Haarige Angelegenheit

DIY-Rezept: Festes Shampoo in unter 30 Minuten selbst machen

Eine weibliche Hand hält ein gelbes Stück festes Shampoo. Im Hintergrund liegen ein Handtuch, eine Blume und drei weitere Seifen in rot, orange und schwarz.
© Shutterstock / Pixel-Shot
Festes Shampoo kannst du ganz einfach zu Hause selbst herstellen.

In vielen Drogerien gibt es inzwischen festes Shampoo zu kaufen. Das Waschmittel fürs Haar kannst du aber auch ganz einfach zu Hause selbst herstellen. Wie das Grundrezept geht und worauf du achten solltest, verrät dir BILD der FRAU.

Um etwas Gutes fürs Klima zu tun, versuchen viele Menschen heutzutage unnötigen Verpackungsmüll zu vermeiden. Neben Unverpackt-Läden und nachhaltigen Alternativen für Küchenpapier und Co erfreut sich auch festes Shampoo immer größerer Beliebtheit.

Selbst wenn die Umstellung von flüssigem Haarwaschmittel hin zu einem Seifenblock zunächst vielleicht etwas holperig verläuft, stellt es eine gute Möglichkeit dar, weniger Plastikmüll im Alltag zu produzieren.

Mittlerweile gibt es festes Shampoo fast überall in Drogerie- und Supermärkten zu kaufen. Doch die Shampooblöcke lassen sich auch supereinfach mit wenigen Zutaten in den eigenen vier Wänden herstellen. Wir verraten dir, was du für festes Shampoo alles benötigst und geben dir ein paar Tipps, wie es garantiert zum Erfolg wird.

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Festes Shampoo selbst machen: Das brauchst du

Haarwaschmittel selbst herzustellen, ist gar nicht schwer. Für das Grundrezept brauchst du gerade einmal drei Zutaten plus einige optionale Dinge:

Zudem benötigst du noch Silikonförmchen*, beispielsweise aus der Backabteilung oder für Eiswürfel, sowie einen Mund- und Nasenschutz.

Das Sodium-Lauryl-Sulfoacetate-Tensid, kurz SLSA-Tensid, ist nämlich ein feines weißes Pulver, das aus Laurinsäure von Kokosöl und organischen Salzen der Essigsäure hergestellt wird und die Atemwege reizen kann. Damit du das Pulver nicht einatmest, solltest du einen Mundschutz tragen und vorsichtig damit umgehen. Verwende beispielsweise immer einen Löffel zur Portionierung, anstatt es zu schütten.

Duftendes Haarwaschmittel mit den richtigen ätherischen Ölen

Nun fragst du dich womöglich, welches ätherische Öl das Richtige für deine Ansprüche ist. Neben einem wohltuenden Duft können sie nämlich auch echte Vorteile für Kopfhaut und Haare bringen. Diese ätherischen Öle eignen sich besonders gut für festes Shampoo:

  • Lavendelöl* beschleunigt das Haarwachstum und verbessert die Gesundheit der Kopfhaut. Es empfiehlt sich besonders, wenn du unter Spliss und trockenem Haar leidest.
     
  • Pfefferminzöl* riecht erfrischend und ist ein echtes Allround-Talent in Sachen Haarpflege: So stärkt es beispielsweise die Haarwurzeln, regt das Haarwachstum an und wirkt Schuppen entgegen. Zudem kann es die Kopfhaut beruhigen und ihre Durchblutung anregen.
     
  • Eukalyptusöl* duftet nicht nur gut, sondern stimuliert gleichzeitig auch noch die Kopfhaut.
     
  • Zedernöl* ist gut gegen Haarausfall und hilft bei schnell fettendem Haar. Außerdem stimuliert es den Haarwuchs oder hilft gegen Schuppen.
     
  • Rosmarinöl* solltest du besonders verwenden, wenn du zu fettigem Haar und einer irritierten Kopfhaut neigst. Zudem macht es die Haare stärker und kann zuweilen gegen Haarausfall helfen.
     
  • Teebaumöl* sagt den Schuppen den Kampf an und ist zusätzlich gut bei fettigem Haar.
     
  • Kamillenöl* hilft gegen juckende Kopfhaut und beruhigt sie.
     
  • Rosenöl* versorgt die Kopfhaut mit viel Feuchtigkeit, sodass die Haare nach mehrfacher Anwendung glänzender und gesünder aussehen.

