Wechseljahre beim Mann: 7 typische Symptome
Wechseljahre sind nicht nur ein Frauenthema, denn auch Männer durchlaufen eine hormonelle Umstellung. Welche Symptome auftreten, wie lange sie dauern und welche natürlichen Heilmittel helfen können, erfahren Sie hier.
Stärkeres Stressempfinden, mehr Pfunde auf der Waage und eine sinkende Libido sind klassische Anzeichen für die Wechseljahre – beim Mann. Analog zu den weiblichen Wechseljahren sinken die Sexualhormone. Für Männer bedeutet dies, dass der Körper weniger Testosteron produziert. Außerdem nehmen weitere Geschlechtshormone wie DHEA (Dehydroepiandrosteron) und DHEAS (Dehydroepiandrosteronsulfat) ab. Gleichzeitig steigt das Sexualhormon-bindende Globulin (SHBG).
Klimakterium virile wird dieser Prozess genannt. Auch der irreführende Begriff "Andropause" wird verwendet. In Anlehnung an die Bezeichnung "Menopause", der "Tod der Periode" bedeutet, heißt "Andropause" übersetzt so viel wie "Tod des Mannes". Der Hormonabfall beim Mann ist jedoch bei weitem nicht so drastisch wie bei der Frau. Oft wird daher eher vom "Partiellen Androgendefizit des alternden Mannes" (PADAM) gesprochen.
Wechseljahre beim Mann: 7 Symptome, woran sie zu erkennen sind
Die Anzeichen dafür können ähnlich sein wie bei der Frau:
- verminderte Libido (weniger sexuelle Lust), Erektionsprobleme
- Muskelabbau, Kraft schwindet
- Bauchfett nimmt zu
- Knochendichte verringert sich, Gelenkbeschwerden treten auf
- Gedächtnisleistung nimmt ab, Konzentrationsschwäche
- Nervosität
- Depression
Beginn und Dauer der Wechseljahre beim Mann
Etwa jeder zehnte Mann ist laut neuerer Studien vom Klimakterium virile betroffen. Bei vielen Männern beginnen diese Beschwerden etwa ab 40 Jahren und dauern rund zehn Jahre oder länger an. Anders als Frauen, spüren Männer die ersten Anzeichen der Wechseljahre jedoch kaum. Denn schon ab 30 Jahren produziert ihr Körper pro Jahr rund ein Prozent weniger Testosteron. Bis dieses minimale Absinken zum Tragen kommt, vergehen einige Jahre. Auch dann kommen die Symptome der Wechseljahre beim Mann nur langsam und nicht so plötzlich wie etwa Hitzewallungen bei der Frau.
Nicht alle Männer spüren etwas von den Wechseljahren
Die Erklärung dafür: Bei Frauen sinkt der Sexualhormon-Spiegel schubweise und bewirkt deshalb deutliche Symptome bei Frauen. Beim Mann nehmen die Hormone minimal, aber stetig ab. Über 50-jährige Männer weisen einen Testosteronspiegel auf, der unter 20 Prozent des Normalwerts liegt. Das zumindest zeigen Studien.
Das langsame Abfallen belastet nur wenig, der Körper kann sich besser an die sinkenden Hormonspiegel anpassen und die Anzeichen sind deshalb nicht so ausgeprägt.
Therapie: Vor allem Lebensstiländerung kann helfen
Wechseljahrsbeschwerden beim Mann werden nur dann behandelt, wenn der Arzt mit einem Bluttest einen Testosteronmangel festgestellt hat und belastende Beschwerden auftreten. Dann kann schon eine Lebensstiländerung kleine Wunder bewirken. Diese Veränderungen lindern Wechseljahrssymptome:
- Vitaminreiche, pflanzliche Kost (Verzicht auf Fleisch und vor allem Wurst)
- Rauchen aufgeben
- weniger Alkohol trinken
- viel Sport und täglich Bewegung (kurbelt Hormonproduktion wieder an)
- Stressabbau
- sexuell wieder aktiv werden (dazu gehört auch Selbstbefriedigung, da Potenz auch Trainingssache ist)
Daneben gibt es einige Heilpflanzen, die dem Mann ab 50 guttun und die Wechseljahre beim Mann etwas abschwächen können, etwa:
- Brennnesseln (Teekur mit zwei Tassen Brennnesseltee täglich)
- Johanniskraut
- Melisse
- Teufelskralle
Eine Hormonersatztherapie empfehlen Ärzt*innen Männern dagegen nur ungern. Denn Testosteron als Medikament eingenommen kann bei Männern Langzeitfolgen haben, die noch nicht absehbar sind, so könnten sie etwa das Risiko für Prostatakrebs erhöhen.
Außerdem streiten sich Mediziner noch immer darüber, ob die Wechseljahre beim Mann wirklich auftreten. Dass die hormonellen Veränderungen auftreten, ist klar, jedoch bemerken wie gesagt bei weitem nicht alle Männer etwas davon, da die Umstellung über Jahrzehnte hinweg verläuft. Nur wenn nachweislich ein deutlicher Hormonmangel besteht, sollte über eine Behandlung mit Hormonpräparaten nachgedacht werden.
Auch potenzsteigernde Mittel sollten Betroffene nur nach ärztlicher Rücksprache und unter ärztlicher Aufsicht einnehmen. Denn hier können ernste Nebenwirkungen vor allem fürs Herz-Kreislauf-System auftreten.
Die Wechseljahre: Wie sie bei Frauen anschlagen und was dagegen zu tun ist – unsere Themenseite gibt Infos.