Revenge Bedtime procastination

Gääähn: Warum wir immer zu spät ins Bett gehen

Junge Frau mit dunklen Haaren liest entspannt ein Buch im Bett, beleuchtet von einer warmen Nachttischlampe in dunkler Umgebung.
© Getty Images / Luis Alvarez
Wenn's gerade spannend wird, muss man einfach weiterlesen. Viele verschieben den Schlaf, obwohl sie eigentlich müde sind.

Todmüde, aber trotzdem noch kurz etwas im Internet checken: Schwupps, ist es Mitternacht – und die Nacht wird garantiert zu kurz. Revenge Bedtime Procastination wird das Phänomen genannt, bei dem wir wissentlich zu spät ins Bett gehen und damit weniger Schlaf bekommen. Warum wir das machen? Lies hier die Gründe.

Kennst du das auch: Eigentlich bist du schon müde und weißt, dass du morgen früh aufstehen musst, aber trotzdem gehst du nicht ins Bett? Doch noch rasch eine Folge der spannenden Serie, die neuesten Stories auf Instagram checken oder das Buch zu Ende lesen – Revenge Bedtime Procastination wird das Phänomen genannt.

Besser einschlafen mit der 4-7-8-Methode

Schlaf: Das Phänomen Revenge Bedtime Procrastination

Mit dem Begriff Revenge Bedtime Procastination wird das Aufschieben der Schlafenszeit beschrieben. Die Folge ist häufig Schlafmangel. Grundsätzlich kann der ausgeglichen werden, aber wer durch das Aufschieben dauerhaft zu wenig Schlaf bekommt, kann langfristig gesundheitlich darunter leiden. 2014 kam die Formulierung erstmals auf, damals verwendete sie die niederländische Sozial- und Verhaltensforscherin Floor M. Kroese, wie spektrum.de berichtet.

Laut aktueller Definition für Revenge Bedtime Procrastination müssen folgende Faktoren vorliegen:

  1. Das Einschlafen wird aktiv verzögert.
  2. Es fehlt ein stichhaltiger Grund für das späte Aufbleiben.
  3. Man ist sich darüber bewusst, dass das Aufschieben der Schlafenszeit negative Folgen haben könnte.

Phänomen vermutlich mit digitalem Zeitalter verbunden

Auch wenn Menschen sicher auch schon davor Gründe fanden, zu spät ins Bett zu gehen, ist Revenge Bedtime Procastination wohl ein Phänomen unserer Zeit. Denn erst seit dem Aufkommen von TV, Internet und verschiedenen digitalen Medien wird es vermehrt registriert. Expert*innen nehmen daher an, dass die elektronischen Geräte mit ihren vielfältigen Formen der Unterhaltung maßgeblich zur Entstehung beigetragen haben.

Wieviele Menschen sich regelmäßig mit zu spätem Insbettgehen herumschlagen, ist unklar. Offizielle Zahlen fehlen. Eine Untersuchung der Universität Wien legt nahe, dass die Deutschen gern das Schlafengehen verschieben.

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Die Gründe für das späte Zubettgehen

Ganz geklärt sind die Gründe nicht, aber Wissenschaftler*innen vermuten, dass (fehlende) Selbstkontrolle ein wesentlicher Faktor ist. Menschen, die eine schlechtere Selbstregulierung haben, berichteten auch vermehrt über Revenge Bedtime Procrastination. Zudem stellten Forscher*innen fest, dass diejenigen vor dem Zubettgehen prokrastinieren, die auch sonst Dinge eher aufschieben. Geringe Selbstkontrolle kann dazu führen, dass man lästige Aufgaben aufschiebt, während man es gleichzeitig nicht schafft, Spaß machende Aktivitäten zu beenden.

Eine weitere Erklärung sind sogenannte Eulen – also späte Chronotypen, die erst am Abend richtig aktiv werden. Sie können einfach nicht früh schlafen gehen, auch wenn am Morgen der Wecker zeitig klingelt. Späte Chronotypen, die am Morgen früh aufstehen müssen, um zur Arbeit zu gehen, seien nach Aussagen von Expert*innen gezwungen, sich an Zeitpläne anzupassen, die eigentlich für frühe Chronotypen passender sind. Da sie aber abends später müde werden, ist es schwierig für sie, früher einzuschlafen. Deshalb sind sie es auch, die letztlich häufiger Revenge Bedtime Procrastination praktizieren.

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Quellen:
spektrum.de, brigitte.de, fitforfun.de
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