Cortisol-Spiegel erhöht? Daran erkennen Sie es
Zu viel Stress macht krank – körperlich und geistig – und behindert sogar beim Abnehmen. Aber das Stresshormon Cortisol ist auch wichtig. Wie Sie erkennen, dass Ihr Körper zu viel davon produziert:
Wenn Hormone aus dem Ungleichgewicht geraten, bedeutet das meist nichts Gutes. So ist es auch mit dem Stresshormon Cortisol. Es ist enorm wichtig für unseren Körper, doch produziert er zu viel davon, merken wir das anhand einer Vielzahl an Problemen. So stellen Sie fest, ob Ihr Cortisol-Spiegel zu hoch ist:
Cortisol-Spiegel zu hoch? Wie das den Körper beeinflusst
Das Steroidhormon Cortisol ist im Körper für so einige Arbeiten zuständig. Seinen Allerweltsnamen "Stresshormon" hat es aber nicht von ungefähr, denn es wird vor allem ausgeschüttet, wenn wir uns besonders anstrengen oder eben physischem oder psychischem Stress ausgesetzt sind.
Dabei ist Cortisol dafür verantwortlich, dass unserem Organismus in dieser stressigen Zeit genügend Energie zur Verfügung gestellt wird. Zudem sorgt es dafür, dass bei Stress der Energieverbrauch heruntergefahren wird. Und da sitzt schon einer der Knackpunkte:
In Gefahrensituationen – wie wir ihnen in früheren Zeiten weitaus regelmäßiger ausgesetzt waren als heute – musste unser Körper Großes leisten. Cortisol sorgte unter anderem durch die Energieeinsparungen dafür, dass wir unsere Kraftreserven aufteilen konnten. Heute leben wir aber in der Regel ein sehr gefahrenloses Leben. Der Stress ist aber trotzdem da – nur die Energiereserven müssen nicht unbedingt so stark bewacht werden. Ein Elend, denn wenn wir unter Stress und damit unter Cortisol-Überschuss leiden, nehmen wir trotz harter Diät einfach nicht ab.
Mal ist das kein Problem. Doch wenn dauerhaft zu viel des Hormons ausgeschüttet wird, zeigt sich Hypercortisolismus, der eine ganze Reihe an Beschwerden mit sich bringt – und unsere Gesundheit dauerhaft schädigen kann.
Das sind die Symptome von Cortisol-Überschuss
Wie gesagt, eigentlich ist Cortisol super, wenn wir kurzzeitig einer Gefahrensituation ausgesetzt sind. Es versetzt unseren Körper in Alarmbereitschaft und erhöht so kurzzeitig die Leistungsfähigkeit, spart aber gleichzeitig Ressourcen. Das macht sich auf vielfältige Weise bemerkbar:
- Erschöpfung und Müdigkeit: Sind wir unter Dauerstress und somit unter Dauer-Cortisol-Feuer, werden wir allmählich richtig ausgelaugt. Mit der Zeit nimmt sogar die Muskelkraft ab, vor allem in den Beinen. Sind wir so richtig kraftlos, kann uns im wahrsten Sinne des Wortes der Boden unter den Füßen wegklappen.
- Hoher Blutdruck: Noch ein Symptom anhaltenden Stresses. Denn durch die ständige Alarmbereitschaft steigen die Herzfrequenz und der Blutdruck an. Auf Dauer tut Bluthochdruck unserem Körper gar nicht gut.
- Schlechte Haut und verschlechterte Wundheilung: Der ständig erhöhte Blutdruck lässt die Gefäße leiden, ebenso macht das Cortisol die Gefäßwände anfälliger. Das beeinträchtigt die Wundheilung. Und blaue Flecken bekommen Sie auch eher. Zudem kann zu viel Cortisol Akneausbrüche fördern.
- Gewichtszunahme: Nicht nur die Diät stockt. Da das Cortisol den Stoffwechsel herunterfährt, um Reserven zu sparen, wird auch viel weniger davon verbrannt. Im Gegenteil: Das, was wir essen, wird in dieser Zeit dann zusätzlich eingelagert – wir nehmen zu, und das auch, wenn wir weniger essen.
- Depressive Phasen: Oh ja, die Hormone können uns ganz schön durcheinanderbringen und sind nicht selten Schuld an allem, was eine depressive Verstimmung so mit sich bringen kann: Stimmungsschwankungen, innere Unruhe, Ängste – all das kann auch durch zu viel Cortisol befeuert werden.
- Regelblutung bleibt aus: Wenn mit uns Frauen etwas nicht stimmt, merken wir das oft ganz schnell an unserem Zyklus. Das ist bei Cortisolüberschuss nicht anders. Bei zu viel Cortisol kann der Zyklus unregelmäßig werden, die Regelblutung kann sogar gänzlich ausbleiben.
Zu viel Cortisol – was kann ich tun?
Wenn Sie die oben genannten Symptome bei sich feststellen, heißt es zuallererst einmal: Gehen Sie zum Arzt! Lassen Sie sich gründlich durchchecken und auch Ihr Blut untersuchen. Daran kann schnell festgestellt werden, ob wirklich ein Hypercortisolismus an Ihren Beschwerden Schuld ist oder ob vielleicht auch etwas anderes im Argen liegt. Zudem braucht unser Körper das Cortisol auch, wie bereits erwähnt.
Ruhepausen können aber nicht schaden, solange Sie auf Ergebnisse warten. Schreiben Sie sich auf, wo in Ihrem Alltag Stresspotential liegt und wie Sie dagegen angehen können. Gönnen Sie sich Auszeiten. Entspannungsübungen wie Meditation, gepaart mit Bewegung in Form von Yoga können viel ausmachen. Und auch auf einen gesunden Schlafrhythmus sollten Sie achten.
Trinken Sie viel Alkohol? Dann versuchen Sie, darauf zu verzichten, denn auch der kann Schuld an einem Überschuss an Cortisol sein.
Zudem – und das werden Ihre Ärzte zusammen mit Ihnen herausfinden können – kann zu viel Cortisol im Körper entstehen, wenn Sie an der Krankheit Morbus Cushing leiden. Hierbei ist die Hirnanhangdrüse gestört oder es liegen Probleme mit den Nebennieren vor. Je nach Diagnose und Auslöser für die Krankheit können Sie in so einem Fall medikamentös oder mit einer Operation behandelt werden.