Johanniskraut gegen Müdigkeit und Antriebslosigkeit: Diese Mittel helfen wirklich!
Du fühlst dich antriebslos, erschöpft oder niedergeschlagen? Johanniskraut verspricht Hilfe. Stiftung Warentest hat das natürliche Arzneimittel auf Herz und Nieren geprüft.
Die Tage werden kürzer, die Sonnenstunden weniger. Die kalte Winterzeit geht oft mit Müdigkeit und Antriebslosigkeit einher. Um die Tage zu überstehen, setzen viele Menschen auf Kaffee und Zucker. Der gesündeste Weg kann das nicht sein, da sind wir uns einig. Johanniskraut bekämpft das Problem an der Wurzel und verspricht neue Energie für die kalten Tage. Welche Mittel mit Johanniskraut sich im Test von Stiftung Warentest beweisen konnten, liest du hier!
Wenn der Erschöpfungszustand anhält
Wenn Müdigkeit und Erschöpfung über einen langen Zeitraum anhalten, dann ist das nicht das all jährige Wintertief. Etwa jede vierte Frau und jeder achte Mann sind im Leben von einer Depression betroffen. Die oft verschriebenen Antidepressiva lindern zwar die Symptome der Krankheit, gehen aber auch mit starken Nebenwirkungen einher. So ist es nicht selten, dass Betroffene zu einem pflanzlichen Stimmungsaufheller greifen. Besonders beliebt ist das natürliche Arzneimittel Johanniskraut.
Die Wirkung von Johanniskraut
Johanniskraut ist das am häufigsten angewandte pflanzliche Arzneimittel, das die Stimmung aufhellen und innere Unruhe lindern kann. Der antidepressive Effekt der Heilpflanze wird hauptsächlich dem Inhaltsstoff Hyperforin zugeschrieben. Allerdings muss die Heilpflanze hochdosiert eingenommen werden. Dieses Mittel kommt deshalb nur bei zeitweilig auftretenden Erschöpfungen und leichten bis mittelschweren Depressionen zur Anwendung. Eine Therapie mit der Heilpflanze sollte immer mit deinem Arzt oder deiner Ärztin abgesprochen sein.
Auch interessant: Johanniskraut ist ein wahrer Alleskönner für deine Gesundheit. Die Heilpflanze eignet sich bei leichten Magen-Darm-Beschwerden sowie bei Hautentzündungen z.B. Sonnenbrand und zu einer besseren Wundheilung.
Johanniskraut als Alternative zu Antidepressiva
Lindern Mittel mit Johanniskraut das Gefühl der Antriebslosigkeit? Stiftung Warentest untersucht 18 Mittel, darunter rezeptfreie und verschreibungspflichtige aus der Apotheke sowie frei verkäufliche. Studienergebnisse über Wirkung und Risiken des Pflanzenheilmittels wurden ebenfalls gesichtet. Die Expert*innen kommen zu dem Ergebnis, dass nicht jedes der getesteten Arzneimittel nachweislich hilft. Sie empfehlen die Mittel aus der Apotheke zur Behandlung von leichten Depressionen oder anfänglichen Erschöpfungssymptomen. Nur in diesen Heilmitteln ist der aufhellende Wirkstoff Hyperforin ausreichend hoch dosiert.
Die Zubereitung spielt für die Wirkung eine wichtige Rolle: Saft wird aus frischem Kraut samt Blüten gepresst. Für Tee und Johanniskrautpulver wird die Pflanze getrocknet und zerkleinert. Die geeigneten Arzneimittel enthalten hingegen Trockenextrakt: Dabei hat ein Lösemittel den Wirkstoff Hyperforin aus der Pflanze gezogen. Nur so kann die nötige Dosierung für ein wirksames Mittel erreicht werden.
Diese Mittel helfen wirklich
Die Expert*innen von Stiftung Warentest sind sich sicher, nur die Johanniskrautmittel aus der Apotheke können nachweislich gegen leichte und mittelschwere depressive Phasen helfen. Dabei ist ihre Wirkung mit synthetischen Antidepressiva vergleichbar. Je höher die Dosierung an Johanniskraut-Trockenextrakt (siehe unten: Angabe in mg), desto höher der Wirkungsgrad des Arzneimittels. Wie bei jedem Medikament kann eine Überdosierung zu gegenteiligen Effekten führen und in dem Fall Ängstlichkeit, Ruhelosigkeit und Verwirrung hervorrufen. Deshalb sollte das Präparat nie ohne ärztliche Absprache eingenommen werden.
Depression nicht auf die leichte Schulter nehmen
Wenn die Lustlosigkeit über Wochen anhält und du keine Energie für alltägliche Aufgaben hast, der Kontakt zu Freunden und Familienmitgliedern dich belastet und du tagsüber am liebsten im Bett bleibst, dann besteht der Verdacht auf Depression. Betroffene klagen über Schlafstörungen, eine anhaltende Leere im Kopf und negative Gedanken, aber auch über körperliche Leiden wie Magenschmerzen.
Depression ist eine ernstzunehmende Krankheit und sollte nicht selbst behandelt werden. Dafür sprichst du am besten mit deinem Arzt oder deiner Ärztin oder wendest dich an öffentliche Beratungsstellen. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe ist eine gute Anlaufstelle bei ersten Anzeichen. Dafür kannst du das "Info-Telefon Depression" unter der Nummer 0800 / 33 44 533 kostenlos und anonym erreichen oder dich auf der Webseite über das Krankheitsbild informieren.