Die 5 häufigsten Ursachen für Zwischenblutungen
Zwischenblutungen können Betroffene verunsichern. Was du zu deren (meist) harmlosen Ursachen wissen solltest und wann ein Check-up bei deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin sinnvoll ist, erfährst du hier.
Fast jede Frau kennt Zwischenblutungen aus eigener Erfahrung. Die lästigen Blutungen außerhalb der Regel haben zwar meist einen harmlosen Auslöser. Dennoch sollten sie, gerade wenn sie häufiger auftreten und mit Schmerzen verbunden sind, immer ernst genommen werden. In manchen Fällen können sie ein Warnsignal für ernsthafte Erkrankungen sein.
Menstruationszyklus der Frau: Periode oder Zwischenblutung?
Einmal im Monat kommt es zur Regelblutung. Der Menstruationszyklus einer Frau beginnt mit dem ersten Tag der Periode und endet mit dem Beginn der nächsten. Der Abstand zwischen zwei Blutungen beträgt normalerweise ca. 23 bis 35 Tage – hier hat jede Frau einen individuellen Rhythmus. Kommt es während des Zyklus zu einer weiteren Blutung, ist von einer Zwischenblutung die Rede.
Eine Zwischenblutung kann sehr schwach ausfallen, in Form von Schmierblutungen – auch Spotting genannt. Solche Blutungen dauern manchmal nur wenige Stunden oder maximal einen Tag. Zu den heftigeren Fällen gehören Zusatzblutungen, die sich über mehrere Tage (Metrorrhagie) oder Wochen (Menometrorrhagie) erstrecken.
Während der Menstruation wird die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) abgestoßen, die es zur Versorgung einer befruchteten Eizelle gebraucht hätte. Eine Zwischenblutung hat andere Auslöser und kann deshalb, anders als die Regelblutung, jederzeit auftreten.
Ursachen für Blutungen außer der Regel
Der weibliche Zyklus wird von verschiedenen äußeren und inneren Faktoren beeinflusst. Wird der Zyklus gestört, kann es zu Zwischenblutungen kommen. Meistens liegt die Ursache in einer der folgenden Faktoren begründet.
Wichtig: Eine Zwischenblutung ist meist harmlos. Bist du aber von wiederkehrenden und langanhaltenden Blutungen betroffen und wirst zudem von starken Unterleibsschmerzen geplagt, solltest du einen Frauenarzt oder eine Frauenärztin aufsuchen. Die Ursache für die ungewöhnlichen Blutungen sollte in jedem Fall individuell medizinisch abgeklärt werden.
1. Hormonstörungen
Leichte Schmierblutungen, die viele Frauen von Zeit zu Zeit erleben, sind oft die Folge von hormonellen Schwankungen. Diese können zyklusbedingt sein: Wenige Tage nach der Menstruation ist der Östrogenspiegel noch sehr niedrig – hier kann es zu postmenstruellem Spotting kommen. Anders sieht es in der zweiten Zyklushälfte aus. Hier kann der niedrige Progesteronspiegel für eine Schmierblutung verantwortlich sein (prämenstruelles Spotting).
Die folgenden Hormonstörungen führen ebenfalls zu Unregelmäßigkeiten im Zyklus:
- Gelbkörperschwäche: Sie ist eine Funktionsstörung des Eierstocks. Der Gelbkörper produziert nicht genug Progesteron (Gelbkörperhormon), was sich in einer verfrühten Blutung vor dem Zeitpunkt der eigentlichen Periode äußern kann.
- Unregelmäßigkeiten der Hormone FSH und LH: Das FSH (follikelstimulierendes Hormon) fördert die Reifung der Eizelle im ersten Zyklusabschnitt. Das LH (luteinisierendes Hormon) setzt dann den Eisprung in Gang. Kommt es hier zu Schwankungen, kann sich ein gestörter Zyklus in Zwischenblutungen äußern.
- Beginnende Wechseljahre: Sie bringen starke hormonelle Veränderungen mit sich. Die Zeit der hormonellen Umstellung bahnt sich bei den meisten Frauen ab Mitte 40 an. Zwischenblutungen treten zu Beginn häufiger auf, da die Eierstöcke allmählich weniger Geschlechtshormone produzieren und der Eisprung immer häufiger ausbleibt.
