No-Gos in der Badeanstalt

Freibad-Regeln: Wer so schwimmt, kriegt Stress mit dem Bademeister

Mehrere Badegäste im Wasser eines Schwimmbeckens, auch Schwimmringe sind mit dabei, alle genießen sichtlich den sonnigen Tag.
© Getty Images/Thomas Barwick
Im Schwimmbecken eines Freibads herrscht oft ein wildes Durcheinander. Aber wusstest du, dass es dort eigentlich Regeln gibt?

Im Freibad kommt es zu Unfällen, Streit und weiteren Unannehmlichkeiten. Diese lassen sich vermeiden, wenn alle Badegäste wissen, wie sie sich richtig zu verhalten haben.

Jetzt im Sommer zieht es uns immer wieder ins Schwimm- oder Freibad. Wir sonnen uns, erfrischen uns im Wasser, essen Pommes und verbringen einen gelungenen Tag mit Freund*innen oder der Familie.

Doch immer wieder wird unser perfekter Ausflug in die Badeanstalt gestört. Wir werden mit einem Fußball abgeschossen, während wir auf der Wiese liegen, jemand schwimmt uns in unsere Bahn oder die ohrenbetäubende Musik schallt so laut von der/dem Nachbar*in herüber, dass an ein bisschen Dösen mittags gar nicht zu denken ist.

Das muss doch nicht sein! Wenn sich alle an die festgesetzten, aber auch ungeschriebenen Regeln für den Badebesuch halten würden, hätten wir alle einen schönen Tag. Aber was gehört sich eigentlich im Freibad und was ist ein echtes No-Go?

Noch wichtiger als das richtige Benehmen im Schwimmbad, ist, dass die Kinder im Wasser sicher unterwegs sind. Doch was muss der Nachwuchs eigentlich können, um allein schwimmen zu gehen? Das folgende Video zeigt es dir:

Was müssen Kinder können, um allein Schwimmen zu gehen?

Freibad-Knigge: Wie sich Badegäste verhalten sollten

Im Freibad herrscht ein buntes Treiben, keine Frage. Oftmals ist es voll mit Besucher*innen, die Warteschlange am Sprungturm wird immer länger und im Wasser ist aufgrund der zahlreichen spielenden Kinder kaum noch Platz zum Schwimmen.

Wenn so viele Menschen aufeinander kommen, dann sollte es wohl besser einen Verhaltenskodex geben, der uns dazu verhilft, dass alle einen schönen Tag im Freibad verleben. Jedes Freibad definiert die Regeln im Detail wohl für sich, aber sie ähneln sich alle.

Außerdem gibt es noch die Verhaltensregeln, die nirgends festgeschrieben sind, weil es eigentlich selbstverständlich ist, sie einzuhalten. Doch auch die erwähnen wir hier nochmal – als Appell an all diejenigen, die sich bisher im Schwimm- und Freibad noch nicht groß darum geschert haben, wie andere Badegäste ihren Aufenthalt dort erleben.

Toiletten aufsuchen – das Schwimmbecken ist kein WC

Leider verwechseln manche Badegäste den Pool mit der Toilette – und vermutlich sind das nicht nur Kinder. Es einfach laufen zu lassen, weil es eh niemand mitbekommt, und beim Gedanken an den Toilettengang die Faulheit siegen zu lassen, gehört aber definitiv nicht zum guten Ton.

Aus hygienischen Gründen und aus Rücksicht auf andere Schwimmer*innen ist der Gang zum WC Pflicht. Dies solltest du unbedingt dem Nachwuchs beibringen. Denn wir alle möchten doch in möglichst sauberem und nicht stark nach Chlor riechendem Wasser baden. Denn Chlor wäre eigentlich geruchlos, doch in Kombination mit dem Harnstoff entsteht der uns wohlbekannte Chlorgeruch. Er ist also ein Zeichen davon, dass ins Wasser uriniert wurde.

Rennen vermeiden

Wir wollen nicht die Spielverderber*innen sein, die Rennen im Freibad verbieten. Theoretisch kann ein bisschen Bewegung an einem Tag, an dem wir viel auf der Decke liegen und uns sonnen, nicht schaden.

Doch verlagere diese Bewegung besser ins Wasser in Form von Schwimmen. Rennen ist nämlich dahingehend im Freibad nicht geeignet, weil es ein Verletzungsrisiko mit sich bringt. Steine, Gras und Co können nämlich glatt und rutschig sein. Hat ein Badegast seine Badekleidung an einer Stelle ausgewrungen, könntest du beim schnellen Laufen in genau dieser nassen Pfütze ausrutschen, hinfallen und dir wehtun.

Außerdem eignet sich das Rennen auch nicht besonders, wenn gerade jemand mit vollen Pommestüten in den Händen um die Ecke kommt und wir dann mit dieser Person zusammenstoßen. Also besser: ruhig und gemächlich – an einem Tag im Freibad haben wir doch genügend Zeit.

