Nesselsucht: Behandlungstipps und Hausmittel gegen Urtikaria
Dicke Quaddeln, quälender Juckreiz und Schwellungen sind die Symptome einer Nesselsucht. Lies hier, welche Hausmittel dagegen helfen können.
Plötzlich bildet sich ein Ausschlag, der unerträglich juckt und sich anfühlt, als hättest du eine Brennnessel berührt: Deshalb wird diese Hautkrankheit Nesselsucht oder medizinisch Urtikaria genannt (von lat. "urtica" = Nessel).
Wenn du Glück hast, handelt es sich nur um wenige, kleine Quaddeln, die nach ein paar Stunden wieder verschwunden sind (akute Nesselsucht). Die Quaddeln sind meist in oberen Hautschichten verankert und können starken Juckreiz hervorrufen. Manchmal wird die Nesselsucht jedoch chronisch, wenn sie länger als sechs Wochen auftritt, oder sie breitet sich mit Schwellungen (Angioödemen), die auch tiefer liegen können, aus. Dann ist eine Behandlung nötig; ansteckend ist Nesselsucht aber nicht, auch wenn sie leider im ersten Moment oft abschreckend wirkt. Hausmittel können gegen Nesselsucht helfen. Wird das Problem aber schlimmer, solltest du einen Arzt oder eine Ärztin die Behandlung übernehmen lassen.
Nesselsucht: Vor Hausmitteln besser auf Antihistaminika zurückgreifen
Meist empfiehlt der Hautarzt Antihistaminika in Form von Tabletten gegen die unangenehmen Symptome. Es handelt sich dabei um Medikamente, die gegen Allergien wirken, indem sie den körpereigenen Botenstoff Histamin bremsen. Dieser wird bei Nesselsucht ausgeschüttet, weil die körpereigenen Mastzellen auf etwas reagieren.
Allerdings wird auch mit den verschiedensten Allergietests die Ursache der Nesselsucht oft nicht gefunden. Oder es handelt sich um Auslöser, die du nicht gänzlich vermeiden kannst. Das ist beispielsweise der Fall bei der sogenannten Kälteurtikaria, wenn deine Haut auf Kälte und kaltes Wasser mit Quaddelbildung reagiert. Deshalb gilt die Urtikaria als sogenannte Pseudoallergie. Auch UV-Strahlung, Druckreize oder andere mechanische Reize können sie auslösen
Salbe, Creme oder Gel gegen Nesselsucht
Zusätzlich lassen sich Juckreiz und Quaddeln äußerlich behandeln. Dazu stehen verschiedene rezeptfreie Salben und Lotionen aus der Apotheke zur Verfügung. Diese Mittel enthalten ebenfalls Antihistaminika. Gegen den starken Juckreiz bewährt, haben sich zudem Salben mit einem lokal wirkenden Betäubungsmittel.
Bei wiederkehrender Nesselsucht kann der Arzt auch kortisonhaltige Mittel verschreiben. Glukokortikoide werden dann verschrieben, wenn sich eine Urtikaria akut verschlechtert.
Fünf Hausmittel gegen Nesselsucht
Viele Betroffene haben jedoch auch mit Hausmitteln gute Erfahrungen gemacht, zumindest in schwachen Fällen, wenn lediglich Quaddeln auftreten. Infrage kommen etwa:
- Essigwickel: Mische einen Teil Essig mit zehn Teilen kaltem Wasser, befeuchte ein sauberes Leinentuch damit und lege es auf deinen Hautausschlag.
- Zinksalbe: Zink unterstützt die Heilung und beruhigt die Haut. Zinksalbe ist empfehlenswert, wenn Nesselsucht bei Kindern auftritt.
- Hamamelissalbe: Die Wirkstoffe der Zaubernuss (Hamamelis) wirken ebenso gegen Juckreiz und Entzündung.
- Baden mit Backpulver-Zusatz: Das Natron im Backpulver stillt den Juckreiz.
- Kältepacks beruhigen und betäuben die Haut, der Juckreiz lässt nach. Vorsicht: Dieses Hausmittel aber bitte nicht bei Kälteurtikaria anwenden!
Nesselsucht – diese Ursachen stecken dahinter
Nesselsucht ist eine der häufigsten Hautkrankheiten. Rund jeder vierte Deutsche hat mindestens einmal im Leben mit Urtikaria zu tun. In der Regel ist die Erkrankung ungefährlich, wenn auch sehr quälend und belastend für den Betroffenen. In Fällen, in denen Angioödeme auftreten, können aber auch Schleimhäute anschwellen. Wenn dies etwa im Rachen passiert, ist der Notarzt schnellstmöglich zu informieren!
Meist ist es schwer, den Auslöser der Entzündungsreaktion des Körpers zu identifizieren. So kann es sich etwa um die geringfügig veränderte Rezeptur des Waschmittels handeln, zum Beispiel einen zusätzlichen Duftstoff, bei dem dann eine Art Waschmittel-Allergie auftreten kann. Häufige Ursachen für Nesselsucht sind bestimmte Lebensmittel und Medikamente, etwa manche Antibiotika. Auch chronische Infektionen, etwa eine Mandelentzündung, können Nesselsucht auslösen.