Mehr Wohlbefinden

Schlank und fit durch Darmbakterien? So klappt's

Viel trinken für einen gesunden Darm – zu Beispiel Wasser.
© GettyImages/STEEX
Mit diesen einfachen Tipps können Sie Ihren Darm und somit Ihren ganzen Körper einfach und natürlich gesund halten.

Die Zusammensetzung der Darmflora beeinflusst Gesundheit, Stimmung und sogar unser Gewicht. So halten Sie Ihre Körpermitte gesund!

Darmbakterien beeinflussen unser ganzes Immunsystem und haben einen positiven Einfluss auf unsere Stimmung. Nach dem Motto "Darm gesund, Körper gesund!" sorgen sie für die Abwehr von Erregern und helfen sogar beim Abnehmen. Wie das geht und wie Sie Ihren Darm auf dem Weg zum eigenen Wohlbefinden unterstützen, wir zeigen es Ihnen!

Gesunder Darm gesucht: Der Darm als Ursache vieler Probleme

Inzwischen ist es kein Geheimnis mehr, dass der Darm und die darin beheimateten Bakterien – das sogenannte Mikrobiom – unser größtes Immunsystem sind. Seine Fläche, sowie seine Auswirkungen auf unsere Gesundheit sind so groß, dass Wissenschaftler von unserem "Superorgan" sprechen. Diese Bezeichnung ist keinesfalls übertrieben, wenn man sich die Liste der Krankheiten bzw. typischen Magen-Darm-Beschwerden anschaut, die mit einer gestörten Darmflora in Verbindung gebracht werden können:

  • Reizdarm
  • Allergien
  • Chronische Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Infektanfälligkeit
  • Unverträglichkeiten
  • Übergewicht

Psychische Probleme

Der Darm schützt den Körper als "Barriere" zwischen Fremdkörpern der Außenwelt wie Krankheitserregern und ist so ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems.

Stellen Sie sich vor, Ihr Körper ist eine Stadt. Der Darm ist die Schranke, an der alles, was in die Stadt möchte, gewissenhaft untersucht wird. Im besten Fall gelangen "Randalierer" und "Müll" nicht über die Barriere. Die Entscheidung liegt hier zum einen an den "Polizisten" (Darmbakterien), welche an der Schranke Wache halten. Zum anderen ist entscheidend, dass die Schranke nicht kaputt und löchrig ist, damit unerwünschte Gäste nicht hindurchgelangen.

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Stress und Gifte: Ein Problem der heutigen Zeit?

Die heutige Gesellschaft ist wird von Schnelllebigkeit bestimmt. Termindruck ist unser täglicher Begleiter. Außerdem sind wir Umweltgiften ausgesetzt und schädigen mit "freiwilligen" Giften wie Alkohol ebenfalls unseren Darm. Arzneimittel und Antibiotika werden tendenziell zu häufig verschrieben, um nicht lange im Alltag auszufallen.

Der tägliche Stress und die ungesunde Lebensweise machen Ihrem Darm zu schaffen. Oft wird das Bauchgrummeln nach dem Essen, die chronische Trägheit und Erschöpfung als "normal" hingenommen und mit Kaffee bekämpft. Viel besser für Sie und Ihre Körpermitte wäre jedoch tägliche Entspannung und Stressbewältigung: Versuchen Sie es doch mal mit Meditation oder Yoga!

Das Problem: Lange Zeit merken wir nicht, dass unser Darm seine eigentlichen Aufgaben immer weniger erfüllen kann – ein schleichender Prozess, der unser gesamtes Wohlbefinden langsam aber stetig immer stärker beeinträchtigt. Im Kampf gegen die überflüssigen Kilos können Sie trotz Ernährungsumstellung und Sport Ihr Ziel nicht erreichen? Nun gilt es dem Darm etwas mehr Aufmerksamkeit zu widmen!

Es ist nämlich nachgewiesen, dass sich die Bakterienzusammensetzung bei Menschen mit Übergewicht von der eines gesunden und nicht an Übergewicht leidenden Menschen unterscheidet. Die oben genannten Einflüsse wie Medikamente führen zu einem ungünstigen Gleichgewicht der "Darmpolizei". Die "guten" Polizisten sorgen dafür, dass im übertragenen Sinne die Schranke, also die Barrierefunktion der Darmschleimhaut, intakt bleibt.

Durchlässiger Darm: "Leaky gut"

Welche Rolle spielen die Darmbakterien für unser Immunsystem? Durch ein ungünstiges Gleichgewicht der Bakterien gelangen (Fremd-)Stoffe durch die Schranke in den Körper, die dort nicht hingehören und auf die Ihr Körper natürlicherweise reagiert.

