Welche Hausmittel helfen bei Hautpilz?
Starker Juckreiz und Veränderungen der Haut sind typische Symptome von Hautpilz, der sich am ganzen Körper ausbreiten kann, aber bevorzugt an den Füßen aufritt. Vor allem in der Freibad-Saison ist daher Vorsicht geboten, denn der Erreger ist ansteckend. Es gibt einige Mittel, die den Pilz abtöten und eine Ausbreitung verhindern. Doch wie wirksam sind Hausmittel bei Hautpilz?
Zehenzwischenräume, Genitalien und Nägel sind die bevorzugten Stellen von Hautpilz, auch wenn Dermamykose oder Tinea, wie er medizinisch genannt wird, am ganzen Körper auftreten kann. Grundsätzlich mag es der Hautpilz feucht und warm. Ist er da, sollte schnell gehandelt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Verschiedene Wirkstoffe und Hausmittel sollen bei Hautpilz helfen. Wir erklären, was effektiv wirkt.
Hausmittel gegen Hautpilz
Mindestens jede*r Dritte in Deutschland kennt Hautpilz. Welche Symptome auftreten, was bei der Behandlung zu beachten ist und wie wirksam Hausmittel gegen Hautpilz sind, erfahren Sie hier!
Symptome von Hautpilz – nicht nur weiße Flecken
Die wichtigsten Anzeichen von Hautpilz sind meist starker Juckreiz und Hautveränderungen, wie etwa
- streng begrenzte weiße Flecken mit rotem Rand (oft bei Kopfpilz)
- rote Flecken
- schuppige, rote Stellen
- grauweiße verquollene Haut mit Einrissen (Fußpilz)
- Beim Scheidenpilz kommt als Symptom noch weißer, bröckeliger Ausfluss dazu.
Achtung – auch wenn Hautpilz noch so juckt: Bitte kratzen Sie nicht, sonst kommt es zu Mikroverletzungen der Haut, Bakterien können eindringen. Zusätzlich zur Pilzerkrankung bildet sich dadurch eine bakterielle Infektion.
Schnelle Behandlung bei Hautpilz ist wichtig
Hautpilz kann sich rasch ausbreiten, deshalb sollten Sie nicht zu lange mit einer Behandlung warten. Es gibt eine Reihe von frei verkäuflichen, gut wirksamen Salben, Sprays und Lotionen, die rasch den Juckreiz stillen, den Hautpilz abtöten oder an der Vermehrung hindern (Antimykotika). Die am häufigsten verwendeten Wirkstoffe sind:
- Clotrimazol
- Miconazol
- Nystatin
Allerdings sollten Sie nicht einfach ohne Vorwissen über den Pilz in die Apotheke laufen, auch wenn viele Antimykotika frei verkäuflich sind. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen nach kurzer Untersuchung genauer sagen, um welche Art Pilz es sich handelt und entsprechend ein dafür gut wirkendes Mittel empfehlen. Hier fließen auch eventuelle Vorerkrankungen, das Alter sowie eine etwaige Schwangerschaft mit ein.
Hautpilz ausreichend lange behandeln
Achten Sie dabei darauf, die Behandlung mit den Anti-Hautpilz-Mitteln nicht frühzeitig abzubrechen, sondern halten Sie sich unbedingt an die Anweisungen auf dem Beipackzettel. Juckreiz und Rötung können zwar unter der Einwirkung des Medikaments oft schon nach zwei Tagen verschwunden sein. Doch häufig bleiben winzige Teile des Erregers in der Haut zurück. Sie können wieder aktiv werden, wenn die Behandlung nicht ausreichend lange durchgeführt wird. Meist sollte deshalb das Antipilzmittel noch bis zu zwei Wochen nach Abklingen der Beschwerden angewendet werden.
