Alzheimer-Studie: Natürlich vorbeugen mit Omega-3-Fettsäuren?
Und so wird's gemacht:
- Mit der Lebenszeit wächst auch die Fülle an Informationen, die im Gehirn abgespeichert werden. Das „Auffinden“, also Erinnern von abgespeichertem Wissen dauert damit länger als in einem jugendlichen Gehirn, das noch weniger geprägt ist.
- Das Gehirn altert genau wie unsere anderen Organe und ist deshalb mit zunehmenden Jahren nicht mehr ganz so leistungsfähig wie in der Jugend. Oft wird das jedoch mit Erfahrung und Routine ausgeglichen.
Es ist ganz normal, wenn Sie mit zunehmenden Jahren mal das eine oder andere vergessen. Zwei mögliche Erklärungen gibt es dafür:
1,5 Millionen Deutsche haben Alzheimer – Heilung ist nicht in Sicht
Wenn dieser Mechanismus jedoch nicht mehr richtig funktioniert und zur Vergesslichkeit Persönlichkeitsveränderungen dazukommen, handelt es sich meist um eine Form von Demenz, wobei Alzheimer die häufigste ist (Link zu den beiden Artikeln). Eineinhalb Millionen Menschen in Deutschland sind derzeit betroffen. Experten rechnen damit, dass sich diese Zahl bis zum Jahr 2050 verdreifacht haben wird.
>> Demenz: Wenn die Verstandeskraft nachlässt
Medikamente, die den krankhaften Abbauprozess im Gehirn stoppen können, gibt es noch nicht. Ärzte suchen deshalb intensiv nach Möglichkeiten, die gezielt vorbeugen oder Alzheimer sogar heilen könnten. „Es sollte sich idealerweise um Maßnahmen handeln, die sich bereits bei gesunden älteren Menschen langfristig und präventiv anwenden lassen und leicht in den Alltag integrierbar sind“, sagt Dr. Nadine Külzow von der Berliner Universitätsklinik Charité. Die Neurologin führte dazu gemeinsam mit Kollegen eine Studie durch.
Alzheimer durch die Ernährung gezielt vorbeugen
Thema der Untersuchung: Könnten bestimmte Vitamine, Spurenelemente oder Fettsäuren helfen, Alzheimer vorzubeugen? „Für verschiedene Nahrungsinhaltsstoffe, darunter Omega-3-Fettsäuren, wird eine direkte Wirkung auf die Funktion von Nervenzellen diskutiert. Daher haben wir die Effekte einer Einnahme von 2.200 Milligramm pro Tag auf das Gedächtnis über sechs Monate hinweg untersucht“, erklärt die Wissenschaftlerin.
An der Untersuchung nahmen Männer und Frauen im Alter zwischen 50 und 75 Jahren teil. Alle erhielten Kapseln, die sie täglich einnehmen mussten. Ein Teil der Probanden bekam dabei jedoch nur ein Placebo mit Sonnenblumenöl, der andere Teil erhielt Pillen mit jeweils 2,2 Gramm Omega-3-Fettsäuren. Beide Gruppen wussten nicht, welches der zwei Nahrungsergänzungsmittel sie bekommen hatten.
Zu Beginn der Untersuchung und an ihrem Ende mussten die Probanden jeweils Gedächtnisaufgaben lösen. Dabei zeigte sich, dass diejenigen, die täglich Omega-3-Fettsäuren eingenommen hatten, zu Studienende besser abschnitten als die anderen. „Die Ergebnisse der Studie verweisen auf eine möglichst langfristige Strategie, um die kognitive Leistungsfähigkeit im Alter zu erhalten. Gezielte Ernährungsinterventionen können dabei zentrales Element sein“, fassen die Wissenschaftler zusammen.
Omega-3-Fettsäuren stecken in Fisch und Nüssen
Wer sein Gedächtnis schützen und unterstützen möchte, sollte also möglichst regelmäßig Omega-3-Fettsäuren zu sich nehmen. Gute Lieferanten sind etwa fettreiche Kaltwasserfische:
- 100 Gramm Lachs enthalten 2,5 Gramm Omega-3-Fettsäuren, Thunfisch und Makrele bringen es auf fast ebenso hohe Werte.
- Ebenfalls zu den Top-Lieferanten zählen Walnüsse. Mit 100 Gramm bekommen Sie 7,5 Gramm Omega-3-Fettsäuren, die allerdings schlechter vom Körper verwertbar sind als das tierische Pendant.
Alternativ bieten sich deshalb Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren an.
Omega-3-Fettsäuren mit Vitamin B kombinieren
Die Experten der Charité planen weitere, größere Studien, um ihr erstes Ergebnis zu untermauern. Dabei wollen sie zusätzlich überprüfen, ob eine Kombination aus Omega-3-Fettsäuren und Vitamin B noch wirksamer für die Gedächtnisleistung sein könnte. Sie vermuten, dass sich die beiden Vitalstoffe in ihrer positiven Wirkung gegenseitig verstärken.
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