Thrombose – auf diese Symptome solltest du achten
Eine Thrombose entwickelt sich meist am Bein, kann aber auch an anderen Körperstellen entstehen. Wer die Symptome nicht kennt, riskiert eine oft tödliche Lungenembolie. Diese Alarmzeichen solltest du kennen.
Venenerkrankungen treten viel häufiger auf als angenommen. Rund jeder zweite Deutsche hat mindestens einmal im Leben Beschwerden mit den Beinvenen. Krampfadern sind dabei das häufigste Problem. In den überdehnten, schlecht durchbluteten Gefäßen kann sich besonders rasch ein Blutgerinnsel (Thrombus) bilden. Der Arzt bezeichnet das als Beinvenenthrombose. Sie kann auch die Beckenvenen erreichen. Eine Thrombose kommt in den Beinen am häufigsten vor. Der Blutpfropf kann aber auch in anderen Blutgefäßen und sogar im Herzen entstehen.
Thrombose: Von absterbendem Gewebe bis hin zur Embolie
Eigentlich ist die Blutgerinnung wichtig für den Körper: Wenn wir uns etwa schneiden oder anderweitig verletzen, sorgen Gerinnungsstoffe und Blutzellen dafür, dass das Blut an der verletzten Stelle gerinnt und so eine natürliche Barriere bildet, um die Blutung zu stoppen. Doch Blut kann auch einfach so innerhalb von Blutgefäßen gerinnen. Das kann etwa in den Arterien vorkommen (arterielle Thrombose), dann kann daraus ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall resultieren oder für einen Arterienverschluss sorgen. Venenthrombosen wiederum können überall im Körper auftreten, etwa in den Hirnvenen, im Arm oder am After, in Form einer Analvenenthrombose.
Was daran so gefährlich ist: Der Thrombus, der Blutpfropf, verengt oder verstopft nicht nur das Gefäß, wodurch umliegendes Gewebe abstirbt. Teile des Thrombus oder das gesamte Blutgerinnsel können sich lösen und mit dem Blut weiter in den Körper transportiert werden und andere Gefäße verstopfen.
Thrombose in den Beinen: Das sind die Symptome
Die häufigste Form ist die Beinvenenthrombose. Die kann in oberflächlichen Venen, etwa in Krampfadern, aber auch in den tieferen Beinvenen auftreten.
Es gilt, die Anzeichen einer Thrombose richtig zu deuten:
- Das Bein fühlt sich schwer an.
- Es bestehen Spannungsgefühle im betroffenen Bein.
- Die Haut fühlt sich ungewöhnlich warm an.
- Das Bein kann anschwellen und die darunter liegenden Venen zeichnen sich ab, sogenannte "Warnvenen".
- Der Hautbereich, unter dem die verstopfte Beinvene verläuft, verfärbt sich bläulich.
- Die Beschwerden werden leichter, wenn du das Bein hochlagerst.
- Es ist ein Druckschmerz auf der Innenseite des Fußes spürbar.
- Es entsteht ein Wadenschmerz, wenn du den Fuß beugst.
Bei diesen Symptomen solltest du hellhörig werden. Denn löst sich ein Teil des Blutgerinnsels, kann es leicht bis zur Lunge gelangen und dort ein Gefäß verstopfen. Die Lungenembolie ist lebensgefährlich, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird.
So wird eine Thrombose diagnostiziert und behandelt
Auch wenn du nur eines der aufgeführten Symptome bei dir erkennst: Lass es am besten von einem Arzt abklären. Mit Abtasten und Ultraschalluntersuchung lässt sich rasch feststellen, ob eine Beinvene verschlossen ist. So lässt sich auch erkennen, ob es sich um eine oberflächliche Venenthrombose handelt (beispielsweise im Zusammenhang mit Krampfadern) oder um eine, die die tiefer liegenden Beinvenen betrifft.
Steht die Diagnose fest, werden meist Medikamente gespritzt, die das Blutgerinnsel auflösen (Thrombolyse). Die Erfolgsrate bei der Behandlung von Beinvenenthrombosen liegt sehr hoch, vor allem, wenn die Therapie zeitnah beginnt.
Als blutverdünnende Medikamente werden etwa solche mit Heparin verwendet. Sie werden meist über mehrere Monate gespritzt und verhindern, dass sich weitere Gerinnsel bilden und dass bereits entdeckte sich vergrößern. Die Durchlässigkeit der betroffenen Gefäße verbessert sich mit der Zeit meist wieder.
