Zeckenbiss: Das beste Mittel gegen die Parasiten ist ein einfaches Öl
Der Sommer bringt nicht nur Sonnenschein, sondern auch Zecken mit sich. Die Bisse der kleinen Blutsauger können aber ganz schön gefährlich werden: Im schlimmsten Fall können sie Krankheiten wie Borreliose und FSME übertragen. Mit diesem genailen Mittel aus der Küche schützt du dich ganz ohne Chemie!
Beim Spaziergang, Radfahren oder Waldlauf – im hohen Gras, in Büschen am Wegesrand oder im Unterholz lauern Zecken in Wartestellung auf frisches Blut. Davon abgesehen, dass die Mini-Blutsauger nervig sind, können sie auch gefährliche Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, und Borreliose übertragen.
Es gibt aber einige Hausmittel, die schon unsere Omas benutzt haben, um Zecken abzuwehren und den kleinen Plagegeistern die Lust auf uns gehörig zu verderben.
Gefahr von Borreliose und FSME durch Zecken: Diese Hausmittel von Oma können dich schützen
Im Handel gibt es eine Vielzahl an Mittelchen, die vorbeugend gegen Zecken helfen sollen. Doch viele dieser Produkte enthalten Pestizide oder schwache Nervengifte. Obwohl sie nur in kleinen, für den Menschen normalerweise unschädlichen Mengen vorhanden sind, ist und bleibt der Gedanke dennoch unangenehm.
Zudem möchte sich vielleicht nicht jede*r unnatürlich-chemische Stoffe auf die Haut schmieren. In einigen Hausmitteln, die schon unsere Omas benutzt haben, sind ähnliche Inhaltsstoffe wie in diesen Cremes und Tinkturen enthalten, jedoch stammen sie aus natürlichen Quellen und enthalten keine Pestizide.
Ein weiterer Vorteil: Diese Hausmittel von Oma und natürlichen Mittel sind oftmals deutlich günstiger als die Produkte aus der Apotheke.
Wer doch auf käuflich erwerbbare Repellentien, so heißen Zeckenmittel aus Apotheke und Drogerie, zurückgreifen möchte, sollte sich am besten in der Apotheke seines/ihres Vertrauens beraten lassen.
Omas "Wunderwaffe": Hilft Kokosöl als Schutz gegen Zecken?
Als eines der besten Hausmittel gegen Zecken gilt wohl Kokosöl. Das Fett der Kokosnuss pflegt nicht nur Haut und Haare, die darin enthaltene Laurinsäure mögen Zecken überhaupt nicht. Zudem enthält es Caprylsäure und Caprinsäure.
Caprylsäure, die zu fünf bis neun Prozent in Kokosöl vorkommt, ist ein natürliches Insektizid, da sie den Chitinpanzer von Insekten auflösen kann. Die Caprinsäure ist zu 10 Prozent enthalten und wirkt hingegen gegen Pilze, Viren und Bakterien. Die restlichen 50 bis 60 Prozent bestehen aus Laurinsäure, die ebenfalls antimikrobiell wirkt – und Zecken abschreckt.
Die Wirkung von Kokosöl wurde in mehreren Studien untersucht. Allerdings haben diverse Versuche gezeigt, dass Kokosöl nicht so effektiv wie andere Öle wirkt, auf die wir weiter unten eingehen werden. Mit einem einfachen Trick kannst du die Eigenschaften der Öle aber wunderbar miteinander kombinieren.
Schwarzkümmelöl wirkt nicht nur gegen Zecken
Schwarzkümmelöl ist sehr vielseitig: Es wirkt nicht nur gegen Zecken – wie in mehreren Versuchen bewiesen wurde – sondern hält auch Mücken und Flöhe ab. Motten mögen das Öl ebenfalls nicht.
Tipp: Hast du Kleidermotten im Haus, kannst du ein Löschpapier mit dem Öl beträufeln und es in deinen Kleiderschrank hängen. Das wird die lästigen Flieger fernhalten.
Doch damit noch nicht genug: Deine Haut wird es dir ebenfalls danken, wenn du sie regelmäßige mit etwas Schwarzkümmelöl einreibst. Besonders sehr trockene, schuppige Haut wird nach dem Auftragen wieder schön zart und kann die Feuchtigkeit besser halten.
Wusste schon Oma: Mit Knoblauch gegen Zecken anstinken
Eine zugegebenermaßen nicht für jede*n angenehme Möglichkeit, Zecken abzuwehren, ist Knoblauch. Die Ergebnisse sprechen jedoch für sich: In einer wissenschaftlichen Studie an der Lund Universität Malmö mit 100 Proband*innen wurde die Wirkung von Knoblauch auf Zecken bewiesen.
Frischer Knoblauch wirkt dabei am besten. Einfach eine Zehe vor dem geplanten Waldspaziergang kauen, und los gehts. Der Geruch wird Zecken fernhalten – möglicherweise aber auch andere Menschen...