2. Ovulations- oder Einnistungsblutung
Besonders häufig ist die sogenannte Ovulationsblutung, die in der Mitte des Zyklus, zum Zeitpunkt des Eisprungs, auftritt. Diese kurze Schmierblutung ist unbedenklich. Grund: Direkt nach dem Eisprung sinkt der Östrogenspiegel, während der Progesteronspiegel ansteigt.
Nicht zu verwechseln ist die Ovulationsblutung mit der Einnistungsblutung. Diese kann eine eingetretene Schwangerschaft anzeigen. Wenn die befruchtete Eizelle sich in der Gebärmutterschleimhaut einnistet, können in der Gebärmutterwand kleine Blutgefäße beschädigt werden, die die Blutung auslösen. Diese Blutung erkennst du an hellrotem Blut, dass nach kurzer Zeit, etwa nach zwei Tagen, abklingt.
3. Psychische Ursachen
Die Psyche spielt bei Zyklusstörungen eine wichtige Rolle. Hormone und psychisches Befinden beeinflussen sich gegenseitig in vielerlei Hinsicht. Eine stressige Lebensphase, starke Hochgefühle oder tiefe Trauer – Gefühle, die ins Extreme gehen, können den Zyklus aus dem Takt bringen und in manchen Fällen Zwischenblutungen zur Folge haben.
Identifiziert dein Arzt oder deine Ärztin Stress als Hauptursache für die Zyklusstörung, solltest du Maßnahmen zur Stressreduktion in Betracht ziehen. Etwa eine Änderung des Lebenswandels und gezielte Entspannungsübungen (wie Meditation und Yoga).
4. Entzündungen und Infektionen
Neben hormonellen und psychischen Ursachen können auch verschiedene Krankheiten Zwischenblutungen verursachen. Solltest du bei dir Zwischenblutungen bemerken, die du dir nicht erklären kannst, suche unbedingt ärztlichen Rat. So können Zwischenblutungen beispielsweise auf behandlungsbedürftige Infektionen hinweisen. Tritt eine Schmierblutung zusammen mit Juckreiz auf, könnte es sich um eine Pilzinfektion handeln.
Aber auch Entzündungen, die durch Erreger wie Chlamydien oder andere Bakterien entstehen, können der Grund für blutigen Ausfluss sein. In Verbindung mit starken Unterbauchschmerzen und Fieber können Zwischenblutungen ein Warnsignal für eine akute Chlamydien-Infektion oder Eileiterentzündung (Salpingitis) sein.
5. Myome und gutartige Tumore
Gutartige Tumoren, die oft unbemerkt im Unterleib heranwachsen, können ebenfalls die Ursache für Zwischenblutungen sein. Myome zählen zu den häufigsten gutartigen Wucherungen – mehr als die Hälfte aller Frauen entwickeln sie im Laufe ihres Lebens. Bei Myomen (auch: Uterusmyomen, Leiomyomen) handelt es sich um knotenartige Wucherungen aus Muskelzellen und Bindegewebe, die in der Wand, am Rand oder in die Gebärmutter (Uterus) wachsen.
Die Bezeichnung "Tumor" darf an dieser Stelle nicht missverstanden werden. Anders als Krebserkrankungen sind Myom-Knoten gutartig.
Das Myom-Wachstum ist abhängig von den weiblichen Geschlechtshormonen Östrogen und Progesteron. In der Mehrzahl der Fälle verursachen Myome keine Beschwerden. Oft werden sie rein zufällig entdeckt, etwa bei einer frauenärztlichen Routineuntersuchung. Aber bei etwa der Hälfte der betroffenen Frauen machen sich die Myome in Form von unterschiedlichen Beschwerden bemerkbar. Das vermehrte Auftreten von Blutungen außer der Regel könnte ein erster Hinweis sein. Außerdem kannst du ein Myom an diesen Symptomen erkennen.
Medizinische Diagnose bringt Gewissheit
Ob es sich bei einer Zwischenblutung um eine hormonell bedingte, einmalige Ausnahme handelt oder ob sie ein Symptom eines Krankheitsbildes ist, wird in der gynäkologischen Praxis untersucht. Mithilfe eines Ultraschalls können organische Veränderungen wie Myome entdeckt werden. Ein Abstrich oder Urintest wird Aufschluss über eventuell vorliegende Infektionen geben. Durch einen Bluttest lassen sich hormonelle Störungen und die Balance des Hormonspiegels ermitteln.
Mehr rund um das Thema Schmerzen während der Periode findest du auf unserer Themenseite In der Regel ohne Schmerz.