Kehlkopfentzündung: 8 Hausmittel helfen bei diesen Symptomen
Aus einer nicht richtig auskurierten Erkältung kann sich eine Kehlkopfentzündung entwickeln. Welche Symptome typisch sind und was Sie dann tun sollten.
Wer heiser ist, tippt meist erstmal darauf, zu laut gerufen oder gesungen oder sonstwie die Stimmbänder überanstrengt zu haben. Doch auch eine Infektion des Rachenraums kann dafür verantwortlich sein. Und die hat viele mögliche Ursachen: Erkältungen, bakterielle Entzündungen, aber auch das Coronavirus seien als Beispiele genannt. Dabei kann es vorkommen, dass sich durch Viren oder Bakterien auch die Kehlkopfschleimhaut entzündet. Eine Kehlkopfentzündung, medizinisch Laryngitis, ist belastend, kann aber glücklicherweise mit ein paar Hausmitteln abgemildert werden.
Kehlkopfentzündung: Diese Symptome sind typisch
Eine Kehlkopfentzündung tritt in den meisten Fällen akut auf, etwa bei einer Virusinfektion. Die Symptome einer akuten Kehlkopfentzündung:
- Heiserkeit von leichtem Krächzen (Dysphonie) bis zu totalem Verlust der Stimme (Aphonie)
- Husten
- Halsschmerzen, vor allem Sprechen kann weh tun
- Kribbeln im Hals
- manchmal Fieber
- manchmal geschwollener Hals, in seltenen Fällen Atemnot
Wichtig: Bei Atemnot immer sofort den Notarzt alarmieren!
Eine chronische Laryngitis dagegen kann durch Rauchen oder eine andere dauerhafte Schadstoffbelastung über die Atemluft, durch eine dauerhafte falsche Stimmbelastung und sogar einen regelmäßigen Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre und den Rachen (Reflux, Sodbrennen – Laryngitis posterior) ausgelöst werden. Symptome sind hier aber auch Heiserkeit und Husten sowie Halsschmerzen. Ebenfalls räuspern sich Betroffene häufiger und haben oft eine tiefere Stimme als normal.
So ansteckend ist Kehlkopfentzündung
Vorsicht, akute Kehlkopfentzündung ist genau wie ein grippaler Infekt ansteckend! Beide Krankheiten werden meist von Viren ausgelöst, etwa Adenoviren oder Rhinoviren. Aber auch Grippeviren (Influenzaviren) oder Coronaviren können den Kehlkopf entzünden. Oft geht eine Kehlkopfentzündung daher Hand in Hand mit einer Erkältung, Grippe und Co.
Die Viren verbreiten sich über Tröpfcheninfektion, werden also mit dem Husten und Sprechen weitergegeben und bei falscher Hygiene auch über Hände und Gegenstände. Abstand zu halten ist deshalb wichtig, wenn Sie Kontakt mit jemanden haben, der eine Kehlkopfentzündung hat. Auch ein Mund-Nasen-Schutz kann insbesondere dann helfen, wenn der Erkrankte ihn trägt.
Eine chronische Kehlkopfentzündung dagegen ist nicht ansteckend.
Akute Kehlkopfentzündung – was tun zur Behandlung?
"Bei Verdacht auf eine akute Kehlkopfentzündung sollten Betroffene vor allem ihre Stimme schonen, also möglichst wenig sprechen, auch nicht flüstern, denn auch dies belastet die Stimmbänder", empfiehlt Professor Dr. Leif Erik Walther vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. Wenn Sie sich neben dieser "Stimmruhe" zusätzlich ein paar Tage Auszeit vom Alltag gönnen, heilt die akute Kehlkopfentzündung meist nach spätestens einer Woche von selbst ab.
Manchmal kann es vorkommen, dass sich auch noch Bakterien ansiedeln. Dann die Einnahme eines Antibiotikums sinnvoll sein. Hier sollten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sprechen, die dann einen Abstrich der Rachenschleimhaut vornehmen und auf Bakterienbefall testen können. Erst dann ist ein Antibiotikum hilfreich, da es gegen Viren nichts ausrichten kann.
