PMS-Symptome: Warum fühle ich mich vor den Tagen so traurig?
Traurig, schlaflos und aufgebläht – wenn du diese Symptome vor der Periode kennst, leidest du vermutlich unter PMS. Warum das so ist und welche Anzeichen noch mit PMS in Zusammenhang stehen, erfährst du hier.
Plötzlich ist alles grau, der Kopf schmerzt und die Waage zeigt 2 Kilo mehr an – wenn du diese Anzeichen jeden Monat erlebst, steckt vermutlich das Prämenstruelle Syndrom, kurz PMS, dahinter.
Es setzt kurz nach der Zyklusmitte ein, etwa vier bis 14 Tage vor Beginn der Regel. Manchmal geht diese Phase nur einen Tag, manchmal bleibt sie bis zum Einsetzen der Blutung. Symptome und Beschwerden treten also in den Tagen kurz vor der Periode auf. Mehr über die Ursachen für PMS und die vielfältigen Symptome erfährst du hier:
PMS-Symptome: Sinkendes Östrogen und Serotonin
Die Ursache von PMS sind – so wird es zumindest vermutet – Hormonumstellungen: Nach dem Eisprung sinkt der Östrogenspiegel. Gleichzeitig steigt der Spiegel des Gelbkörperhormons Progesteron, auf dessen Abbauprodukte manche Frauen empfindlicher reagieren. Diese Schwankung beeinflusst vermutlich auch die Produktion von Botenstoffen, etwa der des "Glückshormons" Serotonin. Und auch Umweltfaktoren sowie familiäre Veranlagung können mit einfließen.
Doch psychische Veränderungen sind nicht die einzigen Symptome von PMS. Frauenärzte fassen unter diesem Begriff über 150 Beschwerden zusammen, sowohl psychischer als auch physischer Natur. Die wichtigsten weiteren Anzeichen sind:
- Schlechte Stimmung
- Aggressivität
- Depression
- Körpergewicht steigt, obwohl nicht mehr als sonst gegessen wird. Ursache sind Wassereinlagerungen im Gewebe, die mit Einsetzen der Menstruation wieder verschwinden.
- Die Brüste schmerzen und spannen.
- Die Brustwarzen sind sehr berührungsempfindlich und tun schnell weh.
- Kopfschmerzen
- Migräne
- Rückenschmerzen
- unreines Hautbild
- Bauchschmerzen
- Blähungen
- Übelkeit
- Völlegefühl
- Heißhunger oder Appetitverlust
- Hitzewallungen
- Angstgefühle
- Schlafstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Reizbarkeit
75 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter haben regelmäßig mit diesen Problemen zu kämpfen. Manche treffen nur ein oder zwei dieser Symptome. Bei sechs Prozent der Frauen treten jedoch mehrere dieser Beschwerden auf – und so massiv, dass sie oft arbeitsunfähig sind. Diese schwere Form von PMS wird als prämenstruelle Dysphorie (PMDD) bezeichnet.
PMS oder schwanger?
Gerade, wenn Übelkeit, Stimmungsschwankungen, Ziehen in den Brüsten und Heißhungerattacken deutlich ausgeprägt sind, stellen sich viele Frauen die Frage, ob sie nicht vielleicht doch schwanger sind und die vermeintlichen PMS-Symptome in Wirklichkeit Frühzeichen dafür sind, dass sie ein Baby erwarten.
Ein Schwangerschaftstest ist so kurz nach der potenziellen Befruchtung meist nicht aussagekräftig. Der Urin-Frühtest kann etwa drei bis vier Tage vor vermutlichem Beginn der Menstruation Auskunft geben. Ganz sicher gehst du, wenn du den Termin der nächsten Regel abwartest: Falls die Blutung eintritt, handelt es sich um PMS und keine Schwangerschaft.
Das hilft gegen die belastenden PMS-Symptome
Sport und Entspannungstechniken gelten als sanfte Hilfen gegen die Qual beim Prämenstruellen Syndrom. Auch pflanzliche Präparate eignen sich zur Behandlung, etwa Mönchspfeffer (Agnus castus) oder Johanniskraut. Auch kalziumreiche Ernährung und Vitamin B6 als eines der sieben wichtigsten Vitamine für Frauen können helfen.
Wer unter PMDD leidet, kann nach Absprache mit den behandelnden Ärzten auch Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI) oder Aldosteronantagonisten – wenn zu Ödemen geneigt wird – einnehmen. Laut Forschern kann aber auch eine gewisse Kombination aus Fettsäuren einige der PMS-Symptome lindern.
Ein Allheilmittel gegen die PMS-Symptome gibt es allerdings leider nicht. Viele Frauen probieren auch Akupunktur oder Entspannungsübungen aus. Andere versuchen, weniger Alkohol und Kaffee zu trinken. Manche Frauen, die die Antibabypille nehmen, berichten, dass die Beschwerden im Gegensatz zu vorher nachlassen. Andere wiederum sind plötzlich nach Absetzen der Pille beschwerdefrei. Jede Frau reagiert also individuell – und muss daher am besten selbst herausfinden, was ihr guttut und was gar nicht hilft.
Mit Einsetzen der Periode sind die PMS-Beschwerden dann meist weg – werden dann aber möglicherweise durch Regelbeschwerden abgelöst. Einer Studie zufolge soll Masturbation bei Regelschmerzen helfen.
Gefahr der Verwechselung mit Endometriose
Der Gynäkologe bzw. die Gynäkologin sollte jedoch in jedem Fall befragt werden, um andere Ursachen für die unterschiedlichen Probleme auszuschließen. Manchmal kann nämlich auch Endometriose Ursache der Bauchschmerzen und anderer "PMS-Symptome" sein.
Sind die Beschwerden durch PMS sehr stark, kann der Arzt Hormonpräparate verschreiben, die den Eisprung verhindern. Damit fallen die Hormonschwankungen und auch die Probleme vor den Tagen oft weg.