Der Darm wird im wahrsten Sinne des Wortes undurchlässig (engl.: "leaky"). Das Immunsystem wird aktiv und sorgt dafür, dass kleine Entzündungsreaktionen im Körper ausgelöst und die Eindringlinge in Schach gehalten werden.

Die Folge: Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren, wodurch Sie empfänglicher für Erreger werden. Außerdem kann sich dieser Prozess negativ auf Ihre Stimmung auswirken und Körperfett wird schneller eingelagert. Ein kleiner Teufelskreis.

Hilfe und Tipps bei Völlegefühl

Die gute Nachricht: Es liegt in Ihrer Hand

Sie haben einen großen Einfluss darauf, was sich in Ihrem Darm abspielt. Sie sind kein hilfloses Opfer Ihrer (gestörten) Darmflora. Schenken Sie Ihrem Darm ein wenig Aufmerksamkeit, denn die Rendite könnte höher sein, als Sie es auf den ersten Blick annehmen. Mit einer ausgewogenen Ernährung und etwas Bewegung, kommt Ihre Darmflora so richtig in Schwung. Die Einnahme präbiotischer und probiotischer Lebensmittel kann dabei unterstützen.

10 Tipps für den gesunden Darm

  1. Bevorzugen Sie Lebensmittel mit niedrigem Glutengehalt oder probieren Sie doch mal eines unserer glutenfreien Rezepte. 
    Tipp: Greifen Sie statt zu stark glutenhaltigen Getreidearten wie Weizen, Roggen & Dinkel, eher zu Alternativen und Pseudogetreide wie Amaranth, Quinoa, Buchweizen, Hirse.
  2. Milchprodukte reduzieren (nicht unbedingt wegen Laktoseunverträglichkeit, sondern auch wegen der verschleimenden und stopfenden Wirkung des Milcheiweißes). Inzwischen gibt es zahlreiche pflanzliche Milchalternativen – welche überzeugt Sie?
  3. Tägliche Bauch-Selbstmassage zur Verringerung von Verdauungsbeschwerden.
  4. Reichlich Ballaststoffe essen. Sie ernähren die guten Darmbakterien und sorgen für eine bessere Verdauung. Leichter verdaulich als Vollkornprodukte sind Kokosmehl, Erdmandeln oder Leinsamen. Beginnen Sie langsam, die Zufuhr zu erhöhen, denn der Darm muss sich erst daran gewöhnen. 
    Wichtig: Damit die Ballaststoffe im Darm aufquellen und ihn nicht zusätzlich verstopfen, wird ausreichend Flüssigkeit benötigt.
  5. Probiotische Lebensmittel in den Speiseplan integrieren (z.B. Milchsäure- und Bifidobakterien & fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut und Kombucha)
  6. Flohsamenschalen enthalten regenerierenden Schleim und binden Gase und Giftstoffe. So tragen sie zur Regeneration und Reinigung des Magen-Darm-Traktes bei.
  7. Nach Absprache mit Ärztin oder Arzt etwa bei Verstopfung einen Einlauf vornehmen. Das kann die Darmbewegung anregen. 
    Aber Vorsicht: Nach einem Einlauf muss sich die Darmflora komplett neu aufbauen. Sprechen Sie es daher auf jeden Fall ärztlich ab, wenn Sie diesen Weg ausprobieren wollen – und lassen Sie sich dazu beraten, wie Sie Ihren Darm dabei unterstützen können.
  8. Regelmäßige Bewegung bringt ebenfalls den Darm und die Darmperistaltik in Gang. Minimum : Ein kleiner Spaziergang pro Tag. 
  9. VIEL trinken – Ideal sind mindestens 2 Liter Wasser oder Tee pro Tag.
  10. Langsam essen und sorgfältig kauen, so ist die Nahrung viel leichter verdaulich – und ein gesunder Darm macht Sie glücklich.

Probieren Sie diese Tipps aus – gerne unter ärztlicher Begleitung. Sie selbst können Ihren Darm dabei unterstützen, gesund und munter zu bleiben – oder es wieder zu werden – und Ihnen das Leben wieder einfacher zu gestalten! Falls Sie unter Verstopfung leiden oder mehr rund um das Thema "Bauch gut – Alles gut" erfahren möchten, schauen Sie doch mal auf unsere Themenseiten.

Und wer mit anderen Betroffenen gerne in Kontakt treten und gemeinsam Hilfe suchen möchte, kann sich bei der Reizdarmselbsthilfe weitere Infos bekommen.

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