Verschwindet der Hautpilz nach dieser Behandlung nicht vollständig oder kommt immer wieder, sollten Sie zur Hautärztin bzw. zum Hautarzt gehen. Mit einem Schnelltest können Fachleute feststellen, ob es sich um einen – und wenn ja, um welchen Pilz es sich handelt. Bei starkem Pilzbefall können sie Medikamente zum Einnehmen verschreiben, die besonders stark wirken.
Hausmittel, die gegen Hautpilz helfen sollen
Viele versuchen jedoch, den Hautpilz mit natürlichen Mitteln zu behandeln und keine "Chemie" anzuwenden. Beliebt unter den Heilkräutern für die Frauengesundheit ist Zinnkraut. Dieses hilft bei Hautproblemen wie Cellulitis und sogar bei Scheidenpilz. Weitere beliebte Hausmittel sind:
- Abtupfen mit Apfelessig
- Teebaumöl oder andere ätherische Öle darauf träufeln
- mit aufgeschnittenem Knoblauch abreiben
Den Pilz selbst töten diese Hausmittel jedoch nicht ab. Sie wirken nur sanft und können im besten Fall den Juckreiz lindern. Hausmittel sollten bei Hautpilz also höchstens zusätzlich zu Antipilzmitteln angewendet werden.
Weiter unterstützen können Sie aber, indem Sie etwa zur Vorsorge vor Fußpilz auf atmungsaktive Schuhe setzen, Socken täglich wechseln und am besten bei 60 Grad waschen, außerdem die Zehenzwischenräume nach dem Duschen und Baden immer gut abtrocknen. Das gilt auch für andere Körperstellen wie die Achselhöhlen und den Genitalbereich. Wer gerne in öffentliche Bäder oder Saunen geht, sollte am besten Badelatschen tragen. Zudem helfen eine gesunde, ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, wenig Stress und Bewegung an der frischen Luft, um das Immunsystem fit zu halten – so haben auch Pilze keine Chance.
Ursachen von ansteckendem Hautpilz bekämpfen
Ausgelöst wird die Hauterkrankung von verschiedenen Mikroorganismen. Das sind vor allem:
- Fadenpilze (Dermatophyten): Sie befallen vor allem Kopf, Gesicht und Hände.
- Spross- oder Hefepilze: Bekannt ist in diesem Zusammenhang vor allem Candida albicans, der besonders gut auf Schleimhäuten gedeiht und meist Auslöser von Scheidenpilz ist, aber auch von der Mundentzündung Mundsoor.
- Schimmelpilze
Hautpilz ist ansteckend – und zwar nicht nur über den Direktkontakt mit erkrankter Haut, sondern auch indirekt über gemeinsam benutzte Handtücher, Wäsche, Schuhe und kontaminierten Fußboden. Diese Ansteckungsquellen sollten Sie meiden. Das bedeutet, dass jede*r im Haushalt etwa ein eigenes Handtuch nutzen sollte – und ist der Hautpilz bekannt, am besten die entsprechenden Handtücher und auch Bettwäsche sowie Socken bei mindestens 60 Grad Celsius waschen.
"Hautpilz an den Füßen kann man sich überall dort einfangen, wo es feucht ist – also in Duschen oder auch Umkleidekabinen", so Martina Schmidt, Vizepräsidentin des Deutschen Verbandes für Podologie. Daher im Freibad oder Strand am besten immer Badeschlappen tragen. Und: Nach dem Abduschen sollte man sich Zeit nehmen, die Zehenzwischenräume gut abzutrocknen. Denn in diesen feuchten, warmen Regionen findet der Hautpilz gute Lebensbedingungen.
Übrigens können auch Tiere wie Hund, Katze und Pferd Hautpilz übertragen, etwa einen speziellen Fadenpilz. Wenn Sie häufig Kontakt mit Tieren haben und öfters Hautpilz bekommen, sollten Sie also auch diese Ansteckungsmöglichkeit in Betracht ziehen und eine/n Hautärztin/Hautarzt fragen.
Besonders gefährdet sind übrigens Menschen mit Durchblutungsstörungen, wie sie etwa bei geschwächtem Immunsystem und Diabetes auftreten können.