Schonkost bei Magen-Darm-Grippe: Was kann ich essen?
Salzstangen und Cola ist ein Ernährungstipp bei Magen-Darm-Grippe. Doch dieser Rat gilt längst als überholt. Wir zeigen, welche Schonkost bei Magen-Darm wirklich hilft.
Wer an Magen-Darm-Grippe erkrankt ist, dem ist manchmal überhaupt nicht nach Essen zumute. Und das ist auch gar nicht so verkehrt.
Nahrungskarenz nennen Mediziner diese Behandlungsoption bei akutem Brechdurchfall – im Volksmund: Schonkost bei Magen-Darm-Grippe. Sie hilft dem Magen-Darm-Trakt, sich von dem Infekt zu erholen, sodass sich schnell wieder eine geregelte Verdauung einstellt.
Allerdings besteht durch die vorübergehende Fastenkur die Gefahr, in eine Unterzuckerung zu geraten. Sie kann sich durch eine Bewusstseintrübung bis hin zum Kreislaufkollaps bemerkbar machen.
Auch ist es wichtig, dem Körper Elektrolyte zuzuführen, die durch Durchfall und Erbrechen verloren gehen. Das geht abgesehen von Elektrolytlösungen zum Selbermischen aus der Apotheke oder am besten mit einer gezielten Ernährung.
Schonkost für Magen und Darm: Welches Essen tut mir jetzt gut?
Dazu kommt, dass das Hungergefühl zusätzlich zu den Beschwerden bei einer Magen-Darm-Grippe nicht gerade angenehm ist.
Zum Glück gibt es eine Reihe von Lebensmitteln, die den Verdauungstrakt nicht belasten und dich trotzdem mit der nötigen Energie, Flüssigkeit und Elektrolyten versorgen.
Eine solche Ernährung wird auch Schonkost genannt und hat sich bei verschiedensten Beschwerden rund um Magen und Darm als vorteilhaft erwiesen.
Bekömmliche Lebensmittel bei Magen-Darm-Infekten:
- Am besten vertragen werden – gerade wenn der Brechdurchfall noch sehr heftig ist – Trockenes wie Zwieback oder etwas altbackenes Brot ohne jeglichen Belag.
Frisches Brot solltest du dagegen meiden. Außerdem wichtig: Diese Schonkost gut kauen! Brot und Zwieback liefern durch die reichlich enthaltenen Kohlenhydrate schnelle Energie.
- Der gute, alte Haferschleim beruhigt den Magen und versorgt deinen Körper mit Energie, Flüssigkeit und Mineralsalzen.
- Verschiedene Gemüsesorten zählen ebenfalls zur Schonkost bei Magen-Darm-Grippe. Darunter fallen etwa gekochte Karotten oder Zucchini.
Auch Fenchel ist einen Versuch wert, denn seine ätherischen Öle wirken beruhigend auf den Verdauungstrakt und können die Beschwerden bei einer Gastroenteritis lindern.
Die genannten Sorten kannst du zum Beispiel in Form einer leichten Gemüsesuppe auf den Tisch bringen, z. B. in Form der Moro'schen Karottensuppe bei Durchfall.
- Klappt das gut, kannst du es mit geriebenem Apfel oder einer zerdrückten Banane versuchen. Neben Fruchtzucker liefern die Obstsorten Elektrolyte und im Fall der Äpfel auch den Ballaststoff Pektin, der den gestressten Darm beruhigt und Durchfall lindert.
- Ein bisschen puren Kartoffelbrei zu essen, kann bei Magen-Darm-Infekten ebenfalls förderlich sein. Probiere hier aus, ob dir etwas Milch darin gut tut oder du die Schonkost lieber mit Wasser zubereiten solltest. Auf Zwiebeln und scharfe Gewürze in jedem Fall verzichten!
Auch genügend Flüssigkeit kommt bei Gastroenteritis entscheidende Bedeutung zu, denn neben Elektrolyten verliert der Körper durch sehr dünnflüssigen Durchfall logischerweise jede Menge Wasser.
Trinke deshalb besonders in der akuten Phase der Magen-Darm-Grippe eineinhalb bis zwei Liter täglich, gern auch mehr. Am besten verträglich sind stilles Wasser, Kamillen- und anderer Kräutertee, dünne Saftschorlen und natürlich Brühe.
Letztere hat den Vorteil, dass sie Ihrem Körper zugleich verlorengegangene Elektrolyte zurückgibt.
Dieses Essen solltest du bei Magen-Darm-Grippe meiden
Neben der genannten Schonkost hilft viel Ruhe dem Organismus dabei, die Erreger zu bekämpfen.
Worauf du hingegen unbedingt verzichten solltest, sind scharf gewürzte, süße oder säuerliche Speisen, blähende Gemüsesorten wie Zwiebeln und Kohl, fettiges Essen und Kaffee. Auch Senf und Meerrettich können die Symptome schlimmer machen.
Außerdem wichtig bei der Magen-Darm-Schonkost: Probiere immer mit kleinen Mengen aus, was deinem Bauch wirklich gut tut.
Denn auch empfehlenswertes Essen wird nicht von jedem gleich gut vertragen. Das gilt übrigens auch für Milchprodukte!
Die richtige Zubereitungsweise ist ebenfalls wichtig: Dämpfe oder dünste Lebensmittel, statt sie anzubraten oder zu frittieren.
Sollten die Beschwerden nach wenigen Tagen nicht besser werden und du merkst, dass du selbst immer schwächer wirst, solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.