Oma empfiehlt ätherische Öle gegen Zecken: Geraniol, Zitronen-Eukalyptus und Co
Wesentlich angenehmer im Duft sind da ätherische Öle – und da gibt es so einige, die von Zecken nicht allzu sehr gemocht werden.
Zitronen-Eukalyptus zum Beispiel kommt gar nicht gut an, ebenso wenig wie Rosengeranie. Aber auch Anis, Grapefruit, Lavendel, Myrrhe, Nelke, Thymian, Rosmarin, Patchouli, Teebaumöl und Wacholderdüfte schrecken Zecken ab.
Ein wichtiger Tipp ist jedoch, diese Öle nicht unverdünnt zu verwenden, da sie starke Hautreizungen verursachen können. 7 bis 10 Tropfen gemischt mit 10 Milliliter Basisöl wie Jojoba-, Mandel-, Sesam- oder Kokosöl wirken wiederum Wunder.
Am besten reibst du dir die Knöcheln und die Handgelenke gründlich mit dem Öl-Mix ein. Vor allem in Verbindung mit Kokosöl hast du dann eine starke natürliche Abwehr gegen Zecken und pflegst zeitgleich auch deine Haut.
Wirksamer Zusatzschutz gegen Zecken: Lange, geschlossene Kleidung
Am besten aber kombinierst du eines der oben genannten Mittel mit dem wohl besten Schutz gegen die kleinen Krabbeltiere: Trage möglichst lange, geschlossene Kleidung, wenn du im Freien unterwegs bist. Dann haben Zecken gar nicht erst eine Chance, zuzustechen.
Es gibt sogar spezielle Socken, die besonders fest gewebt sind und damit gegen Zecken-, aber vor allem gegen Mückenstiche helfen.
Meist stabilisieren diese Socken noch zusätzlich und beugen bei richtigem Material Schweißgeruch vor. Ziehe die Socken am besten über die Hosenbeine, auch wenn es nicht besonders schick aussieht. Zecken klettern nämlich nicht höher als 1,50 Meter, weshalb du im Beinbereich am ehesten gefährdet bist.
Außerdem ist helle Kleidung besser als dunkle – denn auf ihr kannst du die schwarzen Tierchen besser erkennen und direkt weg schnippen. Ein weiterer wichtiger Tipp: Halte dich am besten von hohem Gras, vom Unterholz und Laubstreu im Wald fern, denn gerade dort lauern die Zecken gern.
Was dem Menschen hilft, hilft auch dem Tier – meistens!
Mit den oben genannten Hausmitteln gegen Zecken kannst du übrigens auch deinen Hund schützen – etwa gegen die gefährliche braune Hundezecke.
Vor allem Geraniol eignet sich aufgrund des auch für Hunde angenehmen Duftes gut, genauso wie Kokosöl, das das Fell zum Glänzen bringt. Nur bei Knoblauch solltest du aufpassen: Hunde vertragen Lauchgemüse nicht gut, es kann sogar gefährlich werden.
Kokosöl wirkt als Hausmittel gegen Zecken ebenfalls bei Katzen und auch Pferden – bei den Reittieren soll es auch gegen Milben und Fliegen helfen.
Vorsicht: Ätherische Öle wiederum solltest du nicht einfach so bei Tieren anwenden. Teebaumöl etwa ist hochgiftig für Katzen! Und auch Hunde und Pferde können darauf schlecht reagieren, wenn es zu konzentriert angewendet wird. Wie beim Menschen kann jedes ätherische Öl auch bei Tieren Allergien auslösen!
Zecke richtig entfernen: Worauf du achten musst
Hat sich eine Zecke von den natürlichen Schutzmaßnahmen nicht aufhalten lassen, solltest du schnell handeln: Entferne das Krabbeltier vorsichtig mit einer Zeckenkarte, einem Zeckenhebel oder einer speziellen Zecken-Pinzette.
Dann vorsichtig abziehen – nicht drehen oder drücken! Pass auf, dass du den Kopf nicht abreißt. Anschließend solltest du die Stichstelle gut reinigen und desinfizieren.
In den folgenden Tagen heißt es dann die Bissstelle zu beobachten und im Auge zu behalten. Sobald sich ein roter Ring um den Stich bildet, solltest du sofort einen Arzt aufsuchen! Es könnte sich um Borreliose handeln.
Zecken können neben Borreliose aber auch die das Hirn angreifende FSME auslösen. Sei neben den hier normalerweise heimischen Krabbelviechern also bitte immer aufmerksam – denn aufgrund des immer wärmeren Klimas schaffen es sogar diverse tropische Zeckenarten in deutsche Gefilde, die unter anderem Krankheiten wie das Fleckenfieber übertragen können.