Nasenspray: Warum die schnelle Lösung gegen eine verstopfte Nase langfristig gefährlich werden kann
Schnupfen, Husten, Heiserkeit – der Winter hat uns wieder fest im Griff. Besonders lästig: eine verstopfte Nase, die nachts den Schlaf raubt und tagsüber jede Unterhaltung zur Herausforderung macht. Schnell ist die Lösung zur Hand: ein Sprühstoß Nasenspray, und schon ist die Nase frei. Doch Vorsicht! Was kurzfristig hilft, kann langfristig gefährlich werden. Warum du bei abschwellendem Nasenspray lieber genauer hinsehen solltest – und welche sanften Alternativen es gibt, erfährst du hier.
Winterzeit ist Erkältungszeit. Gerade jetzt sind die Arztpraxen wieder brechend voll. Bei der Arbeit und im Büro wünschen dir die Kolleg*innen wieder besonders oft "Gesundheit". Wer eine verstopfte, verschleimte Nase hat, greift deshalb gerne zum abschwellenden Nasenspray.
Das bekommst du rezeptfrei in der Apotheke. Mit einem Sprühstoß wird die Nase schnell wieder frei und du kannst nachts besser schlafen. Doch abschwellende Nasentropfen solltest du nicht länger als eine Woche nehmen. Warum, erklärt dir Internistin Martina Liedke.
Achtung: Das passiert, wenn du Nasenspray zu lange benutzt
Wenn du ein abschwellendes Nasenspray verwendest, ziehen sich die Gefäße in der Nasenschleimhaut zusammen. Dadurch wird die Nase frei und du kannst wieder durchatmen. Machst du das aber länger als eine Woche, kann es zu Nekrosen kommen. Die Nasenschleimhaut wird geschädigt. Das liegt daran, dass sich die Blutgefäße durch das Nasenspray ständig zusammenziehen und die Nasenschleimhaut nicht mehr richtig durchblutet wird. Im schlimmsten Fall kann das Gewebe in der Nase absterben.
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Nasenspray-Sucht: Warum du nach 10 Tagen nicht mehr aufhören kannst
Die abschwellenden Inhaltsstoffe machen deine Nase süchtig. Sobald das Nasenspray nicht mehr wirkt, schwellen deine Nasenschleimhäute wieder an. Ein Teufelskreis – denn sofort greifst du wieder zum Spray. In Fachkreisen wird das als "Rebound-Phänomen" bezeichnet. Als nasensprayabhängig giltst du schon nach zehn Tagen. So bekommst du auch schnell einen chronischen Schnupfen.
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Gefährlicher Nebeneffekt: Wie Nasenspray zur "Stinkenase" führen kann
Betroffene können mit der Zeit auch eine "Stinkenase" (Özäna) bekommen. Hier bildet sich die Nasenschleimhaut immer mehr zurück. In den Nasenhöhlen sammelt sich Eiter, und die Nase verkrustet zunehmend. Deine Nase beginnt unangenehm zu riechen. Wer eine Stinkenase hat, merkt das oft selbst nicht, da die Nase quasi ihre Funktion verliert. Dein Umfeld hingegen nimmt den unangenehmen Geruch wahr.
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Das beste Hausmittel gegen verstopfte Nasen – völlig ohne Chemie
Wenn du eine akute Erkältung hast, musst du nicht immer zum abschwellenden Nasenspray greifen. Es gibt Alternativen, sagt Internistin Martina Liedke. "Ein super Hausmittel für alle mit verstopfter Nase ist Inhalieren. Das geht zu Hause ganz einfach mit Kamillentee. Einfach aufkochen und den Tee dann in eine große Schüssel geben. Beuge dich leicht über die Schüssel und atme die Dämpfe ein. Geh aber nicht zu dicht dran, damit du dich nicht verbrennst."
Nasenspray-Alternative? Die Wahrheit über Salzwasserlösungen
Auch mithilfe von hypertonen Koch- oder Meersalzlösungen kannst du wieder frei atmen. Die gibt es als Sprays, Tropfen oder Spülung. Hier ist der Salzgehalt in der Lösung höher als der in den Zellen und Körperflüssigkeiten. Das entzieht den Schleimhäuten Wasser und lässt sie abschwellen. Die Wirkung ist allerdings relativ kurz – nach knapp einer halben Stunde musst du wieder zum Spray greifen.