Frauen gut behandeln – keine Selbstverständlichkeit
Unser Gesundheitswesen ist ein Zwei-Klassen-System: Männer werden besser versorgt als Frauen. Das hat viele unterschiedliche Gründe – für die meisten gibt es keine schnelle Lösung. Aber mit der exklusiven BILD der FRAU-Liste von gendermedizinisch geschulten Ärztinnen und Ärzten haben Frauen jetzt erstmals etwas in der Hand, um selbst für ihre bestmögliche Behandlung zu sorgen.
Nur ein paar Zahlen und Fakten zur Einstimmung:
- Endometriose, eine Frauenkrankheit, die Schmerzen bis zur Bewusstlosigkeit auslösen kann, wird im Durchschnitt erst nach 10 Jahren diagnostiziert.
- Es sterben mehr Frauen am Herzinfarkt, obwohl sie ihn seltener haben.
- 55 Prozent der Hausärzte und Internisten halten es für möglich, schon mal eine Fehldiagnose gestellt zu haben, weil sie die Unterschiede bei Männern und Frauen nicht bedacht hatten.
- Diabetes-Diagnosen erhalten Frauen 4,5 Jahre später als Männer.
- Das weibliche Immunsystem, unsere Niere, Leber und Hormonzyklus reagieren anders auf Medikamente – trotzdem gibt es kaum eine Handvoll Mittel, bei denen die angezeigte andere Dosierung in den medizinischen Leitlinien oder im Beipackzettel genannt wird.
Weltweit wird in die Erforschung frauenspezifischer Erkrankungen nur ein Bruchteil der Forschungsausgaben im Gesundheitswesen investiert. Studien zu HIV oder Drogenmissbrauch demgegenüber – hier sind mehr Männer betroffen – erhalten mehr Geld als andere Krankheitsbilder.
Frauen sterben im schlimmsten Fall einen unnötigen Tod
Tatsache ist: Frauen werden in unserem Gesundheitssystem schlechter behandelt. Zwar werden sie älter als Männer, verbringen aber im Schnitt 25 Prozent mehr Lebenszeit als Männer bei schlechter Gesundheit, stellte eine McKinsey-Studie zum Weltwirtschaftforum 2024 fest. Frauen sterben im schlimmsten Fall einen unnötigen Tod, weil Gendermedizin in Deutschland noch nicht ausreichend gelehrt und angewendet wird.
Das wollen wir bei der FUNKE Mediengruppe und BILD der FRAU nicht länger hinnehmen. Denn: Unsere Leserinnen sind Frauen, wir in den Redaktionen sind überwiegend Frauen. Auch unsere Verlegerin ist eine Frau. Und wir sind sicher, dass auch Männer nicht wollen, dass ihrer Ehefrau, Mutter, Tochter oder Schwester die bestmögliche Therapie verwehrt bleibt.
Wir haben uns die geschlechtergerechte Medizin auf die Fahnen geschrieben. Viele Redaktionen des Verlages unterstützen uns dabei, dieses "Gender Health Gap", also die gesundheitliche Versorgungslücke bei Frauen, zu schließen.
Liste mit Ärztinnen und Ärzten, die sich mit gendermedizinischen Fragen auseinandersetzen
Seit fast drei Jahren publizieren wir regelmäßig Artikel zum Thema: Interviews mit renommierten Professorinnen und Expertinnen, Zahlen und Fakten. Wir veranstalten einmal im Jahr ein Event für Fachpublikum und mit bekannten Speakerinnen und Gästen aus Politik und Wirtschaft. Wir konnten Bundesgesundheitsminister Prof. Lauterbach im Februar 2024 eine Petition überreichen, die die Anpassung aller Leitlinien an geschlechtergerechte Kenntnisse fordert – mit Tausenden von Unterschriften unserer Leserinnen.
Jetzt haben wir eine Fachrecherche beim MINQ-Institut in Auftrag gegeben, die über 6 Monate dauerte und in der über zehntausend Medizinerinnen und Mediziner kontaktiert wurden, um eine Liste mit guten Ärztinnen und Ärzten für Frauen in Deutschland zu erstellen. Solche, die sich mit gendermedizinischen Fragen auseinandergesetzt und sich darin fortgebildet haben. Mit dieser Liste können Patientinnen gezielt die Ärztinnen und Ärzte aufsuchen, die sie mit ihren Symptomen ernst nehmen und bestmöglich behandeln.
Dieses existenzielle Thema muss groß und laut werden
Denn in jedem Fachbereich, von der Kardiologie über die Rheumatologie bis zur Orthopädie, ist es wichtig, die Besonderheiten des weiblichen Organismus zu kennen. Viel zu lange wurden die Unterschiede unterschätzt, nicht mal wahrgenommen. In medizinischen Studien war bis vor wenigen Jahren der Körper eines 75 kg schweren jungen Mannes das Maß. Frauen wurden nach diesen Daten einfach mitbehandelt. Mit schlechten Ergebnissen.
Wir wollen, dass Frauen dieses Problem bewusst ist. Dass sie maximal informiert und aufgeklärt sind. Damit sie frauenspezifische Symptome erkennen und ihre Ärztin oder ihren Arzt darauf ansprechen können.
Sorgen wir Frauen, die Hälfte der der Bevölkerung, gemeinsam dafür, dass dieses existenzielle Thema so groß und laut wird – dass weder die Politik noch die Wirtschaft, weder die Fachgesellschaften noch die Unis sich gegen den überfälligen und so nötigen Fortschritt wehren können. Bist du dabei? Schreib' mir gerne.
Große Aktion von BILD der FRAU gegen die gesundheitliche Versorgungslücke bei Frauen
Mit dieser digitalen Liste und den wichtigen Gesundheits-Informationen von Deutschlands führenden Expertinnen und Experten für geschlechtergerechte Medizin kannst du als Patientin endlich selbst etwas tun, um eine gute Behandlung einzufordern. BILD der FRAU stellt hervorragende Ärztinnen und Ärzte vor, die wissen, dass weibliche Anatomie, Stoffwechsel und Hormonstatus einen oft entscheidenden Einfluss auf Diagnose und Therapie haben. Erlebe die Fachleute im Video, klicke dich durch Bildergalerien und eine digitale Deutschlandkarte. Jetzt auf 48 Seiten digital für nur 1,19 Euro.
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BILD der FRAU Extraheft Gesundheit – die große Ärzteliste.