Lunge reinigen: Detox für Ihr Atemorgan
Die Lunge ist ein wichtiges Organ, das aber viel unter uns und Umwelteinflüssen – Schadstoffen, Viren, Bakterien und Co – zu leiden hat. Sie können Ihrem Atemorgan allerdings Gutes tun und Ihrer Lunge bei der Selbstreinigung helfen.
Detox steht immer wieder hoch im Kurs. Den Körper entgiften – danach fühlen sich viele Menschen häufig besser. Auch wenn das "Entgiften", das hinter dem Begriff steht, wissenschaftlich gesehen ein Mythos ist.
Denn unser Körper entgiftet sich ganz gut von selbst. So auch unsere Lunge, die – sofern gesund – eine ausgezeichnete Selbstreinigungsfunktion hat. Dennoch können Sie sie dabei unterstützen und effektiv etwas dafür tun, dass sich Ihre Lunge reinigen kann. In Zeiten der Coronavirus-Pandemie vielleicht keine schlechte Idee, denn unter anderem gehören Menschen mit vorbelasteter Lunge, etwa durchs Rauchen, zu den Risikogruppen.
Die Lunge reinigen: Bringt das etwas?
Gerade ehemalige Raucher oder die, die den Glimmstängel endlich an den Nagel hängen wollen, fragen sich, ob sie ihrer Lunge etwas Gutes tun und dort angesammelte Stoffe wieder loswerden können.
Das kann dann schnell zu Krankheiten wie einer Lungenentzündung führen. Auch ohne Covid-19 können durch Schadstoffe langfristig Krankheiten wie die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) entstehen. Und die ist nicht heilbar.
Aber auch andere giftige Stoffe lagern sich zwischen dem feinen Lungengewebe ab, darunter Schimmelpilze, Feinstaub und Bakterien. Mit der Zeit kann die Lunge nicht mehr so gut arbeiten, weil sie sich nicht mehr richtig ausdehnen kann.
Kurzatmigkeit und Sauerstoffmangel sind die Folgen. Erkältungen oder eine Bronchitis bleiben länger oder kommen immer wieder. Und Viren wie das Coronavirus Sars-CoV-2 haben ein leichteres Spiel, die Lunge anzugreifen.
Die gute Nachricht: Viele vom Rauchen oder durch schlechte Umgebungsluft in der Lunge abgelagerte Schadstoffe werden Sie tatsächlich wieder los. Denn das Atemorgan besitzt eine recht starke Selbstreinigungsfunktion. So erneuern sich die Zellwände alle zwei bis drei Wochen.
Und auch die Lungenbläschen können sich erneuern. Das wiederum dauert bis zu ein Jahr. Sie können die Regeneration Ihrer Lunge aber selbst unterstützen. Immer mal wieder drei Tage Zeit sollten Sie sich dafür nehmen. Und langfristig vielleicht auch den Lebensstil etwas anpassen.
Schrittweise zur sauberen Lunge
Der erste Schritt: Möglichst wenige Schadstoffe erneut zufügen. Aufs Rauchen sollten Sie verzichten und stattdessen auf frische Luft setzen. Optimal ist natürlich ein Verzicht auf Stadtluft, ein Lungen-Detox im Urlaub am Meer oder in den Bergen bietet sich also an. Aber auch einfach mal ein Wochenende außerhalb der Stadt kann Wunder wirken. Und wenn Sie nicht aus der Stadt rauskommen, suchen Sie sich grüne Fleckchen im Betontrubel: Bewegung an der frischen Luft tut gut. Aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten, die Lunge zu reinigen.
Ernährung: Ein wichtiger Punkt für die Regeneration
Punkt zwei: Die richtige Ernährung hilft. Frisches Obst und grüne Salate, insgesamt leichte Kost sollten (mindestens!) drei Tage lang auf Ihrem Speiseplan stehen. Schöner Nebeneffekt: Das tut auch dem restlichen Körper gut und lässt sogar Pfunde purzeln. Und sowieso schadet es nicht, diese Lebensmittel immer mal verstärkt auf den allgemeinen Ernährungsplan zu packen.
Gewisse Lebensmittel unterstützen die Lunge beim Reinigen:
- Ingwer: Dass Ingwer schleimlösend wirkt und damit den Bronchien gut tut, ist mittlerweile bekannt. Die antibakteriell und antiseptisch wirkende Knolle unterstützt bei der Reinigung. Besonders wohltuend ist ein frischer Ingwertee: Einfach ein Stück Ingwer klein schneiden, heißes Wasser dazu – oder das Ganze gemeinsam aufkochen lassen – und genießen.
- Zwiebeln: Die in der Zwiebel enthaltenen Stoffe wirken entgiftend. Zudem steht die Zwiebel damit in Verbindung, das Wachstum von Krebszellen zu hemmen. Bis zu sieben Zwiebeln in der Woche sollten Sie auf den Speiseplan packen.
