Gut fürs Herz: So gesund ist Tomatensaft!

Ein Tisch aus Holz mit einem Brettchen, auf dem ein Messer liegt. Tomaten liegen auf dem Tisch und ein Glas mit Tomatensaft ist von Oben zu sehen.
© Getty Images/fcafotodigital
Der rote Farbstoff in der Tomate macht's: Tomatensaft ist gut fürs Herz und unsere Gefäße – und kann sogar den Cholesterinspiegel senken.

Der Blutdruck lässt sich längst nicht nur mit Tabletten senken. Auch Sport und ausgewogene Ernährung... ja ja, wir kennen das ja. Doch sogar ein eigentlich sehr leckeres Getränk kann sich bei regelmäßigem Konsum positiv auf unser Herz und den Blutdruck auswirken: Tomatensaft!

Im Flugzeug schmeckt Tomatensaft besser, sagen sie immer. Aber wer sagt denn, dass der Saft aus der roten Frucht – ja, Tomaten sind dem Obst zugeordnet – nicht auch hier unten auf irdenem Boden schmeckt? Ihrem Kreislauf zuliebe sollten Sie sich vielleicht besser mit dem Getränk vertraut machen. Denn Tomatensaft schützt das Herz und senkt den Blutdruck!

Senkt den Blutdruck: Tomatensaft ist gesund

Dass in Tomatensaft jede Menge gesunde Stoffe stecken, war soweit bekannt. Aber wie gesund eigentlich? Wie gut der Saft der Tomate fürs Herz und unsere Gefäße ist, hat nun eine Forschungsgruppe aus Japan in einer Studie festgestellt. Und nicht nur das: Auch den Cholesterinspiegel, also unsere Blutfettwerte, kann Tomatensaft senken.

Dazu hatten die Forschenden der Tokyo Medical and Dental University 481 Teilnehmer:innen zwischen 20 und 74 Jahren aus dem japanischen Kuriyama aquiriert.

Sie wurden zu Beginn der Studie einem gründlichen Herz-Kreislauf-Check unterzogen, inklusive Blutdruck- und Blutwertmessungen. Dann sollten sie ein Jahr lang Tomatensaft trinken – so viel sie wollten. Jedoch sollten sie Buch über den täglichen Tomatensaft-Konsum sowie über beobachtete gesundheitliche Veränderungen und medizinische Untersuchungen halten.

Das Fazit: Bei 20 Prozent der Testpersonen mit vorherigem hohen Blutdruck hatte jener sich nach dem Jahr deutlich gesenkt. Durchschnittlich hatten diese Personen täglich ein Glas Tomatensaft getrunken.

Anfangs habe der systolische, also obere Blutdruckwert durchschnittlich bei 141,2 mmHg gelegen, nach dem Studienzeitpunkt bei 137,0 mmHg. Der untere, diastolische Blutdruck sei wiederum im Durchschnitt von 83,3 auf 80,9 mmHg gesunken.

Tomatensaft als natürlicher Cholesterinsenker

Doch das war nicht alles. Auch die Blutwerte zeigten im Laufe der Studie Verbesserungen. Im Schnitt wiesen 125 der Teilnehmenden zum Studienstart ein erhöhtes LDL-Cholesterin von 155,0 mg/dl auf.

Nach der Studie war der Wert auf 149,9 mg/dl gesunken – bei Männern und Frauen in allen Altersgruppen. LDL-Cholesterin ist das "schlechte" Blutfett, ist zwar in Maßen wichtig für die normale Körperfunktion. Erhöhte Werte aber begünstigen Arterienverkalkung (Arteriosklerose).

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Roter Farbstoff schützt die Gefäße

Es ist nicht nur ein Wirkstoff, der für die gesunden Eigenschaften von Tomatensaft verantwortlich ist, das erklären auch die Autor:innen der Studie in der Fachzeitschrift "Food Science & Nutrition": "Tomatensaft enthält zahlreiche bioaktive Verbindungen wie Karotinoide, Vitamin A, Kalzium und Gamma-Aminobuttersäure." Die Mischung mache es.

Doch das Karotinoid Lycopin sticht heraus. Lycopin ist verantwortlich für die rote Farbe von Tomaten und macht sie so gesund – denn genau dieser Stoff kann den Forschenden zufolge verhindern, dass sich Ablagerungen in Gefäßen bilden. So senkt Lycopin das Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Und auch die Cholesterinbildung in der Leber sowie den Blutdruck beeinflusse der Stoff.

Lycopin gehört übrigens zu den Antioxidantien – und kann sogar vor Krebs schützen.

Tomatensaft ja – aber bitte ohne Salz

Aber Vorsicht – eine Einschränkung gibt's da doch noch, und die dürfte vor allem Gewürzfanatiker*innen weniger begeistern:

Der Tomatensaft sollte ungesalzen sein. Denn Salz wiederum ist zwar in Maßen gesund, kann den Blutdruck bei übermäßigem Verzehr wieder in die Höhe treiben. Blöd nur, dass wir mittlerweile zu viel Salz gewöhnt sind.

Aber nicht verzagen: Auch ungesalzener Tomatensaft schmeckt – man muss sich nur eventuell erst einmal daran gewöhnen. Tipp: Mit Zitronensaft, Gurke oder frischen Kräutern verfeinern und gekühlt genießen! Und es muss ja nicht unbedingt der Saft sein.

Die gesunden Inhaltsstoffe stecken schließlich auch in der Tomate selbst. Frische Tomaten oder Dosentomaten – beide sind unwahrscheinlich gesund.

Wichtig ist aber zu wissen: Das Lycopin löst sich erst beim Erhitzen aus der Tomate. Wer auf Gefäßschutz setzt, sollte also zubereitete Tomaten konsumieren. Wer hingegen viel Vitamin C zu sich nehmen will, isst seine Tomaten einfach roh!

Und ein Extratipp: Mit Olivenöl zubereitet, löst sich wichtiges Vitamin E aus der Tomate und kann vom Körper aufgenommen werden! So oder so gilt also: Egal in welcher Form, Tomaten sollten öfter auf dem Teller oder im Glas landen.

Quellen:
Studie: Odai, Miyasaka et al (Food Science and Nutrition, Mai 2019): "Unsalted tomato juice intake improves blood pressure and serum low-density lipoprotein cholesterol level in local Japanese residents at risk of cardiovascular disease"
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