Angina: 7 Hausmittel, die bei einer schmerzhaften Mandelentzündung helfen
Aufgrund einer Angina leiden Sie unter Schluckbeschwerden und Halsschmerzen? Diese sieben Hausmittel aus Ihrer Küche lindern die Symptome.
Mandelentzündung (medizinisch: Tonsillitis oder Angina tonsillaris) ist in den meisten Fällen ansteckend. Viren und Bakterien, die Auslöser der Mandelentzündung, werden über Tröpfcheninfektion übertragen – etwa beim Reden, Husten oder Niesen. Innerhalb weniger Stunden können dann die Symptome der Mandelentzündung auftreten: starke Halsschmerzen, das Schlucken tut richtig weh.
Verläuft die Entzündung schwerer, etwa wenn Eiter dazukommt, sind Antibiotika meist unvermeidlich, sollte die Entzündung durch Bakterien hervorgerufen oder von ihnen begleitet sein. Dennoch muss – und sollte – diese den Körper doch ziemlich belastende Medikamentenkeule nicht immer gleich gegeben werden, sonst können Resistenzen entstehen. In leichten Fällen der Erkrankung, bei rein viralen Infekten sowie unterstützend zum Lindern der Symptome helfen auch ein paar Hausmittel gegen Mandelentzündung.
Diese Hausmittel helfen bei Angina wirklich
Erste Hilfe bei Mandelentzündung: Wärme von innen und außen zum Beispiel (nicht zu) heißen Tee in kleinen Schlucken trinken und den Hals mit einem Schal wärmen. Denn Wärme unterstützt das lokale Immunsystem im Hals, regt so die Selbstheilung des Körpers an.
Kälte kann allerdings auch helfen, die Schmerzen zu lindern und die geschwollenen Mandeln ein wenig zu beruhigen. Die schwellen bei einer Mandelentzündung nämlich schnell stark an und rufen dadurch die typischen Schluckbeschwerden hervor. Hilfreich kann daher auch das Lutschen eines Eiswürfels sein. Wer lieber Geschmack dabei haben will, wählt besser ein Wassereis oder ein Sorbet – aber ohne Milch, denn die verschleimt den Rachen.
Daneben gibt es aber noch ein paar einfache Hausmittel, die hilfreich sein können. Das Praktische daran: Die meisten der sieben bewährten Zutaten gegen Mandelentzündung finden sich vermutlich auch in Ihrer Küche:
- Salz: Geben Sie eine gute Prise Meersalz (besser noch Mineralsalz aus der Apotheke) in ein Glas warmes Wasser. Spülen Sie mit diesem Salzwasser Mund und Rachen, gurgeln Sie. Das Salz unterstützt die Schleimhäute in ihrer Funktion, hält sie feucht und wirkt leicht desinfizierend.
- Salbei: Bereiten Sie Salbeitee nach Anweisung zu, lassen Sie ihn etwas abkühlen und gurgeln Sie damit. Salbei desinfiziert und wirkt gegen Entzündungen.
- Honig: Lauwarmes Honigwasser zum Gurgeln oder ein paar Schlucke Salbeitee, mit Honig gesüßt, beruhigen die Schleimhäute im Rachen. Inhaltsstoffe des Honigs können Entzündungen sanft bremsen und die Heilung fördern. Extratipp: Versuchen Sie es einmal mit Manuka-Honig. Der spezielle Honig aus Neuseeland beinhaltet entzündungshemmende Stoffe. Einfach einen Löffel voll Manuka-Honig langsam im Mund zergehen lassen.
- Apfelessig mit Honig: Ein weiteres Hausmittel zum Gurgeln ist lauwarmes Wasser mit einem Spritzer Apfelessig sowie einem Löffel Honig. Apfelessig soll leicht desinfizierend und abschwellend wirken.