- Paranüsse: Vitamin E enthalten sie von Haus aus, das enthaltene Antioxidant Selen wiederum aktiviert das Enzym, das für die Produktion von Vitamin E zuständig ist. In Maßen hilft diese Kombination, die Lungenmembran zu regenerieren. Auf Nahrungsergänzungsmittel mit dieser Kombination sollten Sie allerdings verzichten, zu viel des Guten steht nämlich im Verdacht, krebsfördernd zu wirken. In kleinen Mengen hingegen schützen diese Stoffe vor Krebs. Also lieber täglich eine Paranuss – das genügt schon.
- Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Oregano: Tees, Suppen und Säfte mit diesen Kräutern wirken antimikrobiell.
- Grapefruit und Zitronen: Die bittere rosa Zitrusfrucht wirkt gegen Viren sowie Pilze und ist dazu antiseptisch. Frisch aufgeschnitten und verzehrt unterstützt sie damit auch beim Kampf gegen Gifte in der Lunge. Als Saft gemischt mit Wasser hilft sie ebenfalls. Genauso eignet sich morgens ein Glas mit dem Saft zweier Zitronen mit Wasser gemischt. Zu sauer? Honig oder Stevia dazu!
- Cranberries: Die kleinen roten Früchte sind vor allem als Saft beliebt. Die enthaltenen Stoffe wirken antibakteriell und entzündungshemmend.
- Kaliumreiche Lebensmittel: Kalium reinigt, hilft gegen Krämpfe und reguliert die Körperflüssigkeit. Bananen enthalten zum Beispiel viel des wichtigen Minerals. Mixen Sie sich einen leckeren Smoothie aus Bananen, mit Reismilch und beispielsweise Erdbeeren, Papaya und Datteln oder Pflaumen.
- Karotten und Co: Karotinoide stärken das Lungengewebe. Also viel Salat mit Karotten, Tomaten, roter Paprika essen. Auch Melone, Mango, Orange und Pfirsich enthalten den Stoff.
- Kurkumin: Der in Curry, aber auch Senf enthaltene Stoff kittet Risse in der Lunge und heilt Entzündungen, wie eine Studie der National University of Singapore herausgefunden hat.
Zudem sollten Sie viel trinken: Besonders Wasser und Kräutertees bieten sich an. Wenn Sie Säfte mit den oben genannten Lebensmitteln trinken, beispielsweise Karotten- oder Cranberrysaft, achten Sie darauf, dass kein zusätzlicher Zucker dazugegeben wird.
Verzichten hingegen sollten Sie in der Reinigungsphase auf Milchprodukte sowie rotes und weißes Fleisch. Stattdessen steht Gemüse auf dem Plan – auch gerne in Form von Suppe.
Heiße Luft: in diesem Fall gut
Schritt drei: Heißer Dampf! Ob Sie inhalieren, ein Dampfbad nehmen oder gleich einen Gang in die Sauna wagen: Heißer Dampf, am besten gemixt mit etwas Eukalyptusöl oder ähnlichem, befeuchtet die Atemwege, bringt Sie aber auch zum Schwitzen.
Aber Vorsicht: Sollten Sie Husten oder Fieber haben oder wissen, dass Sie mit einer an Covid-19 erkrankten Person Kontakt hatten, verzichten Sie bitte erstmal aufs Inhalieren und vor allem auf Sauna! Der heiße Dampf heizt den Körper nur mehr auf. Außerdem wird vermutet, dass so Viren direkt in die Lunge eingeatmet werden könnten. Das ist zwar noch nicht bewiesen, aber sicher ist sicher – und schützt auch andere Saunagäste. Alternativ tut ein Duftöl im Raum gut, etwa Eukalyptus.
Rausgehen und bewegen
Schritt vier: Bewegung! Gehen Sie raus an die frische Luft und gehen Sie schnell spazieren. Es muss kein ganzer Lauf werden. Schnell gehen genügt. Das bringt den Kreislauf in Schwung und reguliert Ihre Atmung. Achten Sie darauf, gleichmäßig sowie tief ein- und auszuatmen.
Beachten Sie aber: Das Reinigen der Lunge ist ein langwieriger Prozess. Mit zwei, drei Tagen ist zwar ein Anfang getan, aber nicht so viel erreicht.
Bleiben Sie dran! Wie gesagt: Es lohnt sich vielleicht, sogar den Lebensstil langfristig etwas anzupassen: Klar, mit dem Rauchen aufzuhören, ist immer dieser gern genannte, aber ungeliebte Vorschlag. Doch sehen wir es ein: Rauchen tut unserer Lunge und unserem Körper nicht gut. Aber auch mehr frische Nahrungsmittel, etwa die oben genannten, sollten im Grunde häufiger auf dem Speiseplan stehen, als sie es bei den meisten von uns derzeit tun.