Nachhaltig und praktisch

Vergiss die Biotonne: Mit dieser DIY-Wurmkiste machst du den besten Dünger für Stauden selbst

Eine Hand hält dunkle Erde über einer Wurmkiste, daneben leere Eierkartons und grüne Zimmerpflanzen im Sonnenlicht.
© GettyImages/Dmitrii Marchenko
Wer eine Wurmkiste auf dem Balkon oder im Garten hat, spart sich teuren Dünger und die Biotonne.

Kompostieren ohne Gestank? Das geht mit einer selbst gebauten Wurmkiste. Die clevere Alternative zur Biotonne sorgt dafür, dass du deine Abfälle in kostenlosen Dünger für deine Blumen und Stauden verwandeln kannst. Und das Beste: Die Wurmkiste braucht nicht viel Platz und kann auch auf der Terrasse oder dem Balkon stehen. Die einfache Anleitung für dieses DIY findest du hier. 

Hobbygärtner*innen schwören auf eine Wurmkiste. Aber warum? Ganz einfach: Eine Wurmkiste ermöglicht es dir, Bioabfälle in nährstoffreichen Kompost zu verwandeln. Dank der Kompostwürmer, die in der Wurmkiste leben, entsteht hochwertiger Wurmhumus, den du als natürlichen Dünger für Pflanzen nutzen kannst. 

Der Vorteil einer Wurmkiste: Sie ist geruchsarm, platzsparend und kann sowohl im Garten als auch auf Balkon oder Terrasse eingesetzt werden. Wie schnell und einfach du eine Wurmkiste selbst bauen kannst, erkläre ich dir gern. 

Auch spannend: Wer eigenen Dünger herstellen will, sollte auf die Bestandteile im Kompost achten. Welche das sind, erfährst du im Video: 

Kompostieren: Welche Materialien kann ich nutzen?

Wurmkiste statt Biotonne? Darum lohnt sich der Umstieg wirklich

Du hast eine Biotonne? Die könntest du dir in Zukunft sparen. Denn eine Wurmkiste, auch Wurmkomposter genannt, ist eine umweltfreundliche Alternative zur herkömmlichen Biotonne. 

Im Gegensatz zur Biotonne ermöglicht dir eine Wurmkiste das Kompostieren ohne unangenehme Gerüche, da die Regenwürmer das organische Material zersetzen. Vorteilhaft ist auch, dass du nur wenig Platz für eine Wurmkiste brauchst und sie auch auf einen kleinen Balkon oder im Garten aufstellen kannst. 

Eine Übersicht über weitere organische Dünger findest du in unserer Bildergalerie:

Von Kaffeesatz bis Eierschale: Diese Lebensmittel lieben deine Kompostwürmer

Wer sich eine Wurmkiste zulegen oder selbst bauen möchte, sollte auch auf die richtigen Bewohner*innen achten. Nicht jeder Wurm darf in die Kiste, sondern nur Kompostwürmer. Besonders wohlfühlen sich diese Arten in deiner Wurmkiste: Eisenia fetida*, Eisenia andrei und Dendrobena veneta. Im Internet kannst du Kompostregenwürmer beispielsweise bei Amazon schnell und einfach kaufen. Hier findest du geeignete Regenwürmer für deine Wurmkiste*. 

Aber auch nicht jeder Bioabfall gehört in die Wurmkiste. Welche sich problemlos eignen, siehst du hier: 

  • Gemüse- und Obstreste
  • Kaffeesatz und Teefilter
  • Eierschalen
  • Zerkleinertes Papier oder Karton als Kohlenstoffquelle
  • Geringe Mengen an Gesteinsmehl
  • Abgestorbenes Laub
  • kleine Mengen Heu
  • Zerkleinerte Maiskolben

Diese Abfälle hingegen sollten auf keinen Fall in deiner Wurmkiste landen: 

  • Zitrusfrüchte und Zwiebelreste
  • Fleisch- und Milchprodukte
  • Ölige oder stark gewürzte Speisen
  • Kot
  • Salziges oder essighaltiges Essen
  • kranke oder schimmelige Grünabfälle
  • Knochen
  • Giftige Pflanzen

Auch spannend: Orangenschalen als Dünger? Lies hier, welche Pflanzen plötzlich durch das Hausmittel wie verrückt wachsen.