Exkurs: Besondere bakterielle Formen
Es gibt auch seltenere Formen bakteriell ausgelöster Kehlkopfentzündungen, die vor allem bei Kindern vorkommen. Die Epiglottitis, eine Entzündung des Kehldeckels, entwickelt sich schnell mit starkem Fieber und stark anschwellendem Hals. Betroffenen reden "kloßig", manchmal fließt durch die starken Schluckbeschwerden, wie sie auch bei Mandelentzündungen auftreten können, Speichel aus dem Mund. Die Erkrankung muss schnellstmöglich mit Antibiotika behandelt werden, da in schweren Verläufen Erstickung droht.
Der Pseudokrupp, die akute sublottische Laryngitis, im Volksmund auch "Krupp-Husten" genannt, zeigt sich vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern mit krampfartigem, bellendem Husten und Atemnot. Hier ist ebenfalls Erstickungsgefahr gegeben, und auch weil meist sehr kleine Kinder betroffen sind, sollte hier immer ärztliche Hilfe eingeholt werden.
8 Hausmittel gegen Kehlkopfentzündung
Unterstützen können Sie den Heilungsprozess mit einigen Hausmitteln. Sie sollen dabei helfen, die Schleimhäute zu befeuchten und feucht zu halten. Dann kann die lokale Abwehr die Krankheitserreger besser bekämpfen. Folgende Hausmittel sind in diesem Zusammenhang sinnvoll:
- So wenig wie möglich bis gar nicht reden!
- Trinken Sie viel, am besten warme bis heiße Getränke wie Kräutertee. Thymian, Kamille oder Salbei wirken beruhigend und antibakteriell.
- Heilkräuter: Bestimmte Heilkräuter eignen sich dabei besonders gut, etwa Salbei, Süßholz, Spitzwegerich.
- Zitrone: Trinken Sie heißes Zitronenwasser.
- Honig: Süßen Sie die Getränke mit Honig oder lassen Sie dreimal täglich einen Teelöffel Honig im Mund zergehen. Honig wirkt leicht antibakteriell und antiviral. Vor allem eignet sich der entzündungshemmende Manukahonig.
- Apfelessig: Geben Sie einen Schuss Apfelessig in warmes Wasser und trinken Sie morgens und abends ein Glas.
- Salz: Gurgeln Sie mit einer lauwarmen Salzlösung. Benutzen Sie dazu spezielles Heilsalz zum Gurgeln und Inhalieren aus der Apotheke oder streuen Sie eine gute Prise Speisesalz in ein Glas lauwarmes Wasser.
- Inhalieren: Geben Sie medizinisches Salz in heißes Wasser und inhalieren Sie mehrmals täglich diesen Dampf. Auch Salbeitee eignet sich gut zum Inhalieren.
Bei Kehlkopfentzündung ist es außerdem sinnvoll, den Hals mit einem Schal oder Tuch auch von außen warmzuhalten. Auf Rauchen und Alkohol sollten Sie verzichten, beides reizt den Kehlkopf und kann sogar zu einer chronischen Entzündung in diesem Bereich führen. Ständige Heiserkeit, Husten und das Gefühl, der Kehlkopf sei angeschwollen (Globusgefühl), quälen dann über Monate hinweg.
Wichtig: Sollten Sie länger als drei Wochen mit Heiserkeit zu kämpfen haben, sollten Sie immer ärztlichen Rat einholen. Hier können auch andere, schlimmere Erkrankungen dahinterstecken. Und auch bei Erkältung, wenn Sie das Turbomittel einmal ausprobiert haben, sollten Sie mit gewissen Symptomen zum Arzt oder zu Ihrer Ärztin gehen. Seien Sie zudem derzeit vorsichtig und fragen Sie bei Beschwerden erst telefonisch in der Arztpraxis nach. Ob eine Erkältung, eine Grippe oder das Coronavirus hinter den Symptomen stecken, ist oft gar nicht so einfach herauszufinden.
Behandlungen chronischer Kehlkopfentzündungen beruhen immer auf der Ursache: Liegt beispielsweise eine Laryngitis posterior vor, also die refluxbedingte Kehlkopfentzündung, muss eine Therapie gegen die Refluxkrankheit angewendet werden.
Auch einseitige Halsschmerzen können mit Heiserkeit einhergehen, das kann aber auch auf andere Erkrankungen hindeuten, etwa auf eine Seitenstrangangina mit Halsschmerzen bis zum Ohr.