Muskelfaserriss: Parodontitis kann Risiko erhöhen
Einen Muskelfaserriss verbinden die meisten zuerst mit Sport. Bei abrupten Bewegungen wie Stoppen und Sprinten kommt er tatsächlich am häufigsten vor, aber auch im Alltag ist eine Verletzung möglich. Zudem können Entzündungen im Körper, etwa Parodontitis, einen Muskelfaserriss begünstigen.
Ein knackendes Geräusch und stechender Schmerz – das hört sich nach Muskelfaserriss an. Wer regelmäßig Sportarten wie Tennis oder Fußball ausübt, hat früher oder später wahrscheinlich einmal damit zu tun. Die Folge ist meist eine wochenlange Trainingspause.
Ein abrupter Stopp oder schnelles Sprinten können eine Muskelfaserriss auslösen. Das kann jedoch nicht nur beim Sport passieren, sondern auch in Alltagssituationen, etwa beim Putzen oder einfach beim Stolpern. Daneben gibt es Faktoren, die das Risiko für einen Muskelfaserriss erhöhen. Dazu gehören Entzündungen im Körper wie etwa eine Parodontitis.
Muskelfaserriss: Diese Symptome können auftreten
Die Anzeichen sind meist eindeutig: plötzlich einsetzender und stechender Schmerz, der die Bewegung des betroffenen Muskels fast unerträglich macht – etwa in Wade, Oberschenkel oder Oberarm. Das sind die Bereiche, in denen ein Muskelfaserriss besonders häufig auftritt. Der Schmerz kann sich anfühlen wie Messerstiche oder Nadelstiche, manche berichten sogar von einem Gefühl wie Peitschenhiebe. Unwillkürlich wird eine Schonhaltung eingenommen, um die Stelle nicht weiter zu belasten. Zusätzlich ist die betroffene Muskelpartie verhärtet, der Muskeltonus ist erhöht, ein Spannungsgefühl tritt auf. Im Muskel lässt sich eine Delle ertasten, die Stelle schmerzt bei Druck.
Außerdem kann ein Bluterguss entstehen, wenn beim Riss die feinen Gefäße zwischen Venen und Arterien, die Kapillaren, verletzt werden. Sichtbar ist dieser jedoch meist nicht, weil der Muskel in der Regel zu tief unter der Haut liegt.
Behandlung nach der PECH-Regel
Erste Hilfe bei einem Muskelfaserriss fassen Orthopäden mit der sogenannten PECH-Regel zusammen. Die Abkürzung steht für:
- Pause, also betroffenen Muskel entlasten und absolut schonen
- Eis, mit Kälte behandeln, also Eiswürfeln, Kältekissen oder Kältespray (Eis und Kühlpads immer mit Tuch unterlegen, sonst kann es zu Erfrierungen kommen!)
- Compression (Druckverband)
- Hochlagern des betroffenen Beins/Arms
Nach dieser ersten Hilfe sollte eine Ärztin oder ein Arzt die Verletzung untersuchen. Sie oder er tastet nach Schwellungen ab, stellt fest, um welche Form es sich handelt, und wird die entsprechende Therapie einleiten. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall und MRT können eine endgültige Diagnose stellen.
Beim Muskelfaserriss sind entzündungs- und schmerzhemmende Medikamente sinnvoll, etwa Tabletten sowie schmerzlindernde und entzündungshemmende Gele. Auch Cremes mit Arnika können helfen, ein Zinkverband hat sich ebenfalls bewährt. Zusätzlich helfen Physiotherapie sowie Massagen.
Muskelfaserriss dauert mindestens drei Wochen
Manchmal heilt ein Muskelfaserriss spontan nach wenigen Tagen. Das ist aber eher die Ausnahme. Normalerweise dauert es mindestens drei Wochen, bis der Körper den Schaden wieder repariert hat und der Riss vernarbt ist. Manchmal muss man sich auch viele Monate gedulden, bis der Muskel wieder voll belastbar ist. Allerdings bleibt an dieser Stelle in Zukunft ein Risiko für weitere Muskelverletzungen.
Der Unterschied zum Muskelriss
Hin und wieder stolpert man auch über den Begriff "Muskelriss", der sich aber vom Muskelfaserriss in der Anzahl der gerissenen Muskelfasern unterscheidet. Bei einem Muskelriss sind alle Fasern beschädigt. Den Muskelfaserriss hingegen kann man in zwei Schweregrade aufteilen:
- Grad 1: Wenn weniger als 5 Prozent der Muskelfasern gerissen sind, wird von einer leichten Muskelzerrung gesprochen
- Grad 2: Der "klassische" Muskelfaserriss beschreibt einen Riss einzelner oder zusammenhängender Muskelfasern über diesen 5 Prozent sowie unter 100 Prozent.
Da Muskelriss und Muskelfaserriss ähnliche Symptome zeigen, sollte eine Ärztin oder ein Arzt die Diagnose stellen und anschließend die Behandlung übernehmen. Ist der Muskel zu mehr als der Hälfte oder gar komplett gerissen, kann eine Operation notwendig sein.
Wie kann ich mich vor einem Muskelfaserriss schützen?
Wer regelmäßig Sport macht, stärkt einerseits seine Muskeln. Je nach Sportart aber gilt: Sind abrupte Bewegungen, etwa schnelle Beschleunigungen oder Abbremsmanöver, zu erwarten, sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Wärmen Sie sich vor dem Sport gut auf: locker laufen, Muskeln und Gelenke eventuell vorher gut dehnen, so dass sie in Schwung kommen und nicht kalt belastet werden. Dabei aber aufpassen: Es kommt auf die Sportart und den Fitnessgrad an, ob Sie vor oder nach dem Sport dehnen sollten.
- Übertreiben Sie es nicht und versuchen Sie, Ihre körperliche Fitness vernünftig einzuschätzen. Wer sich übernimmt und zu viel Ehrgeiz zeigt, riskiert schnellere Muskelfaserrisse.
- Hören Sie auf Ihren Körper: Schmerzen die Muskeln schon und wirken übermüdet? Dann vermeiden Sie zu hohe Belastung!
- Auch Entzündungen im Körper wie Parodontitis erhöhen das Risiko. Daher ist gute Zahnpflege das A und O. Zudem hilft die richtige Ernährung, Entzündungen im Körper zu reduzieren.
- Auch falsch gewählte oder abgelaufene Schuhe, aber auch unebener Boden können zu einem Muskelfaserriss beitragen.
Versorgen Sie Ihre Muskeln und Knochen außerdem mit wichtigen Nährstoffen. Vor allem das Powermineral Magnesium ist wichtig für die Muskulatur und hat viele weitere Funktionen im Körper. Weiterhin kann Faszientrainig helfen, die Muskeln geschmeidig zu halten.
Auch Muskelkater sollten Sie ernst nehmen – und nicht gleich trotz Schmerzen weitertrainieren. Diese 5 Tipps helfen gegen den Muskelkater! Mehr zu den Themen Sport und Fitness können Sie auf unserer Themenseite nachlesen. Denken Sie dran: Bewegung ist gut für Körper und Geist, ein Zuviel kann aber auch schaden. Hören Sie auf Ihren Körper!