Luftverschmutzung und Allergien

Niesen ohne Ende: Wie Klimawandel und Schadstoffe unsere Allergien anheizen

Eine Frau hat ein Taschentuch vor dem Gesicht. Im Hintergrund ein Rapsfeld.
© IMAGO / Panthermedia
Immer mehr ältere Menschen entwickeln Atemwegsallergien.

Immer mehr Menschen leiden in Frühjahr und Sommer an Heuschnupfen. Der Grund: Der Klimawandel sorgt für mehr und aggressivere Pollen. Dazu beginnt die Allergie-Saison immer früher.

Überall blühende Bäume, Blumen und Gräser - das ist nicht für alle Freude pur. Denn Allergiker*innen machen die in der Luft herumschwirrenden, Pollen zu schaffen. Und es leiden immer mehr an Heuschnupfen.

Das liegt zum einen daran, dass sich die Pollen aufgrund des Klimawandels früher verteilen und dazu sind es Jahr für Jahr auch mehr. Doch nicht nur Jüngere trifft eine Allergie. Immer mehr ältere Menschen, die schon 60 oder 70 Jahre alt sind, entwickeln Atemwegsallergien.

Heuschnupfen: Mehr und stärkere Allergien

Die Zahl der Heuschnupfen-Patient*innen steigt von Jahr zu Jahr. Und es werden in den kommenden Jahren aufgrund des Klimawandels und der Luftverschmutzung wohl noch mehr, wie der Bayerische Rundfunk berichtete.

Wärme und Hitze fördern das unnatürliche Pollenwachstum und triggern damit die Zunahme von Allergien. Die Luftverschmutzung wiederum löst direkte gesundheitliche Schäden aus.

Schadstoffe in der Luft, wie etwa Ozon und Stickoxide schädigen die Haut und die Schleimhäute der Atemwege. Dadurch haben es Pollen leichter, Symptome wie Schnupfen und Niesen zu verursachen. Darüber hinaus können sich Pollen und Feinstaub miteinander verbinden und eine gefährliche Verbindung eingehen.

Heuschnupfen-Symptome: 5 Anzeichen für eine Pollenallergie

4 Gründe für höhere Belastung von Allergiker*innen

Nach Angaben der Augsburger Umwelt-Medizinerin Claudia Traidl-Hoffman gibt es vier wesentliche Gründe für die höhere Belastung von Allergiker*innen:

  • eine längere Pollenflugsaison
  • mehr Pollen, die herumfliegen
  • aggressivere Pollen
  • neue Pollen

Heuschnupfen: Was hilft?

Der Heuschnupfen ist eine klassische Allergie, also eine Überreaktion des Körpers auf bestimmte Stoffe. Mit diesen Fremdstoffen sind über die Blütezeit hinweg diverse Pollen von Gräsern, Getreiden, aber auch Bäumen und Büschen gemeint – und die Blütezeit kann lang sein.

Heuschnupfen provoziert eine Entzündung der Nasenschleimhaut, bedingt durch die allergische Reaktion. Wer unter einer Pollenallergie leidet, reagiert mit geschwollenen Augen, laufender Nase und gereizten Atemwegen, in schlimmen Fällen kann es auch zum allergischen Schock kommen.

Das Immunsystem reagiert bei Pollenallergie, sogenannter Pollinosis, mit einer Fehlreaktion auf bestimmte Eiweiße, die von vom Wind bestäubten Pflanzen stammen. Diese Pollen werden nämlich durch die Luft transportiert und landen so auch in unseren Augen und Atemwegen.

Diese 3 Therapien können bei Heuschnupfen helfen:

  1. Karenz: Du vermeidest das Allergen. Das ist nicht immer so einfach, bedeutet es doch unter Umständen, dass du zeitweise das Haus nicht verlassen und auch nicht lüften kannst. Zudem sind Blütenpollen mit bloßem Auge schwer bis gar nicht zu erkennen. Meiden solltest du aber auf jeden Fall blühende Wiesen und Wälder, je nachdem welche Allergene dir zu schaffen machen. Lüften kannst du direkt nach einem starken Regen. Halte zudem die Wohnung sauber: also Oberflächen regelmäßig feucht abwischen, staubsaugen (auch Polstermöbel!) und Bettwäsche oft wechseln. Außerdem hilft abends duschen. Auch Luftreiniger und Pollenfilter verschaffen Linderung.
  2. Medikamentöse Behandlung: Es gibt diverse Augen- und Nasentropfen sowie Sprays und Tabletten, die die Histaminbildung hemmen (sogenannte Antihistaminika) und die Schleimhäute pflegen und beruhigen.
  3. Hyposensibilisierung: Mit dieser Immuntherapie soll die Überempfindlichkeit reduziert werden, sodass die Reaktionen insgesamt schwächer werden und sogar irgendwann ausbleiben. Dabei wird das Immunsystem mit Tabletten oder Spritzen über drei Jahre hinweg an das Allergen gewöhnt und reagiert nicht mehr über.
Quellen:
br.de, ndr.de, daab.de
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