So einfach ist die Herstellung von festem Shampoo

Die Herstellung von festem Shampoo dauert in der Regel nicht länger als 15 bis 30 Minuten. Und so einfach geht das Grundrezept:

  1. Lege zuallererst den Mund- und Nasenschutz an, um bei der Verarbeitung bestmöglich geschützt zu sein.
  2. Wiege 50 Gramm Kakao- oder Sheabutter, 100 Gramm pflanzliches Tensid SLSA und 100 Gramm Mais-, Kartoffel- oder Speisestärke ab und stelle gegebenenfalls die Lebensmittelfarbe und die ätherischen Öle bereit.
  3. Bringe die Kakao- oder Sheabutter in einem Topf oder Wasserbad zum Schmelzen.
  4. Währenddessen kannst du die Stärke mit dem Tensid in einer Schüssel vermischen.
  5. Anschließend gibst du die Kakao- oder Sheabutter hinzu und knetest alle Zutaten mit den Fingern gut durch.
  6. Sofern du buntes, duftendes Shampoo möchtest, kannst du nun 10 bis 20 Tropfen der wohlduftenden Öle sowie die Lebensmittelfarbe hinzugeben. Im Anschluss erneut gut verrühren.
  7. Drücke die Masse dann mit den Fingern fest in die Silikonformen. Dabei ist ganz wichtig, die Substanz wirklich festzudrücken, damit das feste Shampoo später nicht zerbröselt.
  8. Abschließend musst du dein Haarwaschmittel nur noch fest werden lassen. Lasse die Silikonformen dafür mindestens 24 Stunden lang bei Raumtemperatur aushärten. Stelle dein Shampoo nicht in die pralle Sonne.

Auch mehrfarbige Shampoo-Blöcke kannst du ohne großen Aufwand herstellen. Dafür musst du die Grundmasse einfach aufteilen und in verschiedenen Schalen einfärben. In der Form kannst du die unterschiedlichen Farben dann aufeinanderschichten.

Dein festes Shampoo könnte dann beispielsweise so aussehen:

Damit das feste Haarwaschmittel noch etwas schöner aussieht, kannst du die Masse in der Form mit getrockneten Blumen oder Kräutern verzieren. Doch bedenke bitte, dass deine Deko unter der Dusche in deinen Haaren oder im Abfluss landet.

Festes Shampoo oder Haarseife?

Tatsächlich gibt es auch eine Möglichkeit, bei der Herstellung von festem Haarwaschmittel auf Tenside zu verzichten: Die Lösung nennt sich Haarseife. Im Gegensatz zu festem Shampoo schäumt eine Haarseife nicht auf, da sie das Haar mit echter Seife reinigt, also mit Ölen und Fetten und nicht nur mit Laugen. Die Herstellung ist allerdings nicht ganz einfach. Am besten verwendest du Kernseife als Basis und verarbeitest diese nach deinen Wünschen weiter.

Bei Haarseife kann es jedoch vorkommen, dass aufgrund der Härte des Leitungswassers Rückstände und Ablagerungen im Haar zurückbleiben. Dadurch kann deine Mähne dann etwas klebrig wirken. Bei kalkarmem Wasser tritt dieses Phänomen nicht auf.

Darum solltest du dein festes Shampoo selbst machen

In vielen gekauften Produkten sind etliche Stoffe und Zusätze enthalten, die es eigentlich gar nicht braucht oder die sogar schädlich für dein Haar sein können. Wenn du dein Haarwaschmittel selbst herstellst, umgehst du nicht nur Silikone, Mikroplastik, synthetische Zusätze und Co, sondern du kannst das Shampoo auch ganz nach deinen eigenen Wünschen und Vorstellungen herstellen.

Zudem sind feste Shampoos genauso ergiebig wie ihre flüssigen Äquivalente, nehmen auf Reisen allerdings weniger Platz im Koffer weg. Hast du die benötigten Zutaten erst einmal zu Hause, kannst du auch jederzeit neue Seifenblöcke herstellen. Also worauf wartest du noch? Probiere deine selbst gemachtes festes Shampoo doch einfach mal aus.

Mehr zum Thema Haarpflege und Frisuren findest du hier:

Quellen:
we-go-wild.com, smarticular.net, oekotest.de, utopia.de
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