Genial einfach: So funktioniert die Wurmkiste mit Zwei-Kammer-System

Eine Wurmkiste besteht aus zwei Kammern, die durch ein Gitter voneinander getrennt sind. Die Kompostierung erfolgt in folgenden Schritten:

  1. Befüllen deine Wurmkiste vorsichtig mit Küchenabfällen, Substrat und Kompostwürmern. Wer mag, kann feuchte Kartoffelschalen mit in die Wurmkiste geben. 

  2. Feuchte nun die komplette Substratschicht mit reichlich Wasser und einer Sprühflasche an. 

  3. Die Würmer zersetzen die Abfälle und produzieren nährstoffreichen Wurmhumus.

  4. Um den fertigen Kompost zu ernten, wird nur auf einer Seite der Kiste frischer Biomüll nachgelegt. Dadurch wandern die Würmer in die neue Kammer, während der Wurmhumus aus der anderen Kammer entnommen werden kann.

Fluchtgefahr? So sorgst du dafür, dass deine Würmer in der Kiste bleiben

Wer eine Wurmkiste auf dem Balkon oder im Garten hat, muss keine Angst haben, dass die Kompostwürmer flüchten. In der Wurmkiste finden sie die perfekten Lebensumstände vor: Es ist dunkel, feucht und es gibt jede Menge Nahrung. Wenn du darauf achtest, dass sich daran nichts ändert und die Wurmkiste nicht austrocknet, besteht auch keine Fluchtgefahr. 

Wurmkiste selber bauen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Du möchtest eine Wurmkiste selbst bauen? Dann kommt hier die einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung für dein DIY-Projekt: 

Das brauchst du dazu: 

  • Zwei Kisten, die ineinander passen und einen Deckel haben
  • Bohrer für Löcher
  • Erde (ca. 5 cm Schicht)
  • 250 Kompostwürmer
  • Organische Küchenabfälle
  • rechteckiges Trenngitter, zum Beispiel Volierendraht mit einer groben Maschenweite

So einfach geht's: 

  1. Bohre in den Boden der kleineren Kiste mehrere kleine Löcher.

  2. Befestige das Trenngitter in der Mitte der kleineren Kiste. 

  3. Stelle die kleinere Kiste mit den Löchern in die zweite, unversehrte Kiste.

  4. Fülle etwa fünf Zentimeter Erde in die obere Kiste.

  5. Setze die Kompostwürmer in die Erde.

  6. Füttere die Würmer regelmäßig mit organischen Abfällen.

Deine DIY-Wurmkiste versorgt dich nicht nur mit Wurmhumus, sondern auch mit Wurm-Tee. Der Wurm-Tee sammelt sich in der unteren Kiste. Du kannst ihn einfach abgießen und 1:10 mit Wasser verdünnen. Den Wurmtee kannst du prima als Dünger für deine Pflanzen verwenden.

Lese-Tipp: Kaffeesatz als Dünger: Die 5 häufigsten Fehler und wie du sie vermeidest. So bringst du deine Pflanzen zum Blühen!

Die richtige Pflege der Wurmkiste 

Damit du lange Freunde an deiner Wurmkiste hast und sich die Kompostwürmer rundum wohlfühlen, solltest du bei der Pflege ein paar Dinge beachten: 

  1. Halte deine Wurmkiste stets feucht, aber nicht zu nass.

  2. Stelle sie an einen schattigen, frostfreien Ort.

  3. Füttere die Kompostwürmer regelmäßig mit Bioabfällen. Achte darauf, welche Lebensmittel-Reste sie besonders gern mögen und verarbeitet werden. 

  4. Nach ca. drei Monaten kannst du den ersten Kompost ernten. Um den Humus zu entnehmen, füttere die Kompostwürmer nur noch auf einer Seite der Kiste – so wandern sie in den anderen Bereich und der Humus kann entnommen werden.

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Quellen:
nabu.de, obi.de, peta.de
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