- Zwiebeln: Bereiten Sie aus einer klein geschnittenen Zwiebel und einem Viertelliter Wasser einen Zwiebeltee zu. Lassen Sie den Tee etwas abkühlen und trinken Sie ihn mehrmals täglich. Vor allem rote Zwiebeln enthalten Schwefelverbindungen (Sulfide – übrigens auch fürs Tränen der Augen beim Schneiden verantwortlich) und Antioxidantien wie Quercetin mit antibakterieller Wirkung.
- Quark: Streichen Sie 100 Gramm körperwarmen Quark auf ein dünnes Baumwolltuch, wickeln Sie es um den Hals und geben Sie einen leichten Schal darüber. Der Halswickel sollte rund 15 Minuten angewendet werden. Quark wirkt gegen Entzündungen und Schwellungen.
- Kartoffeln: Kochen Sie etwa sechs ungeschälte, mehlige Kartoffeln weich. Zerdrücken Sie die Kartoffeln auf einem Tuch und schlagen Sie die Kartoffeln darin ein. Prüfen Sie, dass dieser Wickel nicht zu warm ist. Legen Sie ihn um den Hals und lassen Sie ihn rund eine halbe Stunde einwirken.
Ansonsten helfen auch die klassischen Hausmittel gegen Halsschmerzen wie beispielsweise Hühnersuppe.
Eitrige Angina: Hausmittel als Unterstützung zur Medikation
Diese Hausmittel eignen sich auch zur Unterstützung einer medikamentösen Behandlung der Mandelentzündung. In bestimmten Fällen sind nämlich Medikamente unumgänglich, weil die Angina sehr heftig verläuft oder eine eitrige Mandelentzündung entsteht – erkennbar an gelb-weißlichen Belägen auf den Gaumenmandeln. Ist Eiter im Spiel, bedeutet das, dass Bakterien die Überhand genommen haben.
Halsschmerzen extrem: Antibiotika bei Angina– ja oder nein?
Ursache der Mandelentzündung ist eine Infektion der Gaumenmandeln mit Viren oder Bakterien. Häufig kommt hohes Fieber zu den starken Halsschmerzen dazu – und spätestens dann sollten Sie den Arzt zurate ziehen. Nach eingehender Untersuchung und dabei vor allem Inspektion des Rachens (inklusive Abstrich) verschreibt er in bestimmten Fällen ein Antibiotikum. Nämlich dann, wenn die Entzündung bakteriell bedingt ist (etwa durch Streptokokken) oder sich zu den Viren Bakterien gesellt haben (bakterielle Superinfektion), denn gegen Viren sind Antibiotika unwirksam. Daher helfen sie auch nicht bei einer Rachenentzündung, die meist viral hervorgerufen wird. Bleiben Sie also wachsam, wenn die Gabe von Antibiotika ins Spiel kommt. Wichtig ist dabei auch die richtige Einnahme der Antibiotika, denn auch falsche Dosierung oder zu frühes Abbrechen der Therapie können Resistenzen fördern.
Fieber und Schmerzen: Wann eine Mandelentzündung den Arztbesuch erfordert
Unbehandelt kann vor allem die eitrige Mandelentzündung Komplikationen nach sich ziehen, etwa Entzündungen des Herzmuskels oder der Gelenke. Auch das Risiko einer chronischen Mandelentzündung besteht. Dann tritt die Angina immer wieder auf, das Risiko für Folgeerkrankungen steigt. Hier kann dann auch überlegt werden, ob es nicht sinnvoller ist, die Mandeln operativ entfernen zu lassen.
Eine Mandelentzündung kann übrigens auch einseitig auftreten. Bei einseitigen Halsschmerzen können aber auch andere Erkrankungen dahinter stecken, die dringend vom Arzt abgeklärt werden sollten. Auch eine Seitenstrangangina kann dahinter stecken. Die tritt aber eher bei Menschen auf, die sich die Mandeln haben entfernen lassen. Daher sollte der Eingriff nur erfolgen, wenn wirklich regelmäßig Probleme auftreten.