Kleiderordnung beachten

Klar, wer ins Schwimmbad geht, nimmt Badekleidung mit. Doch was ist, wenn man Badehose und Co zuhause vergessen hat? Kann man dann nackt oder einfach in Unterwäsche den Badespaß erleben?

Das legt die Hausordnung des Schwimm- oder Freibads fest. Steht in dieser, dass du handelsübliche Badekleidung zu tragen hast, dann kommt die Unterhose als Ersatz nicht infrage. FFK-Zonen sind oftmals separat gekennzeichnet. Bekleidungsfrei solltest du nur dort herumlaufen.

Andere Badegäste nicht stören

Unter diesen Punkt fallen einige Aspekte, die sich eigentlich von selbst verstehen. Doch wahrscheinlich kann man sie gar nicht oft genug erwähnen, um ein respektvolles Miteinander im Freibad zu schaffen. Nimm einfach ein wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse deiner Mitmenschen.

Liegt jemand beispielsweise mit einem Buch auf der Decke, sollte weiter weg Volleyball gespielt werden. Die lesende Person möchte ganz sicher nicht ständig den auf ihrem Handtuch landenden Ball zurückwerfen müssen.

Auch die Lautstärke sollte im Zaum gehalten werden. Ein wenig Musik, lautes Lachen und Reden gehören natürlich zum Freibadtag dazu, aber niemand muss seine Gespräche oder Musik so laut laufen lassen, dass die gesamte Badeanstalt unterhalten wird.

Auch im Wasser ist Rücksichtnahme geboten. Vom Beckenrand zu springen, ist sowieso verboten – aber erst recht, wenn sich eine schwimmende Person in unmittelbarer Nähe befindet. Auch absichtliches Wasserspritzen gehört sich nicht. Und das Vordrängeln an der Wasserrutsche ist ebenso ein Tabu, das auch gleich die Kleinsten unter uns lernen dürfen.

Schwimmutensilien wie beispielsweise Luftmatratzen und Schwimmflossen dürfen nur mit ins Schwimmbecken, in den See und Co genommen werden, wenn es im Freibad erlaubt ist. Aber selbst wenn wir unsere Luftmatratze mit ins Wasser nehmen dürfen, müssen wir damit um uns Schwimmende nicht attackieren.

Rechtsschwimmgebot und Tempo beachten

Wer nicht nur im Wasser planschen, sondern richtig schwimmen möchte, der/die sollte wissen, dass er/sie möglichst immer rechts schwimmen sollte. Überholen ist wie im Straßenverkehr möglich. Es ist aber besser, vorher darauf zu achten, welche Bahnen gerade von Schnell- bzw. Langsamschwimmer*innen beschwommen werden. Je nachdem, wie das eigene Tempo ist, solltest du sich in die richtige Bahn einreihen.

Bedenke, dass du besser am seitlichen Beckenrand deine Pausen einlegst, wenn du nicht mehr kannst. Am Bahnende ist der Aufenthalt im Wasser eher ungünstig, denn dort wenden die Schwimmer und Schwimmerinnen und du stehst womöglich im Weg und störst den Schwimmfluss. Beachtest du diese Gebote nicht, wirst du zwar nicht aus dem Wasser verbannt, aber einen Hinweis der Badeaufsicht kannst du dir damit schon einhandeln.

Müll gehört in den Mülleimer

Auch diese Regel ist absolut selbstverständlich, wird aber nicht von allen Badegästen befolgt. Wer auf der Wiese ein großes Picknick macht, sollte anschließend Verpackungen, Essensreste und Co wieder mitnehmen oder in die dafür vorgesehenen Müllbehälter auf dem Gelände werfen. Dies kann ruhig zwischendurch geschehen und nicht erst beim Verlassen des Freibades. Denn Wind kann den Abfall umherwehen oder der Apfelgriebs oder das halb aufgegessene Kuchenstück locken Insekten an.

Bei Gewitter raus aus dem Wasser

Zieht ein Gewitter auf, müssen alle Badenden das Wasser zu ihrer eigenen Sicherheit verlassen. In einem solchen Fall mit der/dem Bademeister*in zu diskutieren, ob das Unwetter nun schon im Gange ist oder nicht, ist vollkommen unnötig. Den Anweisungen des/der Bademeister*in ist Folge zu leisten und somit ist das Wasser bei solch einem Wetterumschwung schnellstmöglich zu verlassen.

Ins Freibad zu gehen, ist schon mal ein guter Anfang. Aber wie lässt sich der Sommer noch genießen? Vielleicht mit diesen Ideen:

Wie wäre es mit einer schönen Bastelstunde auf der Terrasse im Garten? Du kannst mit Eiswaffeln basteln. Wir zeigen dir, welche geniale DIY-Deko du im Sommer mit Eistüten herstellst.

Wenn es in den Urlaub ans Meer geht, ist auch diese Idee wirklich clever: So baust du einen Strandpool für Kinder selbst.

Quellen:
aok.de, fitforfun.de, mdr.de, eigene Recherche
Zählbild
Mehr zum Thema
Inhalte durchsuchen: