Nachgehakt

Zucchini roh essen: Ist das gesunde Gemüse direkt aus dem Garten genießbar?

Ein Korb mit grünen und gelben Zucchinis.
© gettyimages/ Barbara Rich
Die Zucchini-Ernte steht an: Doch darf man das leckere Gemüse auch roh essen?

Hast du dich auch schon mal gefragt, ob man Zucchini eigentlich roh essen kann? Oder sollte man das Kürbisgewächs vor dem Verzehr besser erhitzen? Wir sind der Sache für dich auf den Grund gegangen. 

Von Juni bis September ist es wieder soweit: Dann haben Zucchini Hochsaison und sind frisch und knackig aus heimischem Anbau oder von der eigenen Zucchini-Ernte erhältlich. Und wie vielseitig sie sich einsetzen lässt: Ob in einem Ragout, vom Grill,  Zucchini gebacken im Ofen ... und auch roh? Nun, diese Frage stellen sich viele Gemüse-Fans immer wieder: Darf man Zucchini eigentlich roh essen? Wir gehen der Frage auf den Grund.

Zucchini roh essen – Gesund oder gefährlich?

Kann man Zucchini roh essen? Was du unbedingt beachten musst

Es ist ja bei vielen Gemüsesorten eine altbewährte Frage: Ist der rohe Genuss wirklich empfehlenswert? Bei grünen Bohnen, Rhabarber und auch Kartoffeln ist ja bereits bekannt, dass man sie zumindest in größeren Mengen nicht roh verzehren sollte, da sie bestimmte Pflanzengifte enthalten. Diese können bei zu großen Mengen zu Beschwerden führen.

Die Zucchini kann (wenn auch nicht uneingeschränkt) roh gegessen werden. Tatsächlich ist sie im rohen Zustand sogar sehr gesund und enthält zum Beispiel Vitamin A und C sowie Eisen.

Diese Stoffe gehen beim Garen zum Teil verloren. Auf der anderen Seite verhält es sich bei der Zucchini wie bei anderer Rohkost auch: Wer einen sensiblen Magen hat, verträgt Rohkost oft nicht so gut.

Ob man die Zucchini also isst oder nicht, bleibt eine Sache des persönlichen Ermessens. Generell sind Zucchini NICHT giftig und können auch roh verzehrt werden, sofern man sie vorher gründlich abgewaschen hat – abgesehen von einer Ausnahme.

In DIESEM Fall sind Zucchini tatsächlich giftig

Keine Sorge, prinzipiell musst du keine Angst vor dem Genuss von Zucchini haben. Es gibt aber tatsächlich Umstände, unter denen Zucchini giftig sein und sogar zum Tod führen kann. Das geschah bislang aber nur einmal in Deutschland.

Vielleicht erinnerst du dich auch noch an die Schlagzeile: Im Sommer 2015 starb ein Rentner, nachdem er einen Auflauf mit Zucchini aus dem eigenen Garten verspeist hatte. Obwohl das Gemüse bitter schmeckte, aß er weiter – und war wenige Tage später tot.

Offenbar starb er an einer Vergiftung durch das Gemüse, genauer gesagt am enthaltenen "Cucurbitacin".

Was ist das eigentlich, Cucurbitacin?

Cucurbitacine sind Bitterstoffe, die unter anderem in Zucchini enthalten sein können. Ob dem so ist, kann man mit bloßem Auge nicht sehen, doch man merkt es (wenig überraschend) am bitteren Geschmack. Da Cucurbitacine tatsächlich gefährlich sein können, wird die Zucchini, die man im Supermarkt kaufen kann, speziell so gezüchtet, dass sich diese Stoffe nicht mehr bilden können.

Obacht ist also im Prinzip nur dann geboten, wenn du Zucchini selbst im Garten anpflanzt. Werden Zucchini etwa in der Nähe anderer Kürbisgewächse angepflanzt, so kann es im schlechtesten Fall zu einer Rückkreuzung kommen bei der also solche Giftstoffe entstehen können. Passe also gut auf:

  1. Zunächst Zucchini GRÜNDLICH mit heißem Wasser abwaschen. Dadurch werden mögliche Pestizide entfernt.
  2. Probiere die Zucchini aus deinem Garten bedächtig. Schmeckt sie sehr bitter, solltest du den Verzehr unverzüglich einstellen.

Symptome einer Zucchini-Vergiftung sind übrigens zum Beispiel Übelkeit und Erbrechen, Bauchkrämpfe sowie Durchfall. Solltest du diese nach dem Konsum einer Zucchini feststellen, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Außerdem kannst du dich an die Giftnotrufzentrale wenden.

Da haben wir doch wieder etwas gelernt! Übrigens: Schälen musst du die Zucchini auch nicht, da sich wie bei den meisten anderen Gemüsesorten auch hier die meisten Vitamine in bzw. direkt unter der Schale befinden.

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