Jedoch hat Heparin auch Nebenwirkungen, wenn es langfristig gespritzt wird. So kann dadurch etwa das Osteoporose-Risiko steigen. Daher wird Thrombose-Patient*innen, die mit heparinhaltigen Mitteln behandelt werden, in der Regel geraten, auf die die richtige Ernährung bei Osteoporose und dabei auf eine ausreichende Versorgung mit Calcium zu achten. Zusätzlich sollte dann auf den Haushalt von Vitamin D und Vitamin K2 geachtet werden. Ersteres unterstützt die Calciumaufnahme im Darm, Letzteres lässt das Calcium dort einlagern, wo es gebraucht wird.
Thrombose entsteht nicht nur an den Beinen
Die Thrombose in den Beinvenen ist besonders häufig. Thrombosen können sich, wie erwähnt, jedoch auch in Venen an anderen Stellen des Körpers bilden:
- Perianalthrombose: Oberflächliche Venen im After schwellen durch ein Blutgerinnsel an. Die Analthrombose wird häufig mit Hämorrhoiden verwechselt.
- Pfortaderthrombose: Hier verstopft ein Thrombus die Vene, die zur Leber führt. Das Organ kann nicht mehr ausreichend arbeiten.
- Nierenvenenthrombose oder renale Venenthrombose: Die Nierenvene ist verstopft und beeinträchtigt die Nierenfunktion massiv.
- Sinusvenenthrombose: Bestimmte Venen im Gehirn sind betroffen, Kopfschmerzen und Lähmungserscheinungen sind die Anzeichen. Dabei handelt es sich um eine – allerdings sehr seltene Form – des Schlaganfalls.
Einer Thrombose vorbeugen: So schützt du dich auch vor Embolien
Thrombosen entstehen vor allem dann, wenn eine Venenschwäche oder Krampfadern vorliegen. Auch Rauchen, starkes Übergewicht und das Einnehmen der Anti-Baby-Pille gelten als Risikofaktoren für Thrombosen. Außerdem gehören Menschen, die bereits eine Thrombose erlitten haben, weiterhin zu den Risikopatient*innen. Jedoch können auch sonst gesunde Menschen eine Thrombose erleiden, wenn sie etwa lange sitzen.
Gerade auf Langstreckenflügen im Flugzeug oder aber auch langen Autofahrten ist das Thromboserisiko erhöht, wenn vom langen Sitzen Muskeln verkrampfen und sich Blut in den Beinen staut.
Abhilfe schafft vor allem Bewegung. Im Flugzeug ist es möglich, auch einmal aufzustehen, hin und her zu laufen oder gar ein paar Dehn- und Streckübungen zu machen – auch wenn das vielleicht im ersten Moment Überwindung kostet. Deine Gesundheit sollte es dir wert sein. Im Bus und auf Autofahrten gestaltet sich das Aufstehen nicht so einfach. Nutze jede Pause, die der/die Busfahrer*in macht. Hast du, etwa im Auto, selbst darauf Einfluss, lege genügend Pausen ein.
Auch das vorherige Anziehen von stützenden Strümpfen kann das Entwickeln einer Beinthrombose verhindern. Hier fragst du am besten in der Apotheke nach. Kompressionsstrümpfe anzuziehen, kann aber herausfordernd sein. Ein paar Tricks erleichtern das Ganze. Wer bereits Probleme mit Thrombosen hatte oder weiß, dass die Beinvenen geschwächt sind, sollte vor allem im Hinblick auf längeres Sitzen darauf zurückgreifen.
Als Mittel zum Einnehmen eignet sich etwa Pinienrinden-Extrakt, der laut einiger Studien Hinweise darauf gibt, durchblutungsfördernd zu wirken. Und zuletzt sei gesagt: Bleib aktiv und schütze Herz und Kreislauf!
"Polizeiruf 110"-Darsteller Pablo Grant an Thrombose gestorben
Auch der Schauspieler und Musiker Pablo Grant ist mit 26 Jahren überraschend an den Folgen einer Thrombose gestorben.
Seit 2020 verkörperte der junge Mann die Rolle des Günther Marquez in der Magdeburger Mordkommission an der Seite von Kommissarin Doreen Brasch, gespielt von Claudia Michelsen. Hier widmete sich Grant überwiegend den Recherchearbeiten im Büro. Erst kürzlich, im Herbst, war er für die Dreharbeiten einer neuen Folge des "Polizeirufs 110" aus Mitteldeutschland vor der Kamera, die noch dieses Jahr erscheinen soll.
Am 6. Februar 2024 verstarb der in Berlin geborene Schauspieler und Musiker an einer Thrombose.
Neben seiner Tätigkeit als Günther Marquez war Pablo Grant ebenfalls in der ARD-Serie "In aller Freundschaft" und in Detlev Bucks Film "Bibi & Tina: Mädchen gegen Jungs" zu sehen.