Fachleute wie beispielsweise Psycholog*innen und Pädagog*innen waren der Meinung, dass Kinder nur aus Trotz die Hand wechseln würden, gibt man ihnen etwas in die rechte. Und solch ein Widerwille dürfe natürlich nicht akzeptiert werden. Dann gab es noch die Auffassung, dass das linkshändische Gebärden Stottern hervorrufen könne. Wie gut, dass heutzutage Links- und Rechtshänder*innen gleichermaßen akzeptiert werden und es keine Umerziehung der Händigkeit mehr gibt.

Noch ein bisschen mehr Nostalgie gefällig? Wusstest du, dass es etliche Dinge gibt, die es früher gratis gab und heute etwas kosten. Schaue direkt mal, welche das sind!

Und noch mehr zum Thema Kinder findest du hier:

Quellen:
urbia.de, sos-kinderdorf.de, genialetricks.de, hallo